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Magdeburg, den 15.09.2015

Ministerpräsident Haseloff überreicht sechs Bundesverdienstorden

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in der Staatskanzlei Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an zwei Bürgerinnen und vier Bürger überreicht. Die Orden wurden von Bundespräsident Joachim Gauck verliehen. Haseloff hob bei dieser Gelegenheit die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für das Funktionieren der demokratischen Gesellschaft hervor: ?Die hohe gesellschaftliche Bedeutung des Ehrenamtes zeigt sich im jahrelangen Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, die selbstlos und mit großem Einsatz ganz wesentlichen Anteil am Funktionieren unseres Gemeinwesens haben.?   Geehrt wurden:   Uwe Glöckner, Magdeburg, Verdienstkreuz am Bande   Der 49-jährige Jurist wird für seinen herausragenden Beitrag zum Aufbau demokratischer Justizstrukturen im Notariatswesen Sachsen-Anhalts ausgezeichnet. Seit der Gründung der Notarkammer Sachsen-Anhalts war er Vorstandsmitglied. 1994 wurde er Vizepräsident und 1998 Präsident der Kammer. Bis 2010 engagierte er sich in dieser Funktion. Sein besonderes Interesse galt unter anderem der Förderung der internationalen Zusammenarbeit. Dank seines beharrlichen Wirkens wurde im Jahr 2000 ein Partnerschaftsvertrag mit dem Kollegium der vereidigten Notare Lettlands geschlossen. Von 2004 bis 2009 war er Präsidiumsmitglied der Bundesnotarkammer. Glöckner war zudem Gründungsmitglied des Landesverbandes der Freien Berufe und bis 1995 dessen stellvertretender Vorsitzender. Ministerpräsident Haseloff lobte vor allem die Verdienste Glöckners als Brückenbauer zwischen Ost und West und sagte: ?Sie haben sich beim Aufbau der demokratischen Rechtspflege und eine verantwortlichen Bürgergesellschaft in Sachsen-Anhalt große Verdienste erworben.?   Dr. Irmtraud Herms, Halle, Verdienstkreuz am Bande   Die 72-jährige Afrikanistin wird für Ihren langjährigen verdienstvollen Einsatz für die interkulturelle Zusammenarbeit mit Tansania und der dortigen Kirche ausgezeichnet. Ihre berufliche Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin wurde mehrfach unterbrochen von Aufenthalten in Tansania als Gastlektorin für Swahili. Dort brachte sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Deutschland Sprache und Land näher. Gleichzeitig leistete sie einen wichtigen Beitrag für die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen der früheren Kirchenprovinz Sachsen und ihren tansanischen Partnern. Seit ihrem Eintritt in den Ruhestand 2003 bietet sie Kirchenmitgliedern und anderen Interessenten erneut Sprachkurse an. Es ist vor allem Herms´ Verdienst, dass sich die Partnerschaft der Paulusgemeinde Halle und der tansanischen Gemeinde Ukalawa positiv entwickelt hat und dass sie lebendig geblieben ist. Im Tansania-Ausschuss der Kirchenprovinz Sachsen und später im Tansania-Beirat der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland brachte sie ihre Erfahrungen und Sprachkenntnisse ein. Haseloff sagte in seiner Laudatio: ?Ihr ehrenamtliches Engagement in der Evangelischen Kirche hat dazu beigetragen, dass die partnerschaftlichen Beziehungen nach Tansania erhalten geblieben sind und in den letzten Jahren weiterentwickelt werden konnten. Sie tragen dazu bei, dass das christliche Zeugnis von der Mitmenschlichkeit auch über Grenzen getragen wird und Gemeinschaft unter den Völkern gestiftet werden kann.?     Joachim Jahnke, Teutschenthal, Verdienstkreuz am Bande   Der 77-jährige Fuhrunternehmer wird für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement in unterschiedlichen Bereichen geehrt. Seit 20 Jahren arbeitet er im Gemeinderat von Teutschenthal mit. Seit 2004 ist er Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau und leitet zwei ihrer Ausschüsse. Daneben engagiert er sich an führender Stelle im Motorsportclub Teutschenthal, seit 2004 als sein Vorsitzender. Er trug an führender Stelle dazu bei, dass sich der Teutschenthaler Talkkessel zu einer beliebten Motocrossstrecke entwickelte. Dank seines unermüdlichen Einsatzes hat sich der Verein zu einem weltweit führenden Veranstalter entwickelt und wurde Ausrichter von jährlichen WM-Läufen. Maßgeblich hat er dazu beigetragen, dass als Höhepunkt der Vereinsgeschichte 2013 der ?FIM Motocross of Nations? nach 24 Jahren erstmals wieder in Deutschland stattfand. Der Ministerpräsident würdigte Jahnkes Verdienste in Kommunalpolitik und im Rahmen der IHK und sagte: ?Demokratie ist nur dann erfolgreich, wenn Menschen ihre Bürgerpflichten ernst nehmen und auch erfüllen. Sie haben mit Ihrem Engagement ein Beispiel gegeben, das gerade in unseren Zeiten wichtig ist.? Darüber hinaus hob Haseloff die Arbeit Jahnkes im Bereich des Motorsports hervor und sagte: ?Sie haben dem Motorsport in Sachsen-Anhalt ein Gesicht gegeben und das ist Standortwerbung, wie man sie sich nur wünschen kann!?   