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Halle (Saale), den 23.05.2013

Streckenergebnis des Jagdjahres 2012/13

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 015/12 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 042/13 Halle, den 23. Mai 2013 Streckenergebnis des Jagdjahres 2012/13 Im Ergebnis der Streckenmeldungen der Landkreise und des Nationalparks Harz liegt nunmehr das zusammengefasste Abschussergebnis des Landes Sachsen-Anhalt für das am 31. März zu Ende gegangene Jagdjahr 2012/13 vor. Insgesamt wurde von den rd. 12.000 Jägern in Sachsen- Anhalt ein Ergebnis von 98.123 Stücken Schalenwild (dazu gehören Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild) erreicht. Dieses bisher höchste Ergebnis in Sachsen- Anhalt wird maßgeblich durch den Anstieg der Schwarzwildstrecke aber auch durch die deutlich höheren Ergebnisse bei Rehwild sowie bei Rot- und Damwild erreicht. Zu einzelnen Wildarten: Rotwild Nachdem im Vorjahr schon ein sehr hohes Ergebnis in Sachsen- Anhalt erreicht wurde, liegt die Strecke des Jagdjahres 2012 mit 5.794 Stück nochmals höher. Diese Streckenentwicklung und vor allem der weitere Anstieg der Wildschäden durch Rotwild insbesondere in der Landwirtschaft zeigen, dass diese hohen Abschusszahlen noch nicht ausreichen, um den zu hohen Rotwildbestand auf ein verträgliches Maß abzusenken. Das höchste Streckenergebnis wurde wiederum durch die Jäger im Landkreis Harz (1.420) erreicht. Mit den Ergebnissen im Landkreis Mansfeld- Südharz (781) und im sachsen- anhaltinischen Teil des Nationalparks wurden im Harz insgesamt rd. 2.400 Stücken Rotwild gestreckt. Im Landkreis Wittenberg wurde mit 1.343 Stücken Rotwild das zweithöchste Ergebnis erreicht. Damwild Auch beim Damwild wurde mit 5.329 Stück wie auch beim Rotwild die bisher höchste Strecke in Sachsen- Anhalt erreicht. Nach wie vor liegt der Schwerpunkt des Damwildvorkommens im Fläming. So wurden allein im Landkreis Wittenberg 1.822 Stück Damwild gestreckt. Der zweite große Schwerpunkt liegt in der Altmark. Im Altmarkkreis Salzwedel konnten 1.042 Stück gestreckt werden. Muffelwild Mit insgesamt 741 Stück liegt das Ergebnis beim Muffelwild nur geringfügig über dem des Jagdjahres 2011. Ein beachtlicher Teil der Muffelwildstrecke wurde im Norden Sachsen-Anhalts mit einem Schwerpunkt in der Altmark realisiert. So konnten im Altmarkkreis Salzwedel 187 Stück und im Landkreis Stendal 204 Stück gestreckt werden. Die Steigerung der Strecke in diesem Bereich kann jedoch den seit Jahren zu verfolgenden Rückgang der Jagdstrecke im Harz nicht kompensieren. So wurden im Landkreis Harz (gegenüber einem Ergebnis von 400 Stück im Jagdjahr 2008) nur noch 149 Stück mit einem relativ hohen Anteil von 28 Stücken sog. Fallwildes, d.h. von Totfunden, registriert. Nachdem Eingriffe des Luchses in die Muffelwildpopulation des Harzes festgestellt wurden, haben sich die Revierinhaber hier bei der Bejagung des Muffelwildes selbst Zurückhaltung auferlegt. Rehwild Beim Rehwild konnte nunmehr die bereits für das Jagdjahr 2011/12 prognostizierte Strecke von über 50.000 Stück erreicht und überboten werden. Zu Buche stehen insgesamt 51.686 Stücken. Nach wie vor ist hauptsächlich das Rehwild an Wildunfällen beteiligt. Nach der polizeilichen Verkehrsunfallstatistik des Landes Sachsen- Anhalt sind die Wildunfälle 2012 gegenüber dem vorangegangenen Jahr um 11% gestiegen. Die höchsten Rehwildstrecken werden weiterhin in den Jagdbezirken der kreisfreien Städte Halle mit über 5 Stück / 100 ha und Dessau- Roßlau mit 4,5 Stück / 100 ha erzielt. Die absolut höchsten Streckenergebnisse konnten die Jäger im Altmarkkreis Salzwedel mit 7.083 Stück, im Landkreis Stendal mit 6.544 Stück, im Landkreis Börde mit 6.508 Stück und im Landkreis Wittenberg mit 6.369 Stück erzielen. Schwarzwild Beim Schwarzwild weist die Strecke mit 34.573 Stück den erwarteten deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr auf. Ursächlich dafür war vor allem die starke Fruktifikation der Eichen und Buchen im Herbst 2011. Mit dem überreichen Nahrungsangebot in vielen Waldgebieten stieg auch die Reproduktionsrate dieser Wildart an. Dazu erschwert nach wie vor die Steigerung des Anbaus hochwachsender Kulturen in der Landwirtschaft (Mais, Raps) die Bejagung. Umso mehr wächst die Bedeutung der Zusammenarbeit von Jägern, Landwirten und auch Jagdgenossenschaften auf der Grundlage der ?Langenweddinger Vereinbarung?. Die deutlichste Steigerung der Schwarzwildstrecke ist im Landkreis Harz zu verzeichnen. Von 2.678 Stück stieg die Strecke auf 4.876 Stück an. Enorme Steigerungen der Schwarzwildstrecke konnten auch die Jäger