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Halle (Saale), den 24.06.2013

Landesverwaltungsamt und BA vereinbaren neues Förderprogramm für besonders betroffene schwerbehinderte Menschen ?

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 015/12 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 073/13 Halle, den 25. Juni 2013 Landesverwaltungsamt und BA vereinbaren neues Förderprogramm für besonders betroffene schwerbehinderte Menschen ? Sachsen-Anhalt bei der Beschäftigung Behinderter bundesweites Schlusslicht Förderung besonders betroffener schwerbehinderter Menschen mit bis zu 90 Prozent des Arbeitsentgeltes Die Bundesagentur für Arbeit und das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt haben heute in Halle ein neues Arbeitsmarktprogramm für schwerbehinderte Menschen auf den Weg gebracht. Mit insgesamt 5 Millionen Euro aus der Ausgleichsabgabe soll besonders betroffenen Schwerbehinderten der Weg in den ersten Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Arbeitgebern, die besonders betroffene schwerbehinderte Menschen einstellen, können einerseits durch die Arbeitsagenturen und Jobcenter Zuschüsse in Höhe von bis zu 70 Prozent des Arbeitsentgeltes gezahlt werden. Das Land Sachsen-Anhalt übernimmt zusätzlich noch 20 Prozent des Arbeitsentgelts aus den Mitteln des Programms. Senius: ?Menschen mit Behinderung sind eine Bereicherung? Gefördert werden sollen unter anderem auch Menschen, die bisher in Behindertenwerkstätten gearbeitet haben oder nach dem Besuch einer Förderschule auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß fassen können. ?Nicht die Menschen mit Behinderung müssen sich anpassen, im Gegenteil: Der Arbeitsmarkt muss besser für ihre Teilhabe zugeschnitten sein oder stärker geöffnet werden. Nur so können Menschen mit Behinderung erfahren, dass sie dazugehören und ihr Potential entfalten. Denn in der Regel sind Menschen mit einer Schwerbehinderung überaus motiviert und eine echte Bereicherung?, sagte der Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt, Kay Senius. ?Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt kann auf das Potential von Menschen mit Behinderung nicht verzichten und findet Unterstützung durch das Integrationsamt, welches die Mittel der Ausgleichsabgabe zur Förderung der Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben einsetzt?, ergänzte Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. In diesem Jahr stehen dafür rund 14 Millionen Euro aus der Ausgleichsabgabe zur Verfügung. Sachsen-Anhalt Schlusslicht bei der Beschäftigung von Schwebehinderten Senius wies darauf hin, dass Sachsen-Anhalt bei der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen bundesweit Schlusslicht ist. Von 20.133 vorgesehenen Pflichtarbeitsplätzen waren im Jahr 2011 nur 16.108 besetzt. Insgesamt lag die ?Ist Quote?, die den Anteil von mit schwerbehinderten Menschen besetzten Arbeitsplätzen an allen zu berücksichtigenden Arbeitsplätzen beschreibt, bei 3,8 Prozent. Das sind zwar 0,1 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2010, die durchschnittliche Quote liege aber bundesweit bei 4,6 ? bzw. in Ostdeutschland bei 4,5 Prozent. ?Damit zeigt sich, dass sich alle Akteure bei der Integration von Menschen mit Behinderung noch mehr anstrengen müssen. Zufrieden kann man damit nicht sein?, so Senius. Die höchste Beschäftigungsquote verzeichnet in Sachsen-Anhalt das Verlagswesen mit 5,9 Prozent, gefolgt von der öffentlichen Verwaltung mit 5,7 Prozent. In der Forstwirtschaft sind mit 0,9 Prozent am wenigsten Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten besetzt. Generell höhere Quoten verzeichnen größere Unternehmen, während kleine Unternehmen anteilig weniger Menschen mit Schwerbehinderung beschäftigen. Arbeitgeber mit über 20 Arbeitnehmern, die weniger als 5 Prozent ihrer Arbeitsplätze mit Schwebehinderten besetzen, sind gesetzlich verpflichtet eine gestaffelte Ausgleichsabgabe zu zahlen. Menschen mit Behinderung länger arbeitslos Senius verwies auch auf die Tatsache, dass Menschen mit Behinderung insgesamt auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt seien. So sei die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung zwischen den Jahren 2008 und 2012 mit Minus 16 Prozent weniger stark zurückgegangen als die Arbeitslosigkeit insgesamt, die im gleichen Zeitraum um 22 Prozent sank. Außerdem seien Schwerbehinderte länger arbeitslos als nicht behinderte Menschen. Inklusion ist der Weg Thomas Pleye hob hervor, dass man mit dem neuen Arbeitsmarktprogramm vor allem den Inklusionsgedanken vorantreiben wolle. Es gehe darum Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Menschen mit Behinderung sich entfalten könnten. ?Das ist in vielen Fällen nicht allein die Werkstatt für Menschen mit Behinderung sondern vor allem der ganz normale Arbeitsplatz und die ganz normale Zusammenarbeit mit Kollegen?, so Pleye. Deshalb habe man insbesondere Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung, langzeitarbeitslose junge schwerbehinderte Menschen und Absolventen von Förderschulen im Focus. Die Förderung habe eine Laufzeit von bis zu fünf Jahren. Finanziert werden die Zuschüsse aus Mitteln der Ausgleichsabgabe und Geldern der Bundesagentur für Arbeit. Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Ernst-Kamieth-Straße 2 06112 Halle (Saale) Tel: +49 345 514 1244 Fax: +49 345 514 1477 Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de

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