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Magdeburg, den 10.04.2013

Elberadweg-Konferenz 2013: Herausforderung Qualitätssicherung Wolff: Elberadweg soll auch künftig touristisches Premiumprodukt des Landes bleiben

Zehn Punkte für den Elberadweg: Mit einem entsprechenden Aktionsplan (siehe Anlage) soll Deutschlands beliebtester Fernradweg noch attraktiver gemacht werden. Das ist das Ergebnis der Elberadweg-Konferenz 2013, die heute in Magdeburg stattgefunden hat. Zu den Vorschlägen zählen unter anderem die Unterstützung der ADAC-Initiative zur Schaffung ausgewiesener Parkplätze für Fahrradtouristen, die Weiterentwicklung von Beschilderung und Servicequalität sowie ein professionelles Beschwerdemanagement. ?Die Vorschläge liegen auf dem Tisch. Jetzt kommt es darauf an, dass sie von den verantwortlichen Akteuren umgesetzt werden?, sagte Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff.   Die Ministerin hob die große Bedeutung des Radtourismus für das Land hervor. Wolff: ?Radwandern ist Tourismus mit Zukunft. Mit dem Elberadweg, der in diesem Jahr zum neunten Mal in Folge zu Deutschlands beliebtestem Radfernweg gewählt wurde, ist Sachsen-Anhalt in diesem Wachstumsmarkt gut positioniert. Doch darauf dürfen wir uns nicht ausruhen, sondern müssen noch einen Gang hochschalten. Die größte Herausforderung ist dabei nicht der weitere Ausbau, sondern die Qualitätssicherung. Durch die Umsetzung des 10-Punkte-Programms sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass der Elberadweg auch künftig ein touristisches Premiumprodukt des Landes bleibt. Dafür werden wir weiterhin kräftig in die Pedale treten.?   Dies unterstrich auch Irene Mihlan, Geschäftsführerin des Magdeburger Tourismusverband Elbe-Börde-Heide e.V., der die Elberadweg-Konferenz 2013 organisiert hatte: ?Aus Sicht der Touristiker wurde insbesondere das gemeinsame Engagement von Politik, Verwaltung und Wirtschaft eingefordert, denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, lässt sich die einem Premiumradweg würdige Angebots- und Servicequalität auf Dauer sichern. Als touristisch relevante Neuheiten konnten auf der Konferenz die Erweiterung des Informationsmaterials um den tschechischen Abschnitt des Elberadweges bis Prag und ein neues Verleihsystem für E-Bikes entlang der Elbe vorgestellt werden.?Hintergrund: Der Elberadweg verläuft auf rund 300 Kilometern in Sachsen-Anhalt. Die Zahl der Fernradler hat sich zwischen 2003 und 2009 mehr als verdoppelt ? von 70.000 auf 155.000 pro Jahr. Laut Befragung aus dem Jahr 2012 stammen die meisten Radtouristen am Elberadweg aus Niedersachsen (12,5%), Sachsen (11,2%) und Nordrhein-Westfalen (10,7%); etwa 6 Prozent kommen aus dem Ausland (v.a. Niederlande, Schweiz und Österreich). Sie geben pro Tag im Schnitt rund 73 Euro aus. Bei einem durchschnittlichen Radurlaub von acht Tagen und 155.000 Fernradlern bedeutet dies ein realistisches Umsatzvolumen von jährlich gut 90 Millionen Euro. Nicht mit eingerechnet sind dabei Gelder für Ausrüstung wie Fahrrad, Kleidung oder Kartenmaterial.   Das Land hat den Ausbau des Elberadwegs seit dem Jahr 2000 mit insgesamt rund 19,3 Millionen Euro gefördert (Stand: 31. März 2013). So ist etwa nach dem Hochwasser 2002 ein großer Teil des Elberadwegs im Rahmen der Beseitigung der Hochwasserschäden erneuert worden. 2007 wurde im Rahmen eines großen Landesprojekts die gesamte Radwegebeschilderung erneuert und 2012 durch ein Inszenierungskonzept ergänzt, das den Elberadweg in Tagesetappen teilt und auf Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke hinweist. Das Land finanziert zudem das Beschilderungsmanagement und eine jährliche Befahrung des Elberadwegs durch die Förderservice GmbH, um mögliche Probleme bei den Wegen zu identifizieren und die Kommunen als Träger der Wege darauf aufmerksam zu machen. 