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Magdeburg, den 09.07.2013

Unternehmen investiert rund 20 Mio. Euro in Versuchsanlage ThyssenKrupp weiht Biotechnologieanlage ein / Tullner: Investition stärkt den Standort Leuna

In Leuna (Saalekreis) ist heute die europaweit erste Mehrzweck-Fermentationsanlage zur kontinuierlichen Produktion biobasierter Chemikalien eingeweiht worden. Mit einem Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro baut ThyssenKrupp damit seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich biotechnologisch hergestellter Chemikalien auf Basis nachwachsender Rohstoffe weiter aus. Diese Chemikalien dienen unter anderem als Ausgangstoff für biologisch abbaubare Kunststoffe wie Polymilchsäure (PLA) oder Polybutylsuccinat (PBS). Biokunststoffe eignen sich für die Verarbeitung zu Verpackungsmaterialien, Folien oder Textilien. Umweltschutz und ein schonenderer Umgang mit Ressourcen stehen hierbei im Vordergrund.   Dr. Heinrich Hiesinger, ThyssenKrupp Vorstandschef, sieht erhebliche Marktpotenziale: ?Die moderne Biotechnologie ist eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. In fast allen Bereichen des Alltagslebens spielen biotechnologische Verfahren, Produkte und Dienstleistungen eine Rolle ? zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Medikamente, Pflanzen-sorten, bei Waschmittel oder Kosmetika. Die industriell genutzte Biotechnologie ist Teil unserer Wachstumsstrategie. ThyssenKrupp verfügt hier über umfassendes Know-how ? von der Grundlagenforschung bis zum Betrieb von Versuchsanlagen im industriellen Maßstab.? Staatssekretär Marco Tullner sieht in der Investition eine weitere Stärkung des Chemiestandorts Leuna: ?Sachsen-Anhalt hat sich zu einem innovativen Wirtschaftsstandort entwickelt. Qualifizierte Arbeitskräfte, attraktive Gewerbe- und Industrieflächen und eine gut ausgebaute Infrastruktur bieten optimale Rahmenbedingungen ? gerade auch für die Industrie. Die Ansiedlung von ThyssenKrupp in Leuna macht deutlich, dass wir uns hier klare Standortvorteile für Zukunftstechnologien erarbeitet haben.?   In fünfjähriger Arbeit hatte ein interdisziplinäres Team aus Ingenieuren und Wissenschaftlern der Anlagenbausparte von ThyssenKrupp ein lizenzfähiges Verfahren zur Herstellung von Milchsäure entwickelt. Der Umzug des Technikums zur Erforschung biotechnologisch hergestellter Chemikalien erfolgte im August 2012 von Leipzig nach Leuna. Mit der Mehrzweck-Versuchsanlage ist ThyssenKrupp in der Lage, seine im Labor entwickelten Fermentations- und Aufbereitungsverfahren im industriellen Maßstab zu testen: Mehr als 1.000 Tonnen Biochemikalien wie zum Beispiel Milchsäure oder Bernsteinsäure können hier nun pro Jahr produziert werden.

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