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Magdeburg, den 21.01.2016

Ministerpräsident Haseloff überreicht sechs Bundesverdienstorden

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in der Magdeburger Staatskanzlei Verdienstorden der  Bundesrepublik Deutschland an fünf Bürgerinnen und einen Bürger überreicht. Verliehen wurden die Orden von Bundespräsident Joachim Gauck. Haseloff hob bei dieser Gelegenheit die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für das Funktionieren der demokratischen Gesellschaft hervor: ?Die hohe gesellschaftliche Bedeutung des Ehrenamtes zeigt sich im jahrelangen Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, die selbstlos und mit großem Einsatz ganz wesentlichen Anteil am Funktionieren unseres Gemeinwesens haben. Um auch für künftige Herausforderungen in der Gesellschaft gewappnet zu sein, ist es notwendig, generationenübergreifend für das Ehrenamt zu werben.?   Geehrt wurden:   Dr. Anna-Elisabeth Hintzsche, Halle, Verdienstkreuz am Bande   Die 59-jährige Ärztin wurde für ihren herausragenden ehrenamtlichen Einsatz im Gesundheitswesen geehrt. Besonders stark hat sie sich um die Nachwuchsgewinnung bei Hausärzten verdient gemacht. An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg engagiert sie sich seit 1995 für die Lehre im Fach Allgemeinmedizin und ist Sprecherin der Lehrbeauftragten dieses Faches. Sie war wesentlich an der Etablierung einer Klasse für Allgemeinmedizin an der Universität beteiligt, die ein Novum in Deutschland ist. Hintzsche arbeitet im Vorstand des Fördervereins Allgemeinmedizin in Sachsen-Anhalt mit. Zudem kümmert sie sich um den Aufbau von Weiterbildungsverbünden für Allgemeinmedizin über ihre Region hinaus. Seit 2007 ist sie Sprecherin der ?Verbundweiterbildung Allgemeinmedizin Halle Saalekreis?. 2007 wurde sie Vorsitzende der Internationalen Georg-Steller-Gesellschaft, die sich um den wissenschaftlichen und kulturellen Austausch bemüht. ?Sie sprechen nicht nur über Probleme. Stets haben Sie auch Lösungsvorschläge parat. Entmutigen lassen Sie sich nie?, wandte sich Haseloff an Hintzsche.   Roswitha Jendryschik, Halle, Verdienstmedaille   Die 72-jährige frühere Referentin des Landesheimatbundes wurde für ihr großes ehrenamtliches Engagement im Kultur- und Medienbereich geehrt. 1990 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des Landesheimatbundes und ist bis heute Mitglied seines Vorstandes. Seit 1993 wirkt sie im Landesdenkmalrat mit. Ihre ?Architekturspaziergänge? fanden stets hohe Anerkennung und Resonanz. In der von ihr entwickelten Zeitschrift des Landesheimatbundes ?Sachsen-Anhalt ? Journal für Natur- und Heimatfreunde?  hat sie selbst oft publiziert. Häufig betreute sie Schülerprojekte, in denen sie jungen Menschen das kulturelle Erbe vermittelte. Sie ist Mitbegründerin und Vorstandsmitglied der ?Bürgerinitiative Gesundes Trotha?. Dort verantwortet sie das Lektorat der vereinseigenen Schriftenreihe und koordiniert die Autoren- und Druckleistungen. Seit Jahren engagiert sie sich im ?Forum Hallensae?, dem Initiativkreis der Katholischen Akademie des Bistums Magdeburg am Standort Halle. Die Akademie, an deren Programm Jendryschik als Vortragende mitwirkt, dient unter anderem dem Diskurs zwischen Kirche und Gesellschaft. ?Sie sind eine Vollblut-Netzwerkerin. Sie sind stets hilfsbereit, ohne dabei ihr kritisches Bewusstsein zu verlieren?, richtete sich Haseloff an Jendryschik.   Werner Frank Meysel, Wettin-Löbejün (OT Löbejün), Verdienstmedaille   Der 53-jährige Forstingenieur wurde für sein herausragendes ehrenamtliches  Engagement im Natur- und Artenschutz ausgezeichnet. Seit 1993 ist er Mitglied des Arbeitskreises Heimische Orchideen (AHO) und übernahm 2005 dessen Vorsitz. Es gelang ihm, dem Verein ein neues Profil zu geben und die Nachwuchsarbeit zu fördern. Er war Mitautor und Organisator bei der Erarbeitung des Buches ?Orchideen in Sachsen-Anhalt?. Meysel war an Einsätzen an pflegebedürftigen Orchideenstandorten beteiligt und initiierte ein gezieltes Orchideenmonitoring für akut bedrohte Arten in Sachsen-Anhalt. Mit detailliertem Fachwissen und hervorragender Ortskenntnis steht er seit vielen Jahren der Unteren Naturschutzbehörde des Saalekreises beratend zur Seite. ?Durch Ihre angenehme Art und Ihr aktives Wirken und Mitwirken haben Sie sich eine ungeteilte fachliche Anerkennung erworben?, wandte sich der Ministerpräsident an Meysel.   