Drömling auf gutem Weg zum Biosphärenreservat / Aeikens: Votum der Kommunen ist wichtig
Der jeweils zur Hälfte in den Landkreisen Börde und Altmarkreis Salzwedel gelegene Naturpark Drömling ist jetzt in einer wichtigen Phase auf dem Weg zum Biosphärenreservat angekommen. Von den für eine Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat notwendigen 40 Kriterien erfüllt der Naturpark bereits 38. Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens, der dem Kabinett am Dienstag über die Umsetzung des im Koalitionsvertrages festgehaltenen Projekts berichtete, sagte, im nächsten Schritt werde der jetzt 27.800 Hektar große Naturpark auf knapp über 30.000 Hektar erweitert und erfülle damit das wichtige Kriterium einer Mindestgröße von 30.000 Hektar. Aeikens betonte: ?Der Drömling ist eine von Menschenhand geprägte Moorlandschaft und Heimat vieler seltener Tier- und Pflanzenarten. Er ist eine außergewöhnliche Landschaft und verdient den besonderen Status eines Biosphärenreservates.? Der Drömling ist als länderübergreifendes Biosphärenreservat geplant. In der gemeinsamen Kabinettssitzung am 4. März 2014 in Helmstedt wurde zwischen den Landesregierungen von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt abgestimmt, eine länderübergreifende Arbeitsgruppe zur Entwicklung eines grenzübergreifenden Biosphärenreservates einzurichten. In Niedersachsen sollen mindestens 4.200 Hektar einbezogen werden. Aeikens: ?Damit erreichen wir die geforderte Mindestgröße deutlich. Die Einbeziehung Niedersachsens erhöht die Chancen auf Anerkennung durch die UNESCO erheblich. Das dann noch fehlende Rahmenkonzept ? das 40. Kriterium - muss erst drei Jahre nach der UNESCO-Anerkennung vorgelegt werden. Das heißt, mit der Flächenerweiterung werden alle für die Anerkennung notwendigen Punkte erfüllt. Damit kann im kommenden Jahr der Drömling nach Landesrecht als Biores ausgewiesen werden, und wir können dann auch den Antrag auf UNESCO-Anerkennung stellen.? Der Minister betonte, die Kommunen in diesem Prozess unbedingt mitzunehmen. ?Seit Jahren gibt es intensive Kontakte zwischen Behörden und den Kommunen, und wir erhalten viele positive Signale. Bevor wir aber den Antrag stellen, holen wir uns das Votum der Kommunen ab. Die Region muss das Biosphärenreservat auch wollen.? Biosphärenreservate sind Modellregionen, in denen nicht der klassische Naturschutz im Vordergrund steht, sondern das beispielhafte Zusammensein von Mensch und Natur. Es geht um den Einklang von ökonomischer, sozialer und ökologischer Entwicklung mit dem Menschen im Mittelpunkt. Dem weltweiten Netz von Biosphärenreservaten kommt laut UNESCO damit eine herausragende Bedeutung zu. Der Landtag von Sachsen-Anhalt fasste bereits 1993 den Beschluss über die ?Änderung des Schutzstatus des Drömlings?, in dem die Entwicklung des Naturparks zum Biosphärenreservat nach UNESCO-Kriterien als Ziel formuliert ist. Von 1992 bis 2003 und nochmals von 2008 bis 2012 wurde im sachsen-anhaltischen Drömling unter Trägerschaft des Zweckverbandes das Naturschutzgroßprojekt ?Drömling/Sachsen-Anhalt? mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung vom Bund, vom Land, den Landkreisen und dem World Wide Fund for Nature (WWF) gefördert. Im Mittelpunkt standen vor allem der Moorschutz und die Wiedervernässung. Auch im niedersächsischen Drömling unterstützte der Bund von 2002 bis 2012 ein Naturschutzgroßprojekt ?Niedersächsischer Drömling?. Der Naturpark Drömling soll im Zuge der Anerkennung als Biosphärenreservat weiter nachhaltig touristisch entwickelt und vermarktet werden. Dazu wurde vor kurzem ein Tourismus- und Vermarktungskonzept für das ?Land der tausend Gräben? vorgestellt. Studenten der Universität Hannover arbeiten derzeit an einem Projekt, das die Vermarktung und Inwertsetzung regionaler Produkte aus dem Drömling sowie die Initiierung eines Netzwerkes zwischen Gastronomiebetrieben und regionalen Produzenten beinhaltet. Mit der Neugründung der Lokalen Aktionsgruppe ?Rund um den Drömling? im November 2014 ist es erstmals gelungen, das LAG-Gebiet auf den gesamten Drömling/Sachsen-Anhalt auszuweiten und alle Kommunen zur Mitarbeit zu gewinnen. In der Lokalen Entwicklungsstrategie der LAG ist als Hauptziel die Begleitung des Transformationsprozesses des Naturparkes hin zu einem Biosphärenreservat benannt worden. Die LAG soll insbesondere den Beteiligungs- und Mitwirkungsprozess der lokalen Bevölkerung bei der Entwicklung zum Biosphärenreservat unterstützen. Weiterhin wird zusammen mit den Kommunen und dem Zweckverband Naturschutzprojekt Drömling eine umfangreiche touristische Infrastruktur vorgehalten. Seit dem 12. September 1990 ist der sachsen-anhaltische Teil des Drömlings als Naturpark ausgewiesen. Das heutige Aussehen des größten Moorgebietes Sachsen-Anhalts geht auf Friedrich II, König von Preußen, zurück, der 1770 den Befehl zur Entwässerung und Kultivierung des Drömlings gab. Wegen der 1.725 Kilometer Wasserläufe im Gebiet wird der Drömling auch "Land der tausend Gräben" genannt. Die stark strukturierte Drömlingslandschaft gibt einer Vielzahl seltener und vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten einen zum Teil letzten Überlebensraum. Neben über 40 Brutpaaren des Weißstorchs kommen weitere 118 Brutvogelarten im Naturpark Drömling vor. Weiterhin wurden 47 Säugetierarten, darunter auch Biber und Fischotter sowie zwölf Fledermausarten nachgewiesen. 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