Ministerpräsident Haseloff würdigt Reiner Kunze als poetischen Wegbereiter der deutschen Einheit
?Reiner Kunze war ein poetischer Wegbereiter der deutschen Einheit. Mit den Waffen des Dichters rüttelte er an den Steinen der Mauer. Worte können Mut machen und Hoffnung geben. Kunze hat viel riskiert mit seiner Lyrik. Für kritische Menschen in der DDR war er ein Lichtblick.? Mit diesen Worten würdigte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff den Lyriker und Schriftsteller Reiner Kunze. Kunze wurde heute in Berlin mit dem Hohenschönhausen-Preis 2014 ausgezeichnet. In seiner Laudatio beschrieb Haseloff Kunze als ?genauen Beobachter und sensiblen Chronisten?. Kunzes Stärke ?sind die stillen und pointierten Texte. Er liebt die leisen Töne. Und doch machten seine Texte Politik: weil sie die Rechte des Einzelnen und seine Freiheit verteidigten.? Mit einem Sonderpreis wurde das Menschenrechtszentrum Cottbus bedacht. Ehemalige Häftlinge des größten Gefängnisses der DDR für politische Gefangene hatten 2011 die leerstehende Haftanstalt in Cottbus gekauft und in eine Gedenkstätte verwandelt ?Das Menschenrechtszentrum Cottbus hat sich in besonderer Weise um die Gedenkstättenarbeit verdient gemacht. Aus einem Ort der Unmenschlichkeit wurde ein Ort des Gedenkens?, so der Ministerpräsident. Beim Besuch der Gedenkstätte ?erfährt man den Wert der Freiheit und wird sich ihrer bewusst. Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit.? Haseloff: ?Beide Preisträger haben in hervorragender Weise wichtige Beiträge zur Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur geleistet.? Hintergrund Mit dem Hohenschönhausen-Preis werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in herausgehobener Weise um die kritische Auseinandersetzung mit der kommunistischen Diktatur verdient gemacht haben. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert, wird alle zwei Jahre verliehen und kann auch geteilt werden. Bisherige Preisträger waren der Schriftsteller Joachim Walther (2008), der Publizist Karl Wilhelm Fricke (2010) und Erich Loest (2012). Mit einem Sonderpreis wurde 2012 der Journalist und Historiker Sven Felix Kellerhof bedacht.
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