K56/2013 Der Krisenstab der Landesregierung informiert: Versorgung der nicht evakuierten Bevölkerung im Flutgebiet
Die technische Einsatzleitung in Stendal hat mitgeteilt, dass der Landkreis Stendal die Versorgung der verbliebenen Personen im Evakuierungsgebiet Kamern übernommen habe. Sprengung im Deich Breitenhagen Verschluss des Elbedeichs bei Fischbeck Wie gestern Abend in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz des Krisenstabes angekündigt, werden im Verlauf des heutigen Tages Maßnahmen zu einem beschleunigten Rückfluss des Wassers in die Saale bei Breitenhagen und zur Deichsicherung in Fischbeck durchgeführt werden. Die Einzelheiten wurden von Minister Stahlknecht, Oberst Körbi den Leiter des LHW Henning und Herrn Eggert, Fachberater THW vorgestellt. 1. Deichsprengung Breitenhagen In Einvernehmen mit den betroffenen Landkreisen wird heute um 9 Uhr eine Sprengung zur Deicherweiterung des Saaledeichs zwischen Breitenhagen und Klein Rosenburg erfolgen. Die Maßnahme ist aufgrund des außergewöhnlichen Hochwassers der Saale, durch das bisher nie dagewesene Wassermengen mitgeführt wurden, erforderlich. Der Pegel der Saale ist fallend, jedoch kann sie aufgrund des Wasserstandes der Elbe nicht frei ausfließen. Mit der Sprengung wird eine wirksame Maßnahme ergriffen, um das Hinterland zu entlasten. Wenn das Wasser im Anschluss an diese Maßnahme weiter gesunken ist, kann auch das Schöpfwerk in Aken wieder in Betrieb genommen werden, um weiter Wasser aus dem Gebiet abzupumpen. Durchführung Das THW hat mit Unterstützung der Bundeswehr ein Bohrgerät wasserseitig verbracht. In die angebrachten Bohrungen werden Sprengmittel eingebracht und mit Sand verfüllt. Durch die Sprengung erfolgt eine Abtragung des Deichoberbaus. Die erste Sprengung wird am Samstagmorgen um 9 Uhr erfolgen. In Abhängigkeit vom Ergebnis der ersten Sprengung wird eine zweite Sprengung erfolgen, um den Deich größtmöglich aufzuschieben. Während des Einsatzes ist der Luftraum gesperrt. 2. Verschluss des Elbedeichs bei Fischbeck Über die Deischbresche in Fischbeck sind in den vergangenen Tagen 500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in das Hinterland eingeströmt. Aufgrund des Höhenunterschiedes zwischen Elbepegel und Hinterland an der Bruchstelle von über 2 Metern war eine Verteidigung oder Verschluss des Deiches bisher nicht möglich. Bei einem derzeitigen Höhenunterschied von etwas über 1 Meter soll nun durch das Einbringen und Versenken von 2 Schubschiffen in der Deichbresche der Deich verschlossen werden. Durchführung Pioniertaucher loten die genauen Tiefen aus, um die Ballastaufbringung für die Schubschiffe zu berechnen. Per Hubschrauber werden von der Bundeswehr Panzersperren an der einen Deichseite angebracht, auf der anderen Seite werden 20 Außennetze angebracht, die mit 70 t Steinen befüllt werden. Danach wird ein Schubverband aus zwei mittleren Schubschiffen eingefahren. Um die Leichter zu versenken, werden Löcher in die Böden gesprengt, so dass das Schubschiff mit Ballast nach unten weg sinkt. Im Anschluss wird die Bundeswehr bis zu 1000 Big Bags abwerfen. Die Leitung hat der Krisenstab der Landesregierung, der Einsatz vor Ort wird durch eine Koordinierungsgruppe in Jerichow begleitet. Der Luftraum ist während des gesamten Einsatzes bis ca. 22 Uhr gesperrt.
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