10-Punkte Programm für den Elberadweg         1.      Die Spitzenstellung des Elberadweges als beliebtester und meistbefahrener Fernradweg in Deutschland soll gehalten werden. Alle Akteure in Politik und Verwaltung sind gehalten, dies nachhaltig zu unterstützen.   2.      Der Elberadweg ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Anrainerorte und ?betriebe. Um die vom Elberadweg ausgehende Wertschöpfung dauerhaft zu stärken und wenn möglich zu steigern, sind Erhalt und Weiterentwicklung des Angebotes und der Servicequalität unverzichtbar. Einer nachhaltigen Unterstützung sachdienlicher Investitionen und Weiterbildungen kommt daher zentrale Bedeutung zu.   3.      Politik, Verwaltung aber auch die Öffentlichkeit muss permanent über die touristisch relevanten Neuigkeiten entlang des Elberadweges informiert werden. Hierzu bedarf einer institutionalisierten Betreuungsorganisation (z. B. Koordinierungsstelle Elberadweg), die jedoch auf Dauer nur funktionieren kann, wenn öffentliche und private Nutznießer zu deren Grundfinanzierung beitragen.   4.      Die touristischen Nutzungsmöglichkeiten entlang des Elberadweges müssen durch umfassende Informationsdienstleistungen an die (potenziellen) Nutzer des Radweges kommuniziert werden. Damit dies in hoher Qualität erfolgen kann, bedarf es sowohl der kontinuierlichen Lieferung von Neuigkeiten (= Bringschuld der Anbieter) als auch der regel-mäßigen Information der Anbieter und der Endverbraucher durch die Koordinierungsstelle.   5.      Bewertungen von Nutzern erlangen im Tourismus und Freizeitbereich immer größere Bedeutung. Einem entsprechenden Beschwerdemanagement kommt damit ebenso große Bedeutung zu wie der Auswertung des Lobes und der Kritik und der Umsetzung in entsprechende Maßnahmen (Vorschläge). Hierfür sind die entsprechenden technologischen, personellen, kommunikativen und finanziellen Weichenstellungen für Nutzer und bei den Verantwortlichen vorzunehmen.   6.      Eine durchgehende Beschilderung, die nicht nur die Wegweisung, sondern auch die ?animierende Information? in einheitlichem und wiedererkennbaren Design gewährleistet, zählt zu den Grundanforderungen an einen Premiumradweg. Sowohl deren permanente Qualitätskontrolle als auch die sinnvolle Weiterentwicklung sind daher als wichtige Aufgaben der Koordinierungsstelle zu nennen.   7.      Innovationen erweisen sich auch im Tourismus immer stärker als wichtige Entscheidungsgründe bei der Destinationswahl. Dies gilt auch oder gerade für Radwege. Daher ist die Initiative des ADAC, vorbildliche Parkplätze für Fahrradtouristen am Elberadweg zu etablieren, nachhaltig zu unterstützen. Hiermit würde der Elberadweg zum bundesweiten Vorzeigeobjekt.   8.      Allianzen werden auch im Fahrradtourismus immer häufiger. Der Elberadweg sollte  weiterhin im  D-Routennetz und bei der Euro-Velo-Route mitarbeiten. In der Gemeinsamkeit lassen sich auch neue strategische Partnerschaften leichter entwickeln (Premiumsponsoren usw.).   9.      Um das touristische Thema Fahrradfahren auch in Zukunft in Sachsen-Anhalt an prominenter Stelle zu halten, müssen die Querverbindungen zu den anderen touristischen Landesthemen weiter gepflegt und ausgebaut werden. Alle Akteure sind aufgefordert, hierbei mitzuwirken.   10. Die Elberadwegekonferenz sollte in Zukunft zu einem festen  touristischen Veranstaltungs-       höhepunkt weiterentwickelt werden. Die nächste Elberadwegkonferenz sollte 2016 stattfinden.

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