Karla Michalski, Biederitz (OT Gerwisch), Verdienstkreuz am Bande   Die 68-jährige pensionierte Lehrerin wurde für ihr herausragendes jahrzehntelanges Engagement als ehrenamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde Gerwisch (heute Ortsteil der Gemeinde Biederitz) geehrt. Seit 1990 setzt  sie sich als Bürgermeisterin mit ganzer Kraft für die Entwicklung ihrer Gemeinde ein. Auch mit Hilfe der von ihr aufgebauten Gemeindepartnerschaft mit Lemwerder in der Wesermarsch wurde der schwierige Verwaltungsaufbau in der Anfangszeit gemeistert. Ihrer kontinuierlichen ehrenamtlichen Tätigkeit ist es zu verdanken, dass die gesamte Infrastruktur der Gemeinde in einem sehr guten Zustand ist. Seit 1999 war sie Mitglied im Aufsichtsrat der Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land (NJL). 2004 bis 2007 amtierte sie als Vorsitzende des Gremiums. Während des Junihochwassers 2013 konnte durch ihr beherztes Handeln eine mögliche Überflutung Gerwischs verhindert werden. Michalski kümmert sich um sozial Benachteiligte und vermittelt zwischen Streitparteien. Mit ihrer Arbeit hat sie das rege Vereins- und Kulturleben und das starke Gemeinschaftsgefühl im Ort ermöglicht und gefördert. ?Sie genießen auch wegen Ihrer Gradlinigkeit und Authentizität über Ihre Gemeinde hinaus ein hohes Ansehen?, richtete sich der Regierungschef an Michalski.   Ursula Schildhauer,  Halberstadt, Verdienstkreuz am Bande   Die 77-jährige Mechanikerin wurde für ihr viele Jahrzehnte währendes ehrenamtliches Engagement im Vorstand des Gehörlosenvereins ?Harzgruß? Halberstadt/Wernigerode geehrt. Von 1974 bis 1996 und von 2010 bis 2012 war sie Vorsitzende. Über viele Jahre leitete sie die Frauengruppe des Vereins und organisierte Ausflüge und Tanzveranstaltungen. Zudem war sie Mitglied des Magdeburger Bezirksvorstands des Gehörlosen- und Schwerhörigenverbandes der früheren DDR. Sie initiierte zahlreiche Patenschaften zwischen der Gehörlosenschule Halberstadt, heute Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte, und ihrem Verein. Nach 1989 wurde sie Mitglied im neu gegründeten Landesverband der Gehörlosen Sachsen-Anhalt. Sie nahm Kontakte zu Vereinen in Goslar und Braunschweig auf, die noch immer  Bestand haben. Bis heute arbeitet sie als Seniorenleiterin im Vorstand ihres Vereins mit. ?Stets waren Sie in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich bestrebt, den Gemeinschaftssinn unter den Gehörlosen zu stärken. Es gelang Ihnen auch, die Bedürfnisse Gehörloser immer wieder in die gesellschaftliche Diskussion einzubringen?, wandte sich Haseloff an Schildhauer.   Dr. Penelope Willard, Frankfurt am Main, Verdienstkreuz am Bande   Die 63-jährige Anglistik-Dozentin wurde für ihr langjähriges Engagement zur Förderung der Franckeschen Stiftungen zu Halle geehrt. Sie hat sich große Verdienste um die bauliche und ideelle Rekonstruktion der Stiftungen erworben. 1992 wurde sie Geschäftsführerin der Stiftungen und 2003 stellvertretende Direktorin. Ihr Aufgabenbereich zu Beginn war höchst vielfältig: die Gründung des Aufklärungszentrums an den Stiftungen, Gespräche mit Ministerien, Wissenschaftlern und Baufachleuten, Gewinnung von Mitarbeitern, die Aufstellung eines Nothaushaltes und nicht zuletzt die Herstellung internationaler Kontakte. Seit 1993 erarbeitet sie das umfangreiche Jahresprogramm der Stiftungen, wobei die so genannten Themenjahre 2000 bis 2010 herausragen. Sie schaffte es, zahlreiche lokale Akteure und Einrichtungen zu motivieren sich mit eigenen Akzenten einzubringen. Nach 2003 widmete sie sich verstärkt dem Bereich ?Kulturelle Bildung?. Dazu gehörte die Intensivierung der Arbeit des ?Krokoseums?, einer Einrichtung zur Förderung von Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen einschließlich solcher mit Migrationshintergrund. Ehrenamtlich engagiert sie sich als Vorstandsmitglied des Freundeskreises der Franckeschen Stiftungen. 2006 wurde sie dort Schatzmeisterin. Darüber hinaus gehört sie zu den Gründungsmitgliedern des Sportvereins ?August Hermann Francke 08? und ist seine stellvertretende Vorsitzende. ?Sie haben an einer Schlüsselposition wesentlich dazu beigetragen, dass die Franckeschen Stiftungen heute unstrittig zu den kulturellen Leuchttürmen der neuen Bundesländer gehören", richtete sich Haseloff an Willard.      

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