Land und Stadt Thale verständigen sich über Tourismus-Projekte
Magdeburg. In Magdeburg haben sich am Donnerstag Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski, Landrat Michael Ermrich, der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye und Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens über mehrere Maßnahmen hinsichtlich der Entwicklung der touristischen Infrastruktur der Harzstadt verständigt. Die Projekte betreffen dem Land gehörende Forstflächen.Aeikens sagte, der Plan der Seilbahnen Thale GmbH, eine bereits bestehende Downhill-Strecke für Mountainbiker zu erweitern, fände Zustimmung. Die Strecke führt durch Landesforst. Nun solle das formale Genehmigungsverfahren beim Landkreis Harz eingeleitet werden.Friedrichsbrunn plant den Bau einer multifunktionalen Sportstätte mit Rennschlittenbahn und die Neuanlage einer Rollerbahn für den Sommerskisport. Aeikens sagte, er stehe dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber. Es müsste aber noch geklärt werden, inwieweit die Vorhaben nach Naturschutzrecht umgesetzt werden können. Er sicherte die Prüfung zu. Die Projekte sind auf Landeswaldflächen im FFH-Gebiet geplant.Zum Antrag der Stadt auf Förderung eines Naturschutz-Informationszentrums Treseburg sagte Aeikens, der Bau könne mit 80 Prozent gefördert werden. Das sei ein wichtiges Vorhaben, das weit über die Region hinaus strahle, so Aeikens.Besprochen wurde auch das weitere Vorgehen beim Bodewanderweg zwischen der Gaststätte Königsruhe und der Stadt. Der nördliche Wanderweg ist bislang wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Das Land hat der Stadt im Sommer angeboten, einen Weg auf der Südseite der Bode als Alternative entsprechend herzurichten. Die Stadt Thale hat gegen die Sperrung jedoch Widerspruch eingelegt, das Verfahren läuft noch, soll nun aber ruhend gestellt werden.Aeikens sagte dazu, das Land habe der Stadt einen gut begründeten Vorschlag unterbreitet, wie die Begehbarkeit des Bodetals in diesem Abschnitt durch Herrichtung des Südweges gesichert werden kann. Er erneuere dieses Angebot. Durch das Zurückweisen des Vorschlags sei jedoch praktisch eine Blockadesituation entstanden. Man biete der Stadt daher an, dass sie das Gelände an diesem Abschnitt über dem Nordweg übernehmen könne.Denn die komplizierte Eigentümerstruktur erweise sich immer wieder als problematisch: Für den Wanderweg sei die Stadt zuständig, das darüber liegende Terrain gehöre dem Land. Dieses ist zivilrechtlich jedoch nicht zur Verkehrssicherung des Weges verpflichtet. Nach dem nun unterbereiten Vorschlag lägen Wanderweg und Umgebung in einer Hand. Die Stadt könne in Zusammenarbeit mit Fachleuten eigene Vorstellungen erarbeiten, wie Sicherheit und Tourismus unter einen Hut gebracht werden können.Damit rückte auch der von Thale geplante Baumwipfelpfad Roßtrappe einer Realisierung näher, da die Stadt dann auch Eigentümer der Fläche würde, auf der der Pfad entstehen soll. Auch entfiele eine gesonderte Vertragslösung für die Schurre, da dieses Gebiet von der Flächenübernahme erfasst werde. Die Schurre ist ein Verbindungsweg zwischen Roßtrappe und Bodewanderweg, der 2010 vollständig verschüttet wurde. Seither laufen Gespräche zwischen Forstbehörde und der Stadt zu einer möglichen Umverlegung dieses Weges.Nach durch das Land in Auftrag gegebenen Sicherungsarbeiten konnte mittlerweile die Sperrung der Gaststätte Königsruhe aufgehoben werden. Über der Gaststätte musste ein unsicher stehender Felsblock befestigt werden, ergänzt wurden die Sicherungsarbeiten durch den Bau eines Fangzaunes.Es soll zeitnah ein Treffen mit einem Gutachter anberaumt werden, um konkrete Möglichkeiten der Sicherung des Nordhanges auszuloten, sollte die Stadt das Gelände übernehmen. Alle Teilnehmer schätzten das heutige Gespräch als konstruktiv und zielführend ein. Bürgermeister Balcerwoski kündigte an, die Vorschläge des Ministeriums mit seinem Stadtrat zu besprechen.
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