?Noch nie so viele Lehrerinnen und Lehrer eingestellt? Kultusminister Stephan Dorgerloh zur Personalentwicklung an den Schulen
Sachsen-Anhalt hat noch nie so viele Lehrer neu eingestellt wie in diesem Jahr. Darauf hat Kultusminister Stephan Dorgerloh in der heutigen Aussprache zur Großen Anfrage zum Lehrkräftepersonal im Landtag hingewiesen. ?Während im Jahr 2010 lediglich 181 Lehrkräfte neu eingestellt wurden, betrug die Anzahl der Neueinstellungen 2014 schon 381. Dieses Jahr sind insgesamt 470 unbefristete Neueinstellungen geplant plus ca. 100 befristete Einstellungen für den Unterricht in den Sprachklassen für Schüler mit Migrationshintergrund. Damit sind im Jahr 2015 insgesamt 570 Neueinstellungen vorgesehen. Das ist ein Wert, wie es ihn in Sachsen-Anhalt nach 1990 noch nicht gegeben hat?, betonte der Minister. Neben der 100 Stellen starken regionalen Vertretungsreserve werde künftig zudem verstärkt auch auf befristete, flexible und kurzfristig-mögliche Verträge gesetzt, mit denen z.B. im Falle mehrwöchiger Krankschreibungen schnell reagiert werden kann, erklärte der Minister. ?Das machen wir schon jetzt ? das soll aber noch ausgebaut werden.? Zugleich wies er auf die demographische Entwicklung in den nächsten Jahren hin. ?Nach den gegenwärtigen Daten und vorliegenden Prognosen rechnen wir in den nächsten acht bis zehn Jahren mit weitgehend stabilen Schülerzahlen.? Wenn sich jedoch das so genannte demographische Echo weiter nach hinten verschiebt, werde das zu einem zusätzlichen Bedarf an Neueinstellungen von Lehrkräften führen. Zudem müsse innerhalb weniger Jahre ein erheblicher Teil der aus Altersgründen ausscheidenden Lehrkräfte durch Neueinstellungen ersetzt werden. In den fünf Jahren zwischen 2017 und 2022 werde ein Drittel der heute tätigen Lehrkräfte in den Ruhestand gehen, so der Minister weiter. ?Wir müssen uns deshalb darauf einstellen, ab 2017 insgesamt jährlich noch einmal deutlich mehr Neueinstellungen als heute vorzunehmen.? Hier sei es eine dringliche Aufgabe, den Lehrkräftebedarf weitestgehend über die Ausbildung im Vorbereitungsdienst des eigenen Landes zu decken. So erfordere der prognostizierte Neueinstellungsbedarf eine erhebliche Aufstockung der Referendariatsplätze. Gleiches gelte für die derzeit vereinbarte Aufnahmekapazität von 680 Studienanfängerplätzen an den Universitäten Halle und Magdeburg. Hier seien in Abstimmung mit dem Finanz- und dem Wissenschaftsministerium umgehend die notwendigen Schritte einzuleiten.
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