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Magdeburg, den 11.12.2012

Klimawandel: Aeikens legt überarbeitete Anpassungsstrategie vor

Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens sieht nach der Klimakonferenz in Doha die internationale Klimapolitik nur in kleinen Schritten vorankommen. Aeikens sagte am Dienstag in Magdeburg: ?Als Realist sage ich, dass immerhin die Verlängerung des Kyoto-Protokolls erreicht wurde, ist besser als ein Scheitern der Konferenz. Als Umweltpolitiker sage ich jedoch, die Staatengemeinschaft wird künftig mehr tun müssen, wenn wir späteren Generationen nicht die volle Last der Folgen von Klimaveränderungen aufbürden wollen.?   Umso wichtiger sei es, sich auf regionaler Ebene vorausschauend auf Klimaveränderungen einzustellen. Aeikens sagte, zwar würde sich die Klimaerwärmung in manch anderen Gegenden der Welt viel heftiger bemerkbar machen als in Mitteleuropa. ?Doch auch wir in Deutschland und in Sachsen-Anhalt werden die Auswirkungen des Klimawandels deutlich zu spüren bekommen. Erst vor wenigen Tagen hat das Landesamt für Umweltschutz eine Studie vorgestellt, die die Auswirkungen des Klimawandels unter anderem für die Land- und Forstwirtschaft in Sachsen-Anhalt untersucht hat. Extremwetterereignisse, weniger Regen und höhere Verdunstung bleiben nicht folgenlos. Gut beraten ist, wer auf diese Veränderungen rechtzeitig reagiert.?   Die Landesregierung hat daher bereits im April 2010 eine Anpassungsstrategie beschlossen. Sie ist nun fortgeschrieben worden; das Kabinett beschloss die aktuell überarbeitete Strategie am Dienstag und gab sie zur Anhörung frei. Das Papier (steht im Internet unter www.mlu.sachsen-anhalt.de) beschreibt Auswirkungen des Klimawandels und Anpassungsmaßnahmen für die Sektoren Gesundheit, Wasser, Boden, Landwirtschaft, Weinbau, Forstwirtschaft, Fischerei, Naturschutz, regionale Wirtschaft, Tourismus, Energiewirtschaft, Landes- und Regionalplanung, Bauwesen/Gebäudetechnik, Verkehr, Katastrophenschutz und Ernährungsvorsorge, Umweltbildung, Kommunikation und Kommunen. ?Wenn die EU im kommenden Frühjahr ihre Anpassungsstrategie vorlegt, wird sich zeigen, dass Sachsen-Anhalt dank jahrelanger intensiver Beschäftigung mit dem Thema ?Anpassung? gut aufgestellt ist?, so Aeikens.   Federführend für die Erarbeitung der Anpassungsstrategie ist eine 2007 eingerichtete Arbeitsgruppe ?Klimawandel?, die unter Berücksichtung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse auf globaler bis regionaler Ebene die Strategie erarbeitet und aktualisiert.   So wurde zum Beispiel in der überarbeiteten Version der Bereich ?Bodenerosion? breiter und intensiver behandelt als in der 2010 beschlossenen Fassung der Strategie. Der Minister sagte: ?Dieses Beispiel zeigt, das wir in Sachsen-Anhalt den richtigen Weg eingeschlagen haben. In mehreren Regionen sind bereits Fachleute aktiv und gehen auch unter Zuhilfenahme der Mittel aus dem 30-Millionen-Vernässungsprogramm der Landesregierung gegen Bodenerosion vor. Probleme erkennen, analysieren, Handlungsoptionen entwickeln und umsetzen ? so kommen wir zu funktionierenden Lösungen.?   Aeikens sagte, mit der Anpassungsstrategie gebe das Land einen Rahmen vor. ?Entscheidend ist jedoch die Aktivität der Handelnden in den aufgezeigten Sektoren. Sonst bleibt alles graue Theorie. Einzelpersonen und Unternehmen müssen für sich und ihren Bereich erkennen, welche Veränderungen der Klimawandel mit sich bringt.?   Neben Sachsen-Anhalt haben in Deutschland nur die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen eine breit angelegte Anpassungsstrategie.   Im Internet  lädt eine Klimaforum-Seite unter www.klimawandel.sachsen-anhalt.de zum diskutieren und informieren ein.

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