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Magdeburg, den 17.11.2015

Nach der Delegationsreise des Landes nach Kuba Möllring zieht positive Bilanz: ?Kuba bietet attraktive Investitionsmöglichkeiten?

Nach der sechstägigen Delegationsreise des Landes nach Kuba zog Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Hartmut Möllring eine positive Bilanz: ?Kubas aktuelles Interesse an ausländischen Investitionen bietet Sachsen-Anhalts Unternehmen viele Chancen. Das ist sowohl bei der Präsentation des Landes auf Kubas größter internationaler Industriemesse FIHAV als auch bei Gesprächen in den fünf für die Wirtschaft bedeutendsten Ministerien deutlich geworden. Die Gespräche waren vielversprechend und geben Anlass für Optimismus. Wir wurden mit Herzlichkeit und großem Interesse empfangen. Nun gilt es, daran anzuknüpfen und die gewonnenen Kontakte zu vertiefen. In Kuba ist gegenseitiges Interesse und Vertrauen unentbehrlich. Das braucht Zeit. Geschäfte werden hier nicht von heute auf morgen abgeschlossen.?   Im Rahmen der Delegationsreise gab es Gespräche u. a. mit dem deutschen Botschafter in Kuba, Thomas Karl Neisinger, mit dem Präsidenten der kubanischen Handelskammer sowie mit den Ministerinnen und Ministern für Tourismus, für Industrie, für Außenhandel und ausländische Investitionen, für Energie und Bergbau sowie für Wissenschaft, Technologie und Umwelt. Die FIHAV gilt als wichtigstes Schaufenster der Wirtschaft Kubas und der karibischen Staaten. Es waren mehr als 900 Unternehmen aus 70 Ländern vertreten. Die Messe war nach Fläche und Ausstellern die größte der vergangenen 15 Jahre. Sachsen-Anhalt präsentierte sich im deutschen Pavillon. Aussteller waren das Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft, die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Magdeburg sowie die Unternehmen ÖHMI AG, Helionat e.G., VEM motors GmbH, GeoFly GmbH, B.T. innovation GmbH und Anochin, Roters & Kollegen GmbH & Co. KG. Gemeinsam mit dem kubanischen Vize-Außenhandelsminister Antonio L. Carricarte und dem deutschen Botschafter eröffnete Möllring den ?Deutschen Tag? auf der Messe. Carricarte verwies darauf, dass Deutschland Rang vier bei den Handelspartnern in der EU und Rang zehn weltweit einnehme und zeigte sich überzeugt, dass dies mittelfristig verbessert werden könne. ?In allen Gesprächen herrschte Einigkeit, dass die Zusammenarbeit zwischen Kuba und Deutschland ausgebaut werden muss. Besonders mit Blick auf die Themen erneuerbare Energien, Chemie und Bioökonomie sowie Ernährung und Landwirtschaft gibt es seitens der Kubaner großes Interesse für eine zukünftige Zusammenarbeit. Und gerade in diesen Bereichen sind Sachsen-Anhalts Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen besonders stark. In den nächsten Schritten werden wir den Kontakt nach Kuba vertiefen, um so den Marktzugang für unsere Unternehmen zu erleichtern. Wir haben Vertreter einiger Ministerien sowie der kubanischen Handelskammer nach Sachsen-Anhalt eingeladen, um Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit festzulegen. Außerdem werden wir Kontakte interessierter Unternehmen aus Sachsen-Anhalt nach Kuba vermitteln?, sagte Möllring weiter.   Klaus Olbricht, Präsident der IHK Magdeburg sowie Geschäftsführer der Elektromotoren und Gerätebau Barleben GmbH, zeigt sich mit Blick auf zukünftige Kooperationsbeziehungen ebenfalls zuversichtlich: ?Die Politik und insbesondere die Wirtschaft in Kuba befindet sich in Aufbruchsstimmung. Diese positive Stimmung war bei allen unseren Gesprächen mit den Vertretern der kubanischen Ministerien und Unternehmen zu spüren. In den nächsten Jahren werden immense Mittel in den Infrastrukturausbau fließen. Gebraucht wird alles. Wir haben hier frühzeitig die Pflöcke für unsere sachsen-anhaltische Wirtschaft eingeschlagen, um von den Entwicklungen in der Zukunft profitieren zu können. Die Kubaner erinnern sich gern daran, dass es zu Sachsen-Anhalt traditionell enge und freundschaftliche Verbindungen gibt und schätzen vor allem sehr, dass die IHK Magdeburg mit der Handelskammer Kuba im letzten Jahr bereits eine Kooperationsvereinbarung geschlossen hatte, noch bevor US-Präsident Obama die Lockerung der US-Sanktionspolitik ankündigte. Diesen Vorteil gilt es zu nutzen.?   Dr. Carsten Transfeld, Vorstand der Magdeburger ÖHMI AG, konnte durch die Teilnahme an Gesprächen auf höchster ministerieller Ebene einen ersten und guten Einblick in die wirtschaftlichen Entscheidungsprozesse des Landes bekommen. ?Der Markteintritt scheint zurzeit eher hürdenreich und schwer darstellbar. Es gibt aber bereits spanische Wettbewerber, die vor Ort tätig sind, sicherlich auch durch die historische Nähe scheint für diese der Markteintritt leichter. Sobald sich das Land tatsächlich für freie wirtschaftliche Beziehungen zwischen einzelnen Unternehmen öffnet, dürften die zurzeit bestehenden hohen Hürden für einen Markteintritt fallen und ein Markteintritt darstellbar sein. Dann wird das Land für die eigenen Geschäfte interessant.? Mehr Erfahrungen auf dem kubanischen Markt konnte bereits die GeoFly GmbH aus Magdeburg sammeln. Das Unternehmen war im Frühjahr 2015 auf einer ersten Erkundungsreise in Kuba. Ziel war es, Kooperationspartner im Bereich der Landesvermessung und Geodatenverarbeitung zu finden. Mit der Reise unter Leitung Möllrings konnte nun an den Kontakten angeknüpft werden. ?Obwohl Kuba ein Land im Umbruch ist, sind die politischen Strukturen für ein wirtschaftliches Engagement nach wie vor sehr schwierig. Die zweite Reise mit der Wirtschaftsdelegation des Landes Sachsen-Anhalt wurde als Anlass genommen, die Beziehungen zu den kubanischen Partnern zu festigen und weiter auszubauen. Hierbei fanden verschiedene Termine mit kuba­nischen Ministerien und der deutschen Wirtschaftsdelegation statt. Von Seiten der GeoFly GmbH war diese zweite Reise ein großer Erfolg, da auch hier weitergehende Vereinbarungen mit den kubanischen Partnern bezüglich einer Zusammenarbeit getroffen wurden. So führte die GeoFly zum Beispiel eine dreitägige Schulung der Mitarbeiter von GEOCUBA für spezielle Produktionsverfahren in der Fernerkundung durch. Eine weitere Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen ist bereits für März 2016 im Rahmen einer Geo-Konferenz in Havanna geplant?, so Aicke Damrau, Geschäfts­führer der GeoFly GmbH.   Hintergrund: 2014 wurden Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 1,77 Mio. Euro aus Sachsen-Anhalt nach Kuba exportiert, v. a. Futter- sowie Düngemittel, Lager, Getriebe und Antriebselemente, Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung sowie Waren aus Kunststoffen.

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