Polizeiliche Unfallstatistik 2014 der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord
Bilanz 2014: - Gesamtunfallzahlen sanken um 5,15 Prozent auf 36.620 - Die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden nahm ab - 77 Unfalltote - Hauptunfallursachen: Wildunfälle, fehlender Sicherheitsabstand, Wenden und Rückwärtsfahren sowie Missachtung der Vorfahrt In der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord sind im Jahr 2014 insgesamt 36.620 Verkehrsunfälle aufgenommen worden. Im Vergleich zum Jahr 2013 ist ein Rückgang um 5,15% (1.987 Unfälle) zu verzeichnen. Gleichzeitig verringerte sich die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 1,19% von 4.048 auf 4.000. Dabei wurden insgesamt 5.024 Personen verletzt, 1.110 davon schwer. Die Anzahl der Verletzten stieg um 14 Personen. Bei den Verkehrsunfällen verunglückten insgesamt 77 Personen tödlich, vier weniger als im Jahr 2013. Davon starben bei Verkehrsunfällen auf den Autobahnen A2 und A14 13 Personen. Zu den besonders tragischen Vorfällen zählt ein Unfall, der sich am 08.07.2014 um 11:40 Uhr, auf der BAB 2 zwischen den Anschlussstellen Theeßen und Ziesar in Fahrtrichtung Berlin ereignete. Ein 24-jähriger Fahrzeugführer, eines mit Papierrollen beladenen Sattelzuges, übersah eine durch eine ordnungsgemäße Beschilderung rückwärtig abgesicherte Baustelle. In der weiteren Folge schob er eine Kehrmaschine sowie eine Arbeitsmaschine (Fräse) aufeinander. Der Sattelzug und die Kehrmaschine gingen sofort in Flammen auf und brannten vollständig aus. Der LKW Fahrer verbrannte in seinem Fahrzeug, der 34-jährige Arbeiter auf der Fräse verstarb an der Unfallstelle und der 32-jährige Fahrer der Kehrmaschine wurde schwer verletzt. Außerhalb geschlossener Ortschaften sanken die Unfallzahlen von 11.789 auf 10.614. Ebenfalls rückläufig war die Unfallentwicklung innerhalb geschlossener Ortschaften, wo die Zahlen von 24.858 auf 24.174 zurückgingen. Auf den Autobahnabschnitten der A2 und A14, die im Zuständigkeitsbereich der PD Nord liegen, ereigneten sich 2014 insgesamt 1.832 Unfälle, davon 660 auf der BAB 14 und 1.172 auf der BAB 2. Das sind 128 Unfälle weniger als 2013. Bei 539 Verkehrsunfällen konnte die Polizei bei den Unfallbeteiligten vorherigen Alkoholkonsum nachweisen. Die Anzahl der festgestellten folgenlosen Trunkenheitsfahrten, d.h. Fahrten ohne Verkehrsunfall, beläuft sich auf 1.911. Stellt man diese Zahl den Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss gegenüber, erhält man das Verhältnis 1: 3,5. Darüber hinaus wurden 32 Unfälle unter Einfluss von Drogen festgestellt. Dagegen konnte 512 Fahrzeugführern das Fahren unter Drogeneinfluss nachgewiesen werden. Der positive, landesweite Trend der rückläufigen Verkehrsunfälle unter Beteiligung der Risikogruppe der 18-25jährigen spiegelt sich auch in den Zahlen der Polizeidirektion Nord wieder. Hier kamen 581 junge Menschen zu Schaden. Das sind 61 verletzte junge Menschen weniger im Vergleich zum Vorjahr. Hauptunfallursache Nummer 1 sind wie im Vorjahr die Wildunfälle. Sie schlagen mit 21 Prozent am Gesamtunfallgeschehen zu Buche. Die in den letzten Jahren initiierten Maßnahmen wie zum Beispiel Duftzäune, Markierungen an Leitpfosten (blaue Reflektoren), rote Dreibeine an Unfallstellen sollen Verkehrsunfälle mit Wild weiter eindämmen. Mit Erfolg: Trotz jährlichem Zuwachs des Wildbestandes in Sachsen-Anhalts Wäldern blieben die Wildunfälle im Bereich gleich. Weiterhin gelten als häufige Unfallursachen der fehlende Sicherheitsabstand, das Wenden und Rückwärtsfahren als Ergebnis der vielen Parkplatzunfälle sowie Vorfahrt. Polizeipräsident Schomaker zieht eine zwiespältige Bilanz. ?Ich bin einerseits zufrieden mit den generell rückläufigen Zahlen der einzelnen Phänomenbereiche - gerade den Rückgang der Verkehrsunfälle unter Beteiligung der 18-25jährigen bewerte ich als sehr positiv. Auf der anderen Seite verstarben in dieser Altersgruppe 11 junge Menschen und damit 3 mehr als 2013. Zu den Unfallzahlen auf Autobahnen in unserem Zuständigkeitsbereich kann Erwähnung finden, dass trotz der wochenlangen Baustellen auf der BAB 2 im vergangenen Jahr und der damit verbundenen äußerst angespannten Verkehrslage und Stausituation in und um Magdeburg, weniger Verkehrsunfälle als 2013 zu verzeichnen waren. Als Resümee dürfen wir feststellen, dass die intensive Arbeit der Bereiche Verkehrsüberwachung und Verkehrsprävention auch in Zukunft ein wesentlicher Bestandteil der polizeilichen Arbeit sein muss. Anmerkung: Die Polizeidirektion Nord betreut nahezu 1.160.000 Einwohner in Sachsen-Anhalt auf einer Fläche von 1.239.000 Hektar. Diese Fläche umfasst die Landkreise Altmarkkreis Salzwedel, Landkreis Stendal, Landkreis Börde, den Salzlandkreis, das Jerichower Land, Landkreis Harz sowie die Landeshauptstadt Magdeburg. Weiterhin ist die Polizeidirektion für das Verkehrsgeschehen auf den im Zuständigkeitsbereich liegenden Abschnitten der Bundesautobahnen BAB 2, BAB 14 sowie der B6n zuständig.
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