Bilanz: Rund 121 Mio. Euro Hochwasserhilfe für die Wirtschaft bewilligt Möllring: ?Fluthilfe schnell angepackt und großes Pensum bewältigt? / Auch Thermoplast GmbH wieder auf gutem Weg

?Wie andere Betriebe stand auch die Thermoplast GmbH nach dem Hochwasser 2013 vor dem Aus. Dank der Fluthilfe hat das Schönhauser Unternehmen heute wieder eine positive Perspektive. Durch die große Unterstützung von Bund und EU sowie durch das Durchhaltevermögen von Firmenleitung und Belegschaft können wir heute neue Produktionshallen besichtigen.? Das sagte Wirtschaftsminister Hartmut Möllring heute in Schönhausen (Landkreis Stendal), wo er gemeinsam mit dem Chef der Investitionsbank, Manfred Maas, die Thermoplast GmbH besuchte. Aus der Soforthilfe und aus dem Aufbauhilfefonds des Landes sind bislang rund 121 Millionen Euro an Unternehmen bewilligt worden. ?Wir haben die Fluthilfe schnell angepackt und ein großes Pensum bewältigt. Ohne die gute Zusammenarbeit von Wirtschaft, Land, gewerblichen Kammern und Investitionsbank wäre das so nicht möglich gewesen?, betonte der Minister.   Durch den Deichbruch bei Fischbeck strömte im Juni 2013 Elbwasser mit ungeheurer Kraft in den Elbe-Havel-Winkel. Es verwandelte den Landstrich in ein riesiges Seen-Meer ? darunter auch den Firmensitz der Thermoplast GmbH in Schönhausen. Das Unternehmen entwickelt und fertigt weltweit gefragte Kunststofferzeugnisse, darunter Wickelhülsen für die Teppich-, Tuch- und Folienindustrie. ?Die Flut setzte sämtliche Werk- und Lagerhallen sowie das Verwaltungsgebäude bis zu 1,70 Meter und über Wochen unter Wasser. Jegliche nichtbewegliche Maschinen und Anlagen, Bestände und Fertigprodukte, die Heizungs- und Elektroanlage sowie etliche Gebäude wurden dabei komplett zerstört?, erinnerte sich Aribert Meißner, Geschäftsführer der Thermoplast GmbH. Im Fall von Thermoplast wurden aufgrund der drastischen Hochwasserschäden sogar die vollen Wiederherstellungskosten in Höhe von 11,7 Millionen Euro übernommen.   Eine Sanierung der flutgeschädigten Hallen wäre wirtschaftlich nicht vertretbar gewesen. So entstand 2014 eine neue Lager- und Fertigungshalle mit Sozialtrakt und Büro. Mit der Hoffnung auf Hilfe und Mut zum Risiko war Thermoplast in Vorleistung gegangen und hatte frühzeitig Gutachten und Bauantrag eingereicht. Dabei gab es große Unterstützung durch die Kommune, den Landkreis, das Land und die Investitionsbank. ?Allein die Mittel-Bewilligung durch die EU kam spät. Wir standen kurz vor dem Aus?, beschrieb Meißner die Situation und ergänzte: ?Heute ist Thermoplast wieder gut aufgestellt. Die Nachwehen sind aber immer noch spürbar.?   ?Nur noch wenige Tage verbleiben für eine Antragstellung. Am 30. Juni endet die Frist. Wer jetzt noch Hochwasserhilfe in Anspruch nehmen will, muss sich sputen?, wendete sich IB-Chef Maas direkt an die Betroffenen. ?Bis zu 80 Prozent der Wiederherstellungskosten werden bei Unternehmen über den Aufbauhilfefonds erstattet. Die Arbeit der Investitionsbank endet nicht mit der Bewilligung der Fluthilfe. Auch bei Fragen rund um die Nachweisführung können sich Betroffene an uns wenden.?   Hintergrund: Insgesamt sind bei der Investitionsbank bislang (Stand: 15. Juni 2015) mehr als 7.100 Hochwasser-Anträge eingereicht worden (davon rund 1.550 von Unternehmen). Rund 5.250 Bewilligungen über insgesamt 241,5 Millionen Euro wurden für die Schadensbeseitigung an Wohneigentümer, Vermieter und Mieter, an Unternehmen sowie für die wirtschaftsnahe Infrastruktur und Sportstätten erteilt. Anträge können noch bis 30. Juni gestellt werden. Antragsunterlagen und weiterführende Informationen stehen auf den Internetseiten der Investitionsbank unter www.ib-sachsen-anhalt.de bereit.

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