: 102
Magdeburg, den 31.07.2013

Bodenschutzkalkung im Harz wird fortgesetzt

Magdeburg. Die vor zwei Jahren begonnene Kalkung der Wälder im Harz wird fortgesetzt. Das Projekt ?Waldkalkung Ober- und Ostharz? des Landesforstbetriebes startet am kommenden Montag. Insgesamt werden etwa sechs Wochen benötigt. Der Naturkalk wird auf einer Landeswaldfläche von 2.300 Hektar durch Hubschrauber-Einsatz verteilt. Betroffen sind die Forstreviere Königshütte, Elend, Stiege und Güntersberge. Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens sagte im Vorfeld: ?Die Kalkung ist eine sinnvolle Investition in die Bestandssicherung des Waldes. Die Harzwälder sind vom ?sauren Regen? besonders stark betroffen. Dies belegen die Ergebnisse einer bundesweiten Bodenzustandserhebung sowie aktuelle Messdaten und Analysen der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen.? Der Naturkalk, welcher aus dem Südharz kommt, hat mit 88 Prozent einen sehr hohen Gesamtcarbonatanteil und ist ein geeignetes Naturprodukt. Je Hektar werden drei Tonnen Naturkalk ausgebracht. Insgesamt wird eine Kalkmenge von rund 6.900 Tonnen Naturkalk eingesetzt. Dieser Kalk entfaltet seine Wirkung langsam, aber dafür sehr nachhaltig. Hierdurch ist gesichert, dass der Einfluss auf das gesamte Ökosystem ?Wald? vertretbar gering ist. Schutzgebiete sind von der Kalkung ausgenommen. Um eine optimale Verteilung im Baumbestand zu erreichen, ist die Ausbringung mit Hubschraubern die zweckmäßigste Methode. Die Kosten für die Kalkung betragen 220 Euro pro Hektar. Die finanziellen Mittel zur Durchführung der Bodenschutzkalkungen werden im Landesforstbetrieb erwirtschaftet. Die NW-FVA hat die Vorbereitungsarbeiten zum Kalkungsprojekt insbesondere die Flächenauswahl wissenschaftlich begleitet. Wasserwirtschaftliche Interessen und Naturschutzaspekte wurden bei der Flächenauswahl berücksichtigt. Die zuständigen Behörden im Landkreis Harz wurden über die Maßnahmen informiert. Im Nachgang erfolgt eine Erfolgskontrolle der Wirksamkeit durch Boden- und Nadelanalysen. HintergrundSeit Anfang der achtziger Jahre gibt es bundesweit zahlreiche Waldschäden, von Verfärbungen der Blatt- und Nadelmasse bis hin zu Absterbeerscheinungen von ganzen Waldkomplexen. Durch verstärkte Stickstoffeinträge über die Luft kommt es zur Bodenversauerung mit negativen Auswirkungen auf das Feinwurzelsystem der Bäume. Durch Auswaschung von Schad- und Nährstoffen aus dem Waldboden wird langfristig auch die Gewässerqualität negativ beeinträchtigt. Um die Abgabe von Säurebildnern zu reduzieren, wurden bundesweit Gesetze und Verordnungen zur Luftreinhaltung verabschiedet. Bodenschutzkalkungen sollen zudem die Bodenversauerung mildern und damit die geschädigten Wälder stabilisieren. Hinweis an die BevölkerungDer Forstbetrieb Oberharz, der die Durchführung der Kalkungsmaßnahmen organisiert und überwacht, weist darauf hin, dass die zur Kalkung vorgesehenen Flächen kurzfristig abgesperrt werden und bittet die Bevölkerung, die Hinweise und Absperrungen im Interesse der eigenen Sicherheit zu beachten. Es soll damit vor allem verhindert werden, dass durch die Kalkungsmaßnahme die Kleidung der Waldbesucher verschmutzt wird. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass der ausgebrachte Kalk ein Naturprodukt ist, und auch bei direkter Berührung mit der Haut, nicht gesundheitsschädlich ist. Pilze und Beeren können von gekalkten Flächen gesammelt und nach gründlichem Waschen verzehrt werden. Dennoch sollten Waldbesucher die gesperrten Bereiche während der Kalkungsmaßnahme meiden. Hinweis für Journalisten Die ersten Tage der Bodenschutzkalkung sind noch für Testflüge und die genaue Kalibrierung der Kalkstreuer vorgesehen. Gutes Wetter vorausgesetzt, haben Bildjournalisten am 19. August 2013 in der Nähe von Trautenstein die Möglichkeit, im Hubschrauber mitzufliegen. Zudem werden an diesem Tag Vertreter des Landesfortbetriebes, Wissenschaftler der  Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt sowie der beteiligten Firmen vor Ort für Informationen zur Verfügung stehen. Eine gesonderte Einladung folgt noch.  

Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung