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Magdeburg, den 03.12.2015

?Wir setzen weiter auf Freiwilligkeit und nicht auf Zwangsbeglückung? Kultusminister lehnt Strukturdebatte um Gemeinschaftsschule ab

Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh hat dem Vorstoß der Fraktion DIE LINKE im Blick auf die Gemeinschaftsschule eine Absage erteilt. ?Unsere jungen Gemeinschaftsschulen brauchen keine Reform und auch keine Nachhilfe, sondern verlässliche Rahmenbedingungen, um sich in Ruhe weiter entwickeln zu können.? Durch die Einführung der Gemeinschaftsschule sei Sachsen-Anhalt in puncto Bildungsgerechtigkeit ein großes Stück vorangekommen. ?Jetzt muss es unser vorrangiges Ziel sein, Ruhe in die Schullandschaft zu bekommen und nicht eine neue Strukturdebatte loszutreten?, so Dorgerloh.   Die Vorschläge führten am Ende nur zu neuen Verunsicherungen. ?Das haben weder die Gemeinschaftsschulen noch die Schülerinnen und Schüler, die Eltern oder Lehrkräfte verdient.? Es nütze allerdings auch nichts, im Blick auf die Schulform Gemeinschaftsschule schwarz zu malen.   In den vergangenen  drei Jahren hätten sich 30 Schulen auf den Weg gemacht und sich in Gemeinschaftsschulen umgewandelt. Inzwischen lernen rund 2.700 Schülerinnen und Schüler von der 5. bis zur 7. Klasse in dieser Schulform. ?Allein diese Entwicklung bestätigt unseren eingeschlagenen Weg?, betonte der Kultusminister. Die Gründung von Gemeinschaftsschulen beruhe seit der Einführung dieser Schulform auf dem Prinzip Freiwilligkeit, eine ?Verordnung von oben? sei der falsche Weg. Eine Gemeinschaftsschule vor Ort müsse von allen Beteiligten gewollt sein und unterstützt werden, sonst könne das Konzept nicht funktionieren. ?Wir setzen deshalb auch weiterhin auf Freiwilligkeit und Kreativität statt auf Zwangsbeglückung?, so der Kultusminister.   Es gebe im Land auch kein Interesse an einem ideologischen Grabenkampf zwischen dem Gymnasium und der Gemeinschaftsschule. ?Das ist nicht das Ziel dieser neuen Schulform gewesen.? Vielmehr gehe es hier um eine Ergänzung des Bildungsangebotes und die Möglichkeit, Kinder auch nach der vierten Klasse den Weg zum höchstmöglichen Abschluss bis zum Abitur offen zu halten. ?Mit unserem Kurs sind wir bislang gut gefahren, wir sollten jetzt nicht durch den beginnenden Wahlkampf Unruhe in die Schulen tragen?, unterstrich der Minister.  

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