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Magdeburg, den 04.10.2015

Immissionsschutzbericht 2014 Stickstoffdioxid und Feinstaub Schwerpunkte der Luftreinhaltepolitik

Magdeburg. Im vergangenen Jahr ist die Belastung mit Stickoxid in Sachsen-Anhalt um zwei Prozent gesunken. Dagegen gab es beim Feinstaub PM10 einen leichten Anstieg, der aber nur an einer Messstation in Halle zu einem Überschreiten der EU-Grenzwerte führte. Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens, der am Montag in Magdeburg den ?Immissionsschutzbericht 2014? vorstellte, sagte: ?In Sachsen-Anhalt ist in den vergangenen Jahren die Luft sauberer geworden. In der Umgebung verkehrsreicher Straßen ist unsere Atemluft aber mit Schadstoffen wie Stickstoffdioxid und Feinstaub belastet. Vor allem die Belastung der Luft mit winzigen Staubteilchen ist eine Herausforderung für die Luftreinhaltepolitik in Sachsen-Anhalt. Besonders im Winter werden hohe Feinstaubbelastungen registriert. Die klassischen Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid spielen dagegen praktisch keine Rolle mehr.? Beim Stickstoffdioxid wurde für das Jahr 2014 im landesweiten Durchschnitt für Sachsen-Anhalt ein Rückgang von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr festgestellt. Damit stabilisierte sich der seit 2009 kontinuierlich rückläufige Trend in Sachsen-Anhalt. So konnte der seit 1. Januar 2010 geltende EU-Grenzwert im Jahr 2014 erstmals auch in Magdeburg und Halberstadt eingehalten werden. Im etwas höher belasteten Halle (Saale) wäre er überschritten worden. Für den Ballungsraum Halle wurde allerdings durch die EU-Kommission eine Fristverlängerung zur Einhaltung des Stickstoffdioxid-Jahresmittelwertes bis zum 31. Dezember 2014 gewährt. Die anspruchsvollen Grenzwerte für Stickstoffdioxid sind nunmehr ab 1. Januar 2015 einzuhalten. Deshalb müssen die in den Luftreinhalteplänen festgelegten Maßnahmen konsequent umgesetzt und gegebenenfalls fortgeschrieben werden.Die höchste Stickstoffdioxidbelastung im Jahr 2014 wurde in der Paracelsusstraße in Halle (Saale) mit 49 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (im Jahr 2010, das heißt vor Einführung der Umweltzone waren es 59 Mikrogramm pro Kubikmeter) sowie am Damaschkeplatz und in der Ernst-Reuter-Allee in Magdeburg mit 40 beziehungsweise 39 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (im Jahr 2010: 46 beziehungsweise 43) gemessen. Der im Berichtsjahr 2014 erstmals seit 2011 wieder verzeichnete Belastungsanstieg für Feinstaub PM10, der sich im Rahmen der witterungsbedingten Schwankungsbreite bewegte, war zwar im gesamten Land mit einer deutlichen Zunahme der Anzahl der Überschreitungen des zulässigen Tagesmittelwertes von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter verbunden, aber dies führte nur an der Messstation Halle/Paracelsusstraße zu mehr als 35 Überschreitungen und damit zur Grenzwertverletzung.Für die Orte mit der höchsten Luftschadstoffbelastung wurden und werden Luftreinhaltepläne mit Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität erarbeitet. In der Landeshauptstadt Magdeburg und in Halle (Saale) wurden im Jahr 2011 unter anderem Umweltzonen eingerichtet, die die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Luftqualitätsgrenzwerte zukünftig sicherstellen sollen. Eine Verschärfung der Anforderungen (?grüne? Umweltzone) ist zum 1. Januar 2013 in Kraft getreten.Aktuelle Messergebnisse zeigen inzwischen, dass sich nach Einführung der Umweltzonen in Magdeburg und Halle (Saale) die Stickstoffdioxid- und Feinstaubwerte an den Punkten der höchsten Belastung um 3 bis 24 Prozent verringert haben (bezogen auf das Jahr 2010). Im Vergleich aller Stickstoffdioxid-Verkehrsmessstationen des Luftüberwachungssystems Sachsen-Anhalt (LÜSA) werden im Zeitraum von 2010 bis 2014 in Magdeburg, Halle (Saale) und Lutherstadt Wittenberg die höchsten Belastungsrückgänge erreicht. Die Maßnahmen der Luftreinhalteplanung, unter anderem die Einführung der Umweltzonen in Magdeburg und Halle (Saale), zeigen hier Wirkung. An der Messstation Paracelsusstraße in Halle (Saale) wurde vom Jahr 2010 bis zum Jahr 2014 die höchste Minderung der Stickstoffdioxidkonzentration mit 10 Mikrogramm pro Kubikmeter an den Messstationen in Sachsen-Anhalt überhaupt festgestellt. Beim Schutz vor Lärm in Sachsen-Anhalt lag der Aufgabenschwerpunkt 2014 in der Aktualisierung der Meldung von Lärmaktionsplänen an die EU und der Unterstützung der von Fluglärm betroffenen Gemeinden durch Variantenvergleiche für Flugrouten zur Minimierung der Zahl der Betroffenen. Der Immissionsschutzbericht wird jährlich vom Landesamt für Umweltschutz (LAU) erstellt und enthält Daten zur Luftreinhaltung, zu Lärm und Erschütterungen sowie zu elektromagnetischen Feldern und Licht. Der Immissionsschutzbericht 2014 für das Land Sachsen-Anhalt ist als pdf-Datei im Internet unter www.lau.sachsen-anhalt.de abrufbar. 

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