: 74
Dessau-Roßlau, den 10.09.2015

Achtung Wildwechsel

In den kommenden Wochen ist die Gefahr durch Wildwechsel für Kraftfahrer wieder besonders groß. ?Wildwechsel?, das Verkehrszeichen mit dem Reh, zeigt allen Verkehrsteilnehmern, dass an diesen Stellen mit plötzlich auftretenden Gefahren durch Wild gerechnet werden muss und die Fahrweise darauf einzustellen ist. Verkehrsüberwachungsmaßnahmen der Polizei und die Ergebnisse von ausgewerteten Unfallprotokollen belegen, dass das oben benannte Verkehrszeichen nicht oder kaum von Akzeptanz und damit von bewusster Verkehrsdisziplin getragen wird. Zu oft werden Geschwindigkeiten gefahren, die weder den Sicherheitsverhältnissen bewaldeter Gebiete noch den Jahres- und Tageszeiten angepasst sind.   Nach wie vor gehören Wildunfälle zu den Hauptunfallursachen. Das Wirken von Arbeitskreisen zur Problematik ?Wildunfälle? auf Behörden- und Landesebene, führten im vergangenen Jahr zu leichten Rückgängen von Wildunfällen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist jedoch ein Anstieg von Wildunfällen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen.   Obwohl auf unseren Straßen in bewaldeten Gebieten immer mit Wild zu rechnen ist, wird neben den bisher eingeleiteten Maßnahmen, wie Duftzäunen und Wildwarnreflektoren, vor Wildunfallgefahrenstellen über besonders auffällige Hinweistafeln gewarnt. Diese Tafeln mit weißem Untergrund und eingearbeiteten Wildwarnzeichen sowie integrierten Kilometerangaben können kaum noch von einem Verkehrsteilnehmer übersehen werden. Ziel ist es, in diesen gekennzeichneten Abschnitten alle motorisierten Verkehrsteilnehmer zu besonderer Aufmerksamkeit zu sensibilisieren.   Man sollte sich vergegenwärtigen, dass aus jedem zierlichen Reh plötzlich ein dicker Brocken wird, wenn es zu einem Zusammenstoß kommt. Denn durch die gefahrene Geschwindigkeit steigert sich das Aufprallgewicht des Tieres um ein Vielfaches.Einige Beispiele:bei 50 km/h erhöht sich das Eigengewicht eines Rehs um das 25-Fache,bei 70 km/h um das 50- Fache,ein Reh mit 17 kg hat bei einem Aufprall mit 50 km/h ein Aufprallgewicht von 425 kgund bei 70 km/h von 850 kg.ein Wildschwein von 80 kg hat bei einem Aufprall mit 50 km/h ein Aufprallgewicht von 2,0 t. Bei 70 km/h verdoppelt sich das Gewicht und wiegt dann das Drei- bis Vierfache eines PKW`s.Eine angepasste / verhaltene Geschwindigkeit hilft nicht nur die Wucht des Aufpralls zu reduzieren, sondern verschafft Mensch und Tier mehr Zeit und Raum zum Reagieren, das heißt für den motorisierten Verkehrsteilnehmer:nach Wildwarnzeichen das Tempo deutlich reduzieren,besonders bei Dämmerung die Fahrbahnränder aufmerksam beobachten,besonnen reagieren und bremsen, wenn kein Aufprall droht,bei Erkennen von Wild auf der Fahrbahn, hupen, abblenden und Geschwindigkeit vermindern. Kommt es dennoch zum Wildunfall, sollte man in jedem Fall die Polizei verständigen.  Das Wild auf keinen Fall mitnehmen, da dies als Wilddieberei gewertet wird.

Impressum:Polizeiinspektion Dessau-RoßlauPressestelle Kühnauer Straße 161 06846 Dessau-RoßlauTel: (0340) 6000-201 Fax: (0340) 6000-300Mail: presse.pi-de@polizei.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung