Pressemitteilung Polizeirevier Stendal
Schulanfang 2013
Im Landkreis Stendal ereigneten sich im Jahr 2013 bisher 21 Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung. Dabei wurden 2 Kinder schwer und 13 Kinder leicht verletzt (Stand 15.08.13). 3 der Unfälle ereigneten sich dabei auf dem Schulweg.
14 Kinder verursachten Verkehrsunfälle. In 10 Fällen als Radfahrer und in 4 Fällen als Fußgänger.
Grund genug daran zu erinnern: ? Bald ist Schulanfang!?
Das neue Schuljahr beginnt am 29.08.2013.
Am 02.09.2013 werden dann auch wieder viele kleine ABC-Schützen auf ihrem neuen Schulweg unterwegs sein. In diesem Zusammenhang gibt es sicherlich die unterschiedlichsten Gefühle. Bei unseren ABC-Schützen jedoch werden wohl in den meisten Fällen Freude, Stolz und Ungeduld vorherrschen, denn für sie beginnt ein neuer Lebensabschnitt.
Damit verbunden auch der tägliche Weg zur Schule. Das ist der erste Weg den die Kinder selbstständig zurücklegen. Leider sind Schulanfänger im Straßenverkehr besonders gefährdet. Sie müssen also entsprechend auf den Schulweg vorbereitet werden. Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe der Eltern, die viel Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen erfordert. Deshalb ist es auch wirklich nicht zu früh, jetzt darauf aufmerksam zu machen und entsprechende Hinweise an die Eltern zu geben.
Hier nun einige Hinweise zum Üben und zur Wahl des Schulweges:
Das Überqueren der Fahrbahn ist als größte Gefahr anzusehen, das Kind muss lernen und üben, mit dieser Verkehrssituation klar zu kommen.
Deshalb:
- den künftigen Weg zur Schule spätestens jetzt, zu den üblichen Schulwegzeiten, praktisch üben und dabei besprechen
- beim Trainieren des Schulweges, bei richtigem Verhalten des Kindes, nicht mit Lob und Anerkennung sparen
- nicht nur Eltern, sondern alle Erwachsenen sollten sich Ihrer Rolle als Vorbild bewusst sein und mit gutem Beispiel vorangehen, denn das Kind kann noch nicht in jedem Fall, richtiges von falschem Verhalten unterscheiden
Das Kind geht davon aus: "Was Mutti / Oma oder Vati / Opa tun, ist immer richtig, das muss ich auch so machen!?
- nicht immer ist der kürzeste Weg auch der Sicherste, kleine Umwege können einen hohen Sicherheitsgewinn bringen, d.h. wenn Fußgängerüberwege oder -ampeln vorhanden sind, können sie unter Umständen den Schulweg verlängern, aber die Sicherheit erhöhen
- auch Inseln und Mittelstreifen sind gute Überquerungsstellen, da sie eine Überquerung in zwei Etappen möglich machen, so dass das Kind jeweils nur eine Fahrtrichtung beobachten muss
- sind Überquerungshilfen nicht vorhanden, muss eine übersichtliche Stelle zur Überquerung der Fahrbahn gewählt werden
- man sollte sich den Schulweg auch einmal vom Kind erläutern lassen, daran erkennt man, ob alles richtig verstanden wurde und kann eventuelle Fehler noch korrigieren
- wenn möglich sollte das Kind auch noch einige Zeit nach dem 1.Schultag begleitet werden
- das Kind auch einmal unbemerkt auf seinem Schulweg beobachten
- man muss darauf achten, dass nicht zwischenzeitlich neue Gefahrenpunkte, wie z.B. Baustellen entstanden sind, gegebenenfalls muss dann der Weg zur Schule neu gewählt werden
Wie lange Kinder begleitet werden, hängt davon ab, wie schwierig der Schulweg ist und wie gut ein Kind die ihm gestellten Aufgaben bewältigen kann.
Mit dem Auto zur Schule:
Wenn Kinder unter zwölf Jahren bzw. unter 1,50 m Größe von Ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht werden, müssen sie mit einem geeigneten Rückhaltesystem gesichert werden.
Den Eltern wird empfohlen, ihre Kinder den Gurt selbst anlegen zu lassen. Außerdem sollten die Eltern rechtzeitig losfahren, damit keine Hektik aufkommen kann. Halten Sie auf der richtigen Seite an, damit das Kind nicht noch die Straße überqueren muss.
Niemand sollte bei der Beförderung von Kindern Kompromisse eingehen.
Schulanfänger nicht mit dem Fahrrad zur Schule:
Schulanfänger sollten nicht mit dem Fahrrad zur Schule geschickt werden.
Im Alter von sechs oder sieben Jahren sind Kinder noch nicht in der Lage, ein Fahrrad sicher zu beherrschen und sich gleichzeitig auf den Straßenverkehr zu konzentrieren, Zeichen zu geben, Hindernisse zu umkurven oder in langsamer Fahrt durch Engstellen zu balancieren. Verkehrspädagogen raten daher, dass Kinder frühestens nach bestandener Radfahrausbildung, mit anschließender Radfahrprüfung, im vierten Schuljahr allein mit dem Rad im Straßenverkehr fahren sollten.
Mit dem Schulbus zur Schule:
Sind die ABC-Schützen auf den Schulbus angewiesen, sollten die Eltern sie auch darauf vorbereiten.
Hierbei ist es ratsam, mit den Kleinen das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel zu üben. Der Schulbus ist ein vergleichbar sicheres Verkehrsmittel. Schwere Unfälle ereignen sich weniger bei der Fahrt, sondern hauptsächlich beim Warten an der Haltestelle, beim Ein- und Aussteigen und beim Überqueren der Fahrbahn vor Besteigen oder nach Verlassen des Schulbusses.
Fahrzeugführer müssen Rücksicht nehmen:
Sobald Kinder am Straßenrand auftauchen, runter vom Gas und bremsbereit sein!
Fahrzeugführer müssen für Kinder mitdenken. Besonders an haltenden Schulbussen nur mit äußerster Vorsicht vorbeifahren und jederzeit darauf gefasst sein, dass hinter dem Bus hervor Kinder über die Straße stürmen können.
Leider können immer wieder neue Situationen auftreten, z.B. durch Baustellen oder anderes, die einen sicheren Schulweg in Frage stellen.
Sollten Sie so ein Problem bzw. Situation erkennen, dann wenden Sie sich bitte bei Bedarf fernmündlich oder schriftlich an das Polizeirevier Stendal. Selbstverständlich auch per E-Mail.
Polizeirevier Stendal
Uchtewall 3
39576 Stendal
Tel. : 03931 / 685 - 196
Fax: 03931 / 685 - 190
fred.muecke@polizei.sachsen-anhalt.de
Gemeinsam mit den zuständigen Behörden, z.B. im Rahmen der Verkehrsunfallkommission des Landkreises Stendal, werden dann bei Erfordernis entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Ich wünsche allen Schülern einen sicheren Schulweg.
Mit freundlichen Grüßen
I.A. Fred Mücke
Verkehrssicherheitsberater
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