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Magdeburg, den 06.11.2015

Spatenstich für Fischtreppe am Stadtwehr Dessau/ Aeikens: Mulde für Wanderfische bald wieder duchgängig

Dessau-Roßlau. Die Mulde soll am Stadtwehr in Dessau-Roßlau für Wanderfische wieder passierbar gemacht werden. Für dieses Bauvorhaben hat Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens am Freitag den Spatenstich vorgenommen.Bisher stellt das Wehr für Wanderfische eine unüberwindbare Hürde dar, die von der Elbe kommend, Richtung Süden die Vereinigte Mulde aufsteigen wollen. Mit der Fischpassage sollen die länderübergreifend geplanten Wiederansiedlungs- und Artenschutzprogramme für Atlantischen Lachs, den Europäischen Stör und Aal erfolgreich umgesetzt werden.Aeikens sagte: ?Mit dem Umbau des Stadtwehrs wird auch das letzte Hindernis für die Rückkehr von Lachs und Co. beseitigt. Die Wanderfische können so wieder zu ihren ursprünglichen Laichplätzen gelangen. Die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit wird auch die im Einzugsgebiet der Mulde erforderliche Artenvielfalt positiv beeinflussen.? Zudem würden damit die Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt.Das für den Fischaufstieg notwenige Umgehungsgerinne misst insgesamt 263 Meter und überwindet einen Höhenunterschied von 1,5 bis 2 Metern. Die Kosten für Umgehungsgerinne, Wehrerhöhung sowie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen belaufen sich auf rund sieben Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für 2017 geplant.2010 wurde die ökologische Durchgängigkeit bereits am flussaufwärts liegenden Muldestausee wiederhergestellt. So entstand am Einlauf des Stausees eine Sohlgleite und am Auslauf eine Fischaufstiegsanlage in Form eines 600 Meter langen Doppelschlitzpasses. Denn mit der Flutung des Muldestausee war nach Ende des Braunkohleabbaus im Jahr 1976 an der Landesgrenze zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt eine quasi unüberwindbare sechs Meter hohe Barriere in der Mulde entstanden.Hintergrund:Im Jahr 1642 wurden in Dessau noch etwa 4.900 Lachse gefangen. Vor rund 100 Jahren war der Lachs in der Mulde dagegen bereits ein eher seltener Gast. Dies wird auf den Bau der Wehre in Dessau und Raguhn zurückgeführt. In den 1930er Jahren galt der Europäische Lachs in den Gewässern hierzulande als restlos ausgerottet. 

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