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Dessau-Roßlau, den 15.04.2013

Vorsicht Wechselfallenbetrüger unterwegs!

Aus gegebener Veranlassung weist die Polizei auf eine Masche des Wechselfallenbetruges hin, der wiederholt im Bereich der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost ausgeübt wurde. Insbesondere das Kassenpersonal in Verkaufseinrichtungen und Tankstellen seien gewarnt, wenn Ware im Wert von wenigen Euros mit 500 ?- oder 200 ? Scheinen bezahlt werden. In Dessau-Roßlau versuchte es ein südländisch aussehender Täter mit zwei Dosen ?Red Bull?. Das eigentliche Interesse des Betrügers galt allerdings dem Wechselgeld. Unter einem Vorwand versuchte der Täter die Verkäuferin geschickt abzulenken und behauptete, dass die Red Bull Dosen billiger wären als tatsächlich abgezogen. Während des inszenierten Streitgespräches zwischen dem Täter und der Kassiererin, gelang es dem Täter die Kassiererin abzulenken und zunächst unbemerkt 80 Euro des Wechselgeldes an sich zu nehmen. Anschließend versuchte er den Kauf rückgängig zu machen, um den 200 ? Schein wiederzuerlangen und sich an den einbehaltenen 80 ? Wechselgeld zu bereichern. Die geschulte Kassiererin erkannte sofort diese Betrugsmasche, ging nicht auf die Forderung des Täters ein und verständigte sofort die Polizei, die den Täter stellen konnte. Die Tricks der Wechselfallenbetrüger sind kreativ und raffiniert zugleich. Aufgeflogene Maschen werden eingestellt und rasch neue entwickelt. In manchen Taktiken setzen die Täter auf ihre Fingerfertigkeit, andere auf den Überraschungsmoment unter Ablenkung des Kassenpersonals. In einem ähnlichen Fall konnte ein kriminelles Paar mehrere hundert Euro erbeutet, als sie ihre Ware ordnungsgemäß bezahlten und nach dem Bezahlvorgang darum baten, einen 50 ? Schein zu wechseln. Sie gaben vor, angeblich Scheine zu sammeln, die mit einer bestimmten Buchstabenfolge beginnen. Während die hilfsbereite Kassiererin die Scheine in der Kasse nachsah, gelang es dem Pärchen das Opfer abzulenken und so unbemerkt mehrere Geldscheine zu entwenden. Eine Abwandlung des Tricks besteht darin, dass die Kunden plötzlich behaupten, bei dem Wechseltrick handele es sich um Falschgeld. In anderen Fällen versuchen die Täter durch mehrfaches Geldwechseln, das Kassenpersonal, aber auch Bankangestellte aus dem Konzept zu bringen. Zunächst übergeben die Täter einen großen Euro-Schein mit der Bitte, diesen in kleine Scheine gewechselt zu haben. Anschließend wird das Geld mehrfach hin und her gereicht, weil der Täter mit der Stückelung nicht zufrieden ist und die Angestellte zu wenig Wechselgeld gegeben hätte.  In Banken versuchen die Täter zusätzlich andere Währungen wie Dollar-Noten zur Ablenkung mit ins Spiel zu bringen sowie ihre Sprache zwischen deutsch und englisch zu wechseln. Nach dem Tauschgeschäft wird dann erst bei der Abrechnung festgestellt, dass Geld in der Kasse fehlt. Die Polizei rät die Geschicklichkeit der Täter nicht zu unterschätzen. Wechseln sie an der Kasse keine extra angenommenen Geldscheine. Zählen sie grundsätzlich zurückgegebenes Wechselgeld nach, auch wenn sie selbst an der Annahme beteiligt sind. Seien sie aufmerksam, wenn Waren von geringem Wert mit großen Geldscheinen bezahlt werden und viel Wechselgeld herausgegeben wurde. Lassen sie sich nicht ablenken. Rufen sie in jedem Fall sofort die Polizei an, wenn es zu einem derartigen Vorfall oder Versuch gekommen ist. Doch auch die Zielgruppe der Senioren sei gewarnt! Mit dem 2 Euro ? Geldwechseltrick werden überwiegend hilfsbereite Senioren zum Opfer. Zumeist spähen die Täter ihre Opfer bereits beim Geldabheben oder beim Bezahlen in der Kasse aus, ob sich attraktive Geldscheine in der Geldbörse befinden. Anschließend hält der Täter ein 2 Euro Stück in der Hand und bittet um den Wechsel. Der Senior gibt meist zwei 1 Euro-Stücke zurück, was dem Täter missfällt. Er möchte es lieber kleiner haben, wirft die Stücke in das Portemonnaie zurück und hilft geeignete Wechselmünzen zu finden. Fingerfertig ziehen die Diebe dabei, ohne dass die Opfer es merken, Scheine aus der Geldbörse. Die polizeiliche Prävention rät wachsam zu sein. Halten sie einen ausreichenden Abstand zwischen sich und dem Fremden. Vermeiden sie jeglichen Körperkontakt. Verweisen sie Personen auf andere Möglichkeiten des Geldwechselns, beispielsweise in nahegelegene Geschäfte oder Banken. Seien sie misstrauisch, wenn immer wieder neue Wechselwünsche hervorgebracht werden. Lassen sie sich nicht bedrängen und in ihre Geldbörse greifen. Schaffen sie sich Aufmerksamkeit und appellieren sie laut und deutlich an den Passanten, dass er sie in Ruhe lassen soll.   Susan Resetaritz Polizeioberkommissarin Sachbearbeiterin Kriminalprävention

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