Claus Heinrich Mangels, Magdeburg, Verdienstkreuz 1. Klasse   Der 78-jährige ehemalige Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Magdeburg wird für seine Verdienste um den Aufbau der ostdeutschen Sparkassenorganisation und seine vielfältigen ehrenamtlichen Verdienste geehrt. Besonders hat er sich für die Entwicklung seiner Heimatstadt Magdeburg eingesetzt. Mit dem Verein ?Bürger für Magdeburg? und der Stiftung Kunst und Kultur der Stadtsparkasse Magdeburg war er einer der Väter der Kunstaktion ?Magdeburg wird kugelbunt?. Sie erinnert anlässlich seines 400. Geburtstages an den bedeutenden Bürgermeister und Wissenschaftler Otto von Guericke. Die Idee, das Image Magdeburgs zu verbessern, befördert Mangels auch durch den Verein ?Pro Magdeburg?. Im Vorstand der Kaiser-Otto-Stiftung hat er sich um den Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt verdient gemacht. Weitere Aktivitäten sind seine Bemühungen um die Bürgerstiftung Magdeburg, das Projekt Gartenträume sowie die Denkmalpflege in Sachsen-Anhalt. In seiner Laudatio sagte der Regierungschef, Mangels habe ein Beispiel dafür gegeben, wie umfassendes bürgerschaftliches Engagement in unserem Gemeinwesen aussehen könne. "Magdeburg hat von Ihrer zielgerichteten Arbeit an seinem Image besonders profitiert. Das unsere Landeshauptstadt als lebendige und geschichtsträchtige, moderne und lebenswerte Stadt wahrgenommen wird und es auch ist, dass hat sie ganz entscheidend Bürgern wie Ihnen zu verdanken, die sich ganz und gar mit diesem Ort identifizieren.?   Herbert Schneevoigt, Langenhagen, Verdienstkreuz am Bande   Der 75-jährige Werkzeugmacher i.R. wird für seine Verdienste um seine Heimatregion Ilsenburg sowie um die Pflege des historischen Erbes der Harzregion ausgezeichnet. Als früherer Vertriebsleiter der Friedrich Krupp AG Krupp-Hoesch gelang es ihm nach dem Fall der innerdeutschen Grenze den Vorstand der heutigen ThyssenKrupp AG für Ilsenburg als Produktionsstandort zu interessieren. Damit erwies er der Stadt einen entscheidenden Dienst, denn heute ist die Nockenwellenfabrik der größte Arbeitgeber der Stadt. Die Initiative Schneevoigts zur Schaffung des Lehrpfads ?Vom Erz zum Metall? ist ebenfalls von hohem Stellenwert. Ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur war sein Einsatz für das Filmprojekt ?Getrennt auf Zeit?. Darüber hinaus unterstützt er seit vielen Jahren den Bob- und Rodelclub Ilsenburg. ?Es war ganz wesentlich Ihr Engagement, dass der Stadt Ilsenburg nach dem Fall der Grenzen einen ganz entscheidenden wirtschaftlichen Impuls gegeben hat. Auch darin drückt sich Heimatliebe aus. Sie haben sich damit um die ganze Harz-Region und um Sachsen-Anhalt verdient gemacht?, würdigte Haseloff Schneevoigt.   Beate Wille, Möser/OT Hohenwarthe, Verdienstmedaille   Die 66-jährige Angestellte i.R. wird für ihren ehrenamtlichen Einsatz  für Kranke und Hilfebedürftige in den Pfeifferschen Stiftungen Magdeburg geehrt. Neben Planungs- und Organisationsaufgaben als Leiterin der so genannten ?Grünen Damen und Herren? arbeitet sie selbst im freiwilligen Besuchsdienst der Stiftungen mit. Ein wichtiges Anliegen ist es ihr, neue ehrenamtliche Kräfte zu gewinnen sowie den Zusammenhalt im Team zu pflegen. Darüber hinaus unterstützt sie den Landesverband Sachsen-Anhalt der Grünen Damen. ?Der soziale Charakter eines Gemeinwesens erweist sich an seinem Umgang mit den Schwachen. Da ist immer das mitmenschliche Engagement verantwortungsbewusster Bürger gefragt. Dafür haben Sie bei den ?Grünen Damen? ein nachhaltiges Beispiel gegeben?, sagte Haseloff in seiner Laudatio.    

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