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Magdeburg, den 25.02.2014

Landwirtschaft bekam bisher 37 Millionen Euro aus der Fluthilfe

Nach dem Junihochwasser 2013 sind bisher insgesamt rund 37 Millionen Euro aus dem Aufbauhilfefonds in die Land- und Forstwirtschaft Sachsen-Anhalts geflossen. Der größte Anteil sei mit 29 Millionen Euro für die Schadensbeseitigung in landwirtschaftlichen Betrieben aufgewendet worden, sagte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens am Dienstag in Magdeburg. Rund 5,5 Millionen Euro seien für die Wiederherstellung eines guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustandes an die landwirtschaftlichen Unternehmen ausgezahlt worden. Dazu gehört etwa das Mähen und Beseitigen von vom Hochwasser betroffenen Erntegutes oder von Gras. Rund 2,5 Millionen Euro flossen unmittelbar nach der Flut als Soforthilfe an landwirtschaftliche Betriebe.   Von den 1429 eingegangenen Anträgen auf Beseitigung von Hochwasserschäden in der Land- und Forstwirtschaft sind bislang 1225 Anträge bewilligt worden. 65 Anträge mussten abgelehnt werden.    Das Hochwasser setzte im Juni vergangenen Jahres rund 75.000 Hektar Acker und Grünland  und 20.000 Hektar Waldfläche unter Wasser. Sachsen-Anhalt hat eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 1,2 Millionen Hektar. Der Schaden für Land- und Forstwirtschaft beläuft sich auf 137 Millionen Euro. Davon entfallen rund 60 Millionen Euro auf landwirtschaftliche Betriebe, 60 Millionen Euro auf Schäden an der Infrastruktur und 17 Millionen Euro auf Waldschäden.   Aeikens sagte, man treibe nun die Reparaturen an der ländlichen Infrastruktur voran. Bisher lägen den Ämtern für Landwirtschaft und Flurneuordnung 145 Schadensanträge mit einer Höhe von rund 47 Millionen Euro vor. Die Kommunen erfassten aber noch Schäden. 24 Anträge seien bislang bewilligt. Entsprechend den EU-Vorgaben werden für die Schadensleistungen in der Landwirtschaft der Durchschnitt aus den Erträgen und Erlösen der Jahre 2010, 2011 und 2012 zugrunde gelegt und von diesem Wert 80 Prozent ausgezahlt. Aeikens dazu: ?Dieses pauschalisierte Verfahren stellt eine möglichst schnelle Auszahlung der Hilfen auf hohem Niveau sicher.? Wenn eine hochwasserbedingte Betriebsaufgabe droht, können bis zu 100 Prozent des Schadens beglichen werden (Härtefallregelung). Härtefallanträge sind noch nicht eingegangen. Die Antragsfrist endet nach bisheriger Maßgabe am 30.06.2014. Aeikens sagte, bei Bedarf werde er sich dafür einsetzen, dass die Landwirte noch bis Ende des Jahres Anträge stellen können. Dies gilt bereits für die Forstwirtschaft, da die Schäden im Wald später sichtbar werden als auf landwirtschaftlichen Flächen. Aeikens: ?Es zeigt sich, dass es gut war, schnell die Auszahlungsmodalitäten geregelt zu haben. Die Verwaltung hat die Anträge so bearbeitet, dass die Betriebe so schnell wie möglich an die Hilfsmittel gelangen konnten.? Das pauschalisierte Verfahren habe sich bewährt, weil es ein hohes Bewilligungstempo gewährleistete.   Zur Situation der Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt sagte Aeikens: ?Für die meisten Landwirte war das Wirtschaftsjahr 2012/13 ein hervorragendes Jahr. Durch alle Rechtsformen hinweg verzeichneten die Betriebe insbesondere dank hoher Marktpreise und guter Ernte einen deutlichen Ergebnisanstieg verglichen mit dem auch schon guten Wirtschaftsjahr 2011/2012. Der Gewinn ist bei den Einzelunternehmen um 77 Prozent und bei den Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR) um 53 Prozent gestiegen. Der Jahresüberschuss bei den juristischen Personen stieg um 101 Prozent. Der durchschnittliche Gewinn vor Ertragssteuern lag für die Einzelunternehmen bei 628 Euro/Hektar, für die GbR bei 655 und für juristische Personen bei 343 Euro/Hektar (vom Gewinn müssen neben den Steuern auch noch Sozialversicherungsbeiträge und notwendige betriebliche Nettoinvestitionen geleistet werden; die Lohnkosten sind bei juristischen Personen aus Gewinn herausgerechnet). Und erste Einschätzungen versprechen für das laufende Wirtschaftsjahr voraussichtlich eine Fortsetzung der zufriedenstellenden bis guten Ergebnisse.?        

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