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Magdeburg, den 04.06.2015

Zerbster Justiz im Nationalsozialismus im Fokus

Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE Zerbst (MJ). Fälle aus Zerbst und Umgebung stehen im Mittelpunkt der Ausstellung ?Justiz im Nationalsozialismus. Über Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes?, die am Montag, 8. Juni, im Amtsgericht Zerbst, Neue Brücke 22,  eröffnet wird und bis zum 10. Juli 2015 zu sehen ist. Neue, speziell für den Standort Zerbst erarbeitete Tafeln ergänzen damit die Ausstellung, die bereits an zahlreichen Gerichten in Sachsen-Anhalt, am Kammergericht Berlin und in Brüssel zu sehen war. Es werden Opfer der NS-Justiz aus dem Raum Zerbst vorgestellt, darunter Otto Braunsdorf und Richard Bläß. Sie gehörten zu den insgesamt 37 Angeklagten des so genannten ?Zerbster Kommunistenprozesses?, einem der größeren Verfahrenskomplexe, die das Berliner Kammergericht in Mitteldeutschland gegen politische Gegner der Nazis führte. Verhandelt wurde im Oktober 1934 im Amtsgericht Bernburg. Die Staatsanwaltschaft warf den Angeklagten das Aufrechterhalten von Strukturen der KPD sowie illegalen Waffenbesitz vor und verhängte wegen Vorbereitung zum Hochverrat Strafen von bis zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Eine eigene Tafel informiert über das im Spätsommer von der Regierung Anhalts eingerichtete Konzentrationslager Roßlau, das bis 1934 bestand und über das der Dessauer Oberstaatsanwalt die Aufsicht hatte. Hier inhaftierten die Nationalsozialisten fast ausschließlich politische Gegner, insbesondere Kommunisten und Sozialdemokraten. Zudem dokumentiert die Ausstellung die Tätigkeit der Amtsgerichte im damaligen Kreis Zerbst.  Sachsen-Anhalt setzt sich im Rahmen dieser Ausstellung intensiv mit der nationalsozialistischen Justizgeschichte unseres Bundeslandes auseinander. Besuchern wird vor Augen geführt, zu welchen Exzessen die Justiz in einem totalitären System fähig sein kann. Opfer bekommen ein Gesicht, und es wird gezeigt, wie einzelne Richter agierten. Möglich ist dies, weil Juristen, Historiker und Vertreter von Vereinen und Verbänden auf Initiative der Veranstalter gemeinsam geforscht haben. So ist in den Jahren 2008 und 2009 eine breit gefächerte Ausstellung zusammen getragen worden, die seit dem mit jedem neuen Standort weiter wächst. ?Das die Ausstellung jetzt mehr als einhundert Tafeln umfasst, zeigt den großen Erfolg des Projekts?, so Justizministerin Prof. Angela Kolb. Das Ausstellungs- und Bildungsprojekt wird getragen vom Ministerium für Justiz und Gleichstellung, der Stiftung Gedenkstätten und der Landeszentrale für politische Bildung und der Heinrich-Böll-Stiftung. Daneben beteiligen sich regionale Partner. Durch die Stiftung Gedenkstätten werden im Vorfeld der Eröffnung Schülerinnen und Schüler zu ?Guides? ausgebildet, die Besuchergruppen durch die Ausstellung führen. Führungen können über das Amtsgericht Zerbst unter der Rufnummer 03923/7422158  vereinbart werden. Nähere Informationen unter: www.mj.sachsen-anhalt.de /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-priority:99; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman","serif";}

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