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Magdeburg, den 07.09.2015

Zuwachs an Überflutungsflächen

Magdeburg. In Sachsen-Anhalt stehen weitere Flächen zur Verfügung, die bei Hochwasser überflutet werden können. An der Havel wurden in diesem Jahr etwa 235 Hektar und an der Mulde rund 70 Hektar Retentionsraum durch Deichrückverlegung in Jederitz und Priorau-Möst zurückgewonnen. Das teilte Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens am Dienstag im Kabinett mit. Er sagte: ?Die Gewinnung von Retentionsraum und die Errichtung von Hochwasserrückhaltebecken sind neben DIN-gerechten Deichen wichtige Bausteine der Hochwasserschutzstrategie des Landes.  So sind wir am besten aufgestellt, um vor zerstörerischen Hochwässern, wie sie 2002 und 2013 auftraten, gewappnet zu sein.? Aeikens informierte auch über den Stand weiterer Maßnahmen: ? Bei der Deichrückverlegung im Lödderitzer Forst sind aktuell etwa 70 Prozent des Deichneubaus hergestellt und der Betonbau für das zu errichtende Schöpfwerk ist abgeschlossen. Hier werden am Ende rund 600 Hektar Überflutungsfläche geschaffen. ? Am Gatzer Bergdeich bei Vockerode erfolgt seit 2014 die Umsetzung des ersten Bauabschnittes zur hochwassersicheren Ertüchtigung des Dammes der Autobahn A 9. ? Die Deichrückverlegung Sandau Nord befindet sich seit November 2014 in der Umsetzung. Derzeit laufen vorbereitend die archäologische Dokumentationen, die ca. Mitte September 2015 zum Abschluss kommen werden. ?   Für die Deichrückverlegung Sandau Süd ist das Planfeststellungverfahren noch anhängig. Derzeit erfolgt die Auslegung der Planungsunterlagen.? Die Grundsteinlegung für das Hochwasserrückhaltebecken Wippra fand im September 2014 statt. Zahlreiche Maßnahmen wurden aufgrund des vorzeitigen Maßnahmebeginns bereits durchgeführt und abgeschlossen. Dies betrifft Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, den Neubau einer Brücke, den Abriss des alten Wasserwerks und die Schaffung der Baufreiheit durch Abholzung der zukünftigen Aufstandsfläche. In diesem Jahr soll das Durchlassbauwerk fertiggestellt werden.? Für das Hochwasserrückhaltebecken  Querfurt wurden durch den vorzeitigen Maßnahmebeginn vorbereitende Arbeiten zur Baustellenfreimachung und das Vergabeverfahren für die weitere Planungsleistung durchgeführt. Der Planfeststellungsbeschluss wird im III. Quartal erwartet. ? Für das Hochwasserrückhaltebecken Straßberg läuft das Planfeststellungsverfahren im Landesverwaltungsamt. In der Anhörung sind zahlreiche Stellungnahmen eingegangen.Des Weiteren arbeitet das Landesverwaltungsamt weiter an der Festsetzung der Überschwemmungsgebiete. Die Unterlagen für die Boner Nuthe, die Milde mit Secantsgraben und die Selke sowie für die Lindauer Nuthe mit Grimmer Nuthe wurden zwischen Mai und Juli 2015 ausgelegt. Momentan erfolgt die Auswertung der eingegangenen Stellungnahmen.Derzeit sind in Sachsen-Anhalt 749 Kilometer Deiche DIN-gerecht saniert. Damit entsprechen etwa 57 Prozent der 1.312 Kilometer Landesdeiche DIN-Normen. Vor einem Jahr waren es noch 53 Prozent. Weitere 2,4 Prozent befinden sich im Bau und 4,9 Prozent der Deiche mit Sanierungsbedarf befinden sich in Abschnitten, an denen Deichrückverlegungen geplant sind.

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