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Magdeburg, den 30.03.2015

Ende der Milchquote Aeikens: Sachsen-Anhalt gut aufgestellt

Magdeburg. Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens sieht die Milchwirtschaft in Sachsen-Anhalt im Hinblick auf das Auslaufen der Milchquote gut aufgestellt. Er sagte am Dienstag in Magdeburg: ?Die sachsen-anhaltinischen Milchbauern sind in einer guten Ausgangslage und können gemeinsam mit den innovativen Molkereien und Käsereien das Ende der Milchquote als Herausforderung und große Chance sehen.? Das Quotensystem für die EU-Milchwirtschaft - die Produktionsbegrenzung für Milch - läuft heute nach nunmehr 31 Jahren aus und wird ersatzlos abgeschafft.Das sei ein wesentlicher Schritt zur weiteren Liberalisierung des europäischen und internationalen Milchmarktes, so der Minister. ?Die Milcherzeuger haben nunmehr die Freiheit, aber auch die Verantwortung, über ihre Produktionsmengen zu bestimmen.? Aeikens machte zugleich darauf aufmerksam, dass die Milchbauern jedoch weiterhin mit kurzfristigen und zyklischen Schwankungen der Milchpreise rechnen und das betriebsindividuelle Risikomanagement darauf einstellen müssten.Die Milchquotenregelung wurde 1984 insbesondere mit den Zielen eingeführt, die Überproduktion zu stoppen und die Milchmenge auf ein definiertes Niveau zu halten, sowie die Einkommen und den Fortbestand der Milcherzeuger zu sichern. Die Marktlage für Milcherzeugnisse war damals durch strukturelle Ungleichgewichte gekennzeichnet.Aeikens: ?Es hat sich gezeigt, dass das marktpolitische Instrument der Produktionsbegrenzung die Erwartungen nicht erfüllt hat. Es gab zusätzliche finanzielle Belastungen durch den Quotenzukauf, Sanktionierung der Quotenüberlieferung durch die sogenannte Superabgabe, Einkommensverluste durch die Wachstumsbegrenzung sowie bürokratischen Aufwand auf Unternehmens- und auch Verwaltungsebene. Dies wird nun wegfallen.? Für schwierige Marktsituationen stünden auf europäischer Ebene weiterhin staatliche Maßnahmen, wie die Direktzahlungen, die private Lagerhaltung und Intervention zur Verfügung, betonte der Minister. Die Europäische Kommission könne zudem bei außergewöhnlichen Marktkrisen schnell und flexibel weitere erforderliche Maßnahmen ergreifen. Aeikens: ?Ich werde mich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass die Wirksamkeit der bestehenden Kriseninstrumente weiter verbessert wird und die Marktbeobachtungsstelle bei der EU ein effizientes Frühwarnsystem für sich abzeichnende Marktkrisen bietet. Auch die Förderprogramme zur ländlichen Entwicklung in Sachsen-Anhalt wurden an die bevorstehenden Herausforderungen im Milchbereich entsprechend angepasst.?In Sachsen-Anhalt wird in rund 480 Unternehmen jährlich rund 1,09 Millionen Tonnen Milch produziert. Die durchschnittliche Milchleistung der Kühe beträgt 9.200 Kilogramm. Es werden durchschnittlich 280 Milchkühe je Betrieb gehalten.

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