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Magdeburg, den 19.10.2014

Mehr Wald, mehr Holz, mehr Laubbäume, mehr Ökologie Keding stellt Ergebnisse der 3. Bundeswaldinventur vor

Magdeburg. Auf mehr als einem Viertel der Landesfläche Sachsen-Anhalts steht Wald. Sachsen-Anhalt hat hinter Schleswig-Holstein den zweitgrößten relativen Waldzuwachs aller Flächenländer zu verzeichnen, sagte Landwirtschafts- und Umweltstaatssekretärin Anne-Marie Keding am Montag  bei der Vorstellung der Ergebnisse der 3. Bundeswaldinventur. Mehr als die Hälfte des Waldes (54 Prozent) gehören über 50.000 privaten Waldbesitzern. Die Forstpolitik des Landes sei daher auch auf die Förderung und Unterstützung dieser privaten Forstbetriebe ausgerichtet, hob Keding hervor.Zwar hat Sachsen-Anhalt nach wie vor mit 272 Festmeter (= Kubikmeter) je Hektar den niedrigsten Holzvorrat in Deutschland. Die Staatssekretärin zeigte sich allerdings zufrieden, dass der Holzvorrat in den letzten zehn Jahren um fast 14 Prozent gestiegen sei, weil deutlich weniger Holz eingeschlagen wurde als nachgewachsen ist. Das widerlege alle diejenigen, die in der Vergangenheit behaupteten, in Sachsen-Anhalts Wäldern würde zu viel Holz genutzt, so Keding. Zudem holt das Land beim Holzvorrat bundesweit auf, die Vorratserhöhung beträgt im Bundesdurchschnitt 6,6 Prozent.Als besonders erfreulich bewertete die Staatssekretärin die Tatsache, dass der Anteil der Laubbäume in den vergangenen zehn Jahren um zwei Prozent auf 40 Prozent gestiegen ist. Damit hat Sachsen-Anhalt trotz der Prägung durch die Kiefer in der Altmark fast den Bundesdurchschnitt erreicht. Besonders hohen Flächenzuwachs gab es bei der Eiche und der Buche. Nachholbedarf sieht die Staatssekretärin dagegen bei den Mischbeständen. Fast 70 Prozent der Wälder sind entweder reine Laub- oder reine Nadelwälder. ?Mit Blick auf den Klimawandel haben wir uns in der neuen Leitlinie Wald das Ziel gestellt, den Anteil an Mischwäldern aus Nadel- und Laubbäumen deutlich zu erhöhen?, so Keding. An diesem Ziel müsse weiter gearbeitet werden. Der Wald in Sachsen-Anhalt sei aber nicht nur leistungsfähiger und stabiler geworden, sondern es sei auch gelungen, seinen ökologischen Wert zu steigern, betonte die Forststaatssekretärin, die auch für Naturschutz zuständig ist. Dafür spricht nicht nur der gestiegene Anteil an Laubbäumen, sondern auch eine stabile und gute Ausstattung mit alten Wäldern aus Eiche und Buche. Die Inventur hat auch ergeben, dass es mehr Totholz im Wald gibt als bisher. Im Durchschnitt sind 18 Festmeter je Hektar stehendes und liegendes Totholz in Sachsen-Anhalts Wäldern verfügbar, wichtige Lebensgrundlage für zahlreiche waldbewohnende Arten.Insgesamt stellen die Ergebnisse der Bundeswaldinventur der Waldentwicklung in Sachsen-Anhalt ein sehr gutes Zeugnis aus. ?Mein Dank geht daher an die vielen kleinen und großen Forstbetrieben, die ein solches Ergebnis durch ihre gute und nachhaltige Arbeit möglich gemacht haben?, so Keding. Hintergrund:Die Bundeswaldinventur wurde erstmals 1987 durchgeführt und 2002 sowie 2012 wiederholt. Sie erfasst im Rahmen einer Stichprobe die besitzübergreifende Erhebung von Strukturdaten im Wald und bietet damit eine Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Waldes in Deutschland.Die Inventur wird bundesweit in einem Stichprobennetz von vier mal vier Kilometern durchgeführt. In  Sachsen-Anhalt und zahlreichen anderen Ländern wurde das Stichprobennetz auf zwei mal zwei Kilometer verdichtet, um auch regional verwertbare Ergebnisse zu erhalten.Wegen der besonderen Bedeutung der Waldentwicklung wird Sachsen-Anhalt 2017 erstmalig fünf Jahre nach der Bundeswaldinventur eine Zwischeninventur durchführen.

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