im Landkreis Wittenberg (von 5.571 auf 6.369) und im Landkreis Mansfeld-Südharz (von 2.945 auf 4.060) erreichen. Fuchs Mit der Strecke von 23.005 Füchsen konnte zwar das bisher niedrigste Ergebnis im Jagdjahr 2011 leicht überboten werden. Dazu ist festzustellen, dass Strecke in den Jagdbezirken des Bundes und des Landes entschieden zu gering ist, allerdings hat das Auftreten der Staupe in den Fuchsbeständen die Anzahl der Tiere reduziert und trägt damit auch zur Reduzierung der Fuchs-Strecke bei. Waschbär, Marderhund, Mink, Nutria Nachdem schon im Jagdjahr 2010 ein rasanter Anstieg der Waschbärstrecke konstatiert werden musste, und mit 12.090 Waschbären im Jagdjahr 2011 eine bislang nicht für möglich gehaltene Strecke erreicht wurde, beträgt nunmehr das Ergebnis des Jagdjahres 2012 16.283 Waschbären. Waschbären kommen flächendeckend in Sachsen- Anhalt vor. An dem Streckenanstieg sind in erheblichen Umfang auch die Städte Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau beteiligt. Den größten Anteil der Strecke des Landes konnten wie auch in den Vorjahren die Jäger des Landkreises Stendal mit 4533 Waschbären erreichen. Im Burgenlandkreis wurden im letzten Jahr erhebliche Schäden durch Waschbären im Weinbau registriert. Die Marderhundstrecke stieg um über 700 Exemplare auf 2.263 an. Der Schwerpunkt liegt aber weiterhin in den östlichen Landkreisen Stendal, Jerichower Land und auch Wittenberg. Allein 805 erlegte Marderhunde entfallen auf den Landkreis Stendal. Bereits 2010 wurden erhebliche Beeinträchtigungen von Wasservogelbeständen durch den Mink im Landkreis Stendal festgestellt, was auch im Landtag thematisiert wurde. Im Konsens zwischen Naturschutz- und Jagdbehörden wurden daraufhin mit den örtlichen Jägerschaften Maßnahmen zur Intensivierung der Minkbejagung im Landkreis mit einem Schwerpunkt der Fallenjagd in Naturschutzgebieten festgelegt. In diesem Zusammenhang wurde durch die obere Jagdbehörde zum Ankauf von Kastenfallen 5.000 ? aus der Jagdabgabe zur Verfügung gestellt. 2012 konnten die Jäger des Landkreises Stendal das Ergebnis der Minkbejagung gegenüber 2011 um rd. 100 Minke auf 230 erhöhen. Im Land insgesamt wurde die Minkstrecke von 314 auf 449 erhöht. Die Strecke beim Nutria liegt mit 905 leicht unter dem Ergebnis des Jagdjahres 2011. Im Jagdjahr 2009 belief sich die Strecke dagegen noch auf 1.723 Nutrias. Schwerpunkt bleibt der Altmarkkreis Salzwedel mit 434 Nutrias sowie der Landkreis Stendal mit 265. Niederwild (Auswahl) 2.530 Hasen wurden im Streckenergebnis des Jagdjahres 2012 registriert. Über die Hälfte davon sind Opfer des Straßenverkehrs geworden. Die Dunkelziffer bei dieser Erfassung dürfte allerdings wesentlich höher liegen. Die sehr niedrige Wildkaninchenstrecke des Jagdjahres 2011 mit insgesamt nur 875 konnte im letzten Jagdjahr mit 1665 Kaninchen nahezu verdoppelt und damit das Niveau des Jahres 2010 wieder erreicht werden. Dabei werden die höchsten Strecken im Salzlandkreis mit allein 1355 Kaninchen registriert. Die Strecke im Landkreis Mansfeld-Südharz ist dagegen nahezu zusammengebrochen. Die Fasanenstrecke ist gegenüber dem Vorjahr wieder leicht angestiegen und beträgt nun 1.775 Fasanen. Die 2010 verzeichneten drastischen Einbrüche konnten damit aber bei Weitem nicht ausgeglichen werden. Die Gänsestrecke bewegt sich insgesamt etwa in der gleichen Höhe wie 2011. Es wurden 1.538 Graugänse, 407 Saatgänse und 501 Blässgänse erlegt. Eine deutliche Zunahme der nicht heimischen, aber nicht dem Jagdrecht unterliegenden Nilgans wird weiterhin beobachtet. Von den 5.780 Stockenten entfallen im Jagdergebnis auf den Landkreis Stendal 1.155 und auf den Landkreis Börde 1.127 Enten. Aaskrähen und Elstern wurden wiederum mehr gestreckt, als im vorangegangenen Jahr. Insgesamt stehen 4.462 Aaskrähen und 3.755 Elstern zu Buche. Neben diesen beiden nach Landesrecht dem Jagdrecht unterliegenden Rabenvögeln gehört nach Bundesrecht auch der Kolkrabe zum ?Wild?, ist aber ganzjährig geschont. Streckenentwicklung der letzten 5 Jagdjahre 2008 2009 2010 2011 2012 Rotwild 4.526 4.993 4.981 5.178 5.794 Damwild 4.584 5.073 4.832 5.075 5.329 Muffelwild 906 1.050 870 729 741 Rehwild 46.564 48.683 49.317 48.118 51.686 Schwarzwild 35.647 28.749 33.631 26.801 34.573 Summe Schalenwild 92.227 88.548 93.631 85.901 98.123 Fuchs 31.108 28.091 24.600 21.245 23.005 Waschbär 6.239 6.563 8.678 12.090 16.283 Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Ernst-Kamieth-Straße 2 06112 Halle (Saale) Tel: +49 345 514 1244 Fax: +49 345 514 1477 Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de

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