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Magdeburg, den 27.01.2013

Haseloff: Nationalsozialismus ist eine eindringliche Warnung der Geschichte

?Die nationalsozialistischen Verbrechen sind ein Paradigma für den Verlust der Menschlichkeit und eine eindringliche Warnung der Geschichte. Wir Nachgeborenen müssen uns dieser Geschichte vorbehaltlos stellen. Sie geht uns alle. Denn kein Volk kann ohne Kenntnis seiner Geschichte seine Zukunft gestalten. Ohne historische Bildung wird es auf Dauer nicht bestehen können. Erst die Erinnerung wird der Zukunft alle Perspektiven abgewinnen können.? Das sagte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff heute in Gardelegen. Dort fand in der Aula des Gymnasiums Geschwister Scholl die zentrale Gedenkveranstaltung des Landes für die Opfer des Nationalsozialismus statt.   In seiner Ansprache verurteilte Haseloff die Schändung der Mahn- und Gedenkstätte Isenschnibber Feldscheune durch Unbekannte vor wenigen Wochen. Er schäme sich für diese Tat. Jedoch sollten ?die Verächter und Gegner unserer Demokratie nicht an unserer Entschlossenheit zweifeln. Rechtsextremistische und menschenverachtende Parolen haben in unserer pluralistischen und weltoffenen Gesellschaft keinen Platz. Unsere Demokratie ist streitbar und wehrhaft. Die Weimarer Republik ist auch an der Indifferenz eines falsch verstandenen Liberalismus gescheitert. Das wird sich nie mehr wiederholen. Demokratie und Freiheit sind für uns keine bloßen Worte. Sie sind vielmehr lebensgestaltende Werte.?   Haseloff betonte: ?Wir alle stehen in der Pflicht. Aufklärung beginnt in der Familie, in der Schule, an den Universitäten sowie im beruflichen und privaten Umfeld. Der 27. Januar ist vor allem ein Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Aber er ist auch ein Tag des Nachdenkens über unsere Geschichte. Wir müssen nach dem Warum fragen. Wo liegen die verschlungenen Wege nach Auschwitz oder Treblinka? Diese und andere Fragen werden wir vielleicht nie befriedigend beantworten können. Aber es ist sehr viel besser zu fragen, als zu schweigen. Es gibt auch eine mittelbare Zeitgenossenschaft. Für unsere Zukunft tragen wir alle Verantwortung. Auschwitz darf sich nicht wiederholen. Das ist  ein unbedingter Imperativ.?       Hintergrund Auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog wurde 1996 der 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Am 27. Januar 1945 befreiten Truppen der Roten Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Hier wurden zwischen 1940 und dem Tag der Befreiung mehr als eine Millionen Menschen ermordet.        

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