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Magdeburg, den 06.07.2014

Renaturierung der Alten Elbe Lostau fertiggestellt

Lostau. Die Alte Elbe Lostau ist wieder zum Leben erweckt worden ? mit Hilfe des bislang größten Renaturierungsvorhabens in Sachsen-Anhalt. Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens machte sich davon am Montag vor Ort ein Bild.Er sagte: ?Dieses Vorhaben ist beispielgebend. Gemeinsam haben es alle Beteiligten geschafft, eine über viele Jahrzehnte laufende Fehlentwicklung zu korrigieren. Mit diesem Projekt haben wir einen Beitrag zum Erhalt der Auenlandschaften geleistet. Wir geben nicht nur vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten Habitate zurück, sondern wir werten auch den Freizeit- und Erholungswert einer besonderen Landschaft unmittelbar vor den Toren Magdeburgs erheblich auf.?Die Renaturierung der Alten Elbe Lostau ist eine Maßnahme zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Projektträger ist der Unterhaltungsverband Ehle/Ihle. Insgesamt dauerten die Arbeiten knapp zwei Jahre.Mit der Renaturierung der Alten Elbe Lostau wurden mehrere Ziele erreicht. Dazu gehört zum einen, dass die Ehle wieder durch die Alte Elbe in die Elbe fließt und die Wasserqualität verbessert wurde. Zum anderen kann Hochwasser aus dem Einzugsgebiet der Ehle nach dem Rückgang des Elbehochwassers durch die Ableitung über den Ehlekanal und die Alte Elbe schneller abgeführt werden. Das gesamte Gebiet wurde ökologisch aufgewertet sowie der parallel zur Ehle verlaufende, touristisch wertvolle Elberadweg erhalten.Um die Alte Elbe Lostau wieder zu neuem Leben zu erwecken, mussten 149.000 Kubikmeter Schlamm ausgebaggert, Abflusshindernisse  beseitigt, neue Brückenbauwerke angelegt und auentypische Gehölze angepflanzt werden. So wurden z.B. Buhnenfelder im Ausmündungsbereich des Ehlekanals selektiv geöffnet und ein festes Sohlbauwerk im Zustrombereich der Ehle zum Ehlekanal errichtet. Insgesamt wurde der Zulaufbereich (Ehlekanal bis See) auf einer Länge von 800 Metern wiederhergestellt und der Ablaufbereich (See bis Elbe) auf einer Länge von 650 Metern instand gesetzt.Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 4,2 Millionen Euro und stammen zu 75 Prozent aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums. Den Rest teilen sich Bund und Land.Zur Historie:Die Alte Elbe Lostau befindet sich nordwestlich von Magdeburg am rechten Elbufer in der Überflutungsaue der Elbe. Das Altwasser war Teil des ehemaligen Elbehauptstroms, der an dieser Stelle noch vor weniger als 300 Jahren in einer großen Mäanderschleife verlief. 1740 wurde diese Schleife begradigt, um die Schiffbarkeit der Elbe zu verbessern. Eine spätere Folgemaßnahme war die Verlegung des in diesen ehemaligen Elbemäander einmündenden Nebengewässers Ehle direkt in die Elbe mittels des so genannten Ehlekanals. Diese Maßnahme hatte bis in die Gegenwart erhebliche negative Auswirkungen auf den ökologischen Zustand der Alten Elbe Lostau und auf die Ehle. Der Altarm verlandete zunehmend. 2012 war die Alte Elbe noch gerade 30 Zentimeter tief. Das Altwasser war am Ende ein Standgewässer mit großem Überschuss an Nährstoffen. Fast alle typischen Pflanzengemeinschaften fehlten. Während der warmen Jahreszeit befanden sich ausgedehnte Gewässerbereiche in einem anaeroben Zustand.

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