Flüchtlingsunterkunft ?Maritim? geschlossen
Mit dem heutigen Tag ist die Landesaufnahmeeinrichtung (LAE) im ehemaligen Hotel ?Maritim? in Halle geschlossen. Nachdem am Montag die letzten 35 Flüchtlinge in anderen Einrichtungen untergebracht worden waren, begann für das verbliebene Personal der Malteser und des Landesverwaltungsamtes (LVwA) das große Kistenpacken. ?Nun sind alle Computer, Telefone, Büromaterialien, Akten etc. abtransportiert, die Räume gereinigt und die Schlüssel symbolisch an den Eigentümer übergeben.?, sagte der Leiter der Einrichtung Manfred Lenz vom Landesverwaltungsamt bei der Verabschiedung der Kolleginnen und Kollegen.Am 1. Oktober 2015 wurde die LAE eingerichtet und war zu Spitzenzeiten mit über 700 Personen belegt. Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes erinnerte noch einmal an die stürmischen Anfänge und den großartigen Einsatz aller Beteiligten, die innerhalb kürzester Zeit für einen nahezu reibungslosen Ablauf sorgten.?Gleich in der ersten Nacht fuhren Busse mit 400 Flüchtlingen vor, die nach einer langen strapaziösen Reise versorgt werden mussten. Diese Momente werden die vielen Menschen ? Malteser, LVwA-Mitarbeiter und ehrenamtlich tätige Hallenser ? die sofort zur Stelle waren um zu helfen, so schnell nicht vergessen. Und auch später wurde die Einrichtung mit Spenden und vielen verschiedenen Hilfsangeboten durch die Hallenser unterstützt.?2016 registrierten die Behörden mehr als 34.400 Flüchtlinge für Sachsen-Anhalt. Sinkende Zahlen (durch das Land prognostiziert 5.600 für das Jahr 2017) führen dazu, dass viele Einrichtungen nicht mehr benötigt wurden und werden. In den letzten Wochen waren noch ca. 70 Personen in der LAE im ehemaligen ?Maritim? untergebracht.Hintergrund:Das Land Sachsen-Anhalt ist gemäß § 44 des Asylgesetzes verpflichtet, für die Unterbringung Asylsuchender Aufnahmeeinrichtungen vorzuhalten und die notwendige Zahl an Unterbringungsplätzen bereitzustellen. Die Zahl der Asylsuchenden schwankte in den letzten Jahren erheblich. Nach 3.405 Zugängen im Jahr 2013, kamen 2014 insgesamt 6.618 Asylsuchende nach Sachsen-Anhalt. Im Jahr 2015 erhöhte sich die Zugangszahl sprunghaft auf 34.340 Personen. In 2016 sank die Zahl hingegen auf 9.116 Asylsuchende ab, wovon allerdings allein 5.219 Asylsuchende im ersten Quartal des Jahres eintrafen. Seitdem sind die Zugangszahlen weiter zurückgegangen. Für dieses Jahr rechnet das Land Sachsen-Anhalt mit noch 5.600 Zugängen.Die Landesaufnahmeeinrichtungen in Halle (Saale), Klietz und Magdeburg, letztere zeitweilig auch mit Standorten im Jerichower Land, wurden im zweiten Halbjahr 2015 kurzfristig gebildet, um Asylsuchende aufnehmen und unterbringen zu können, da die Kapazitäten in der ZASt Halberstadt nicht mehr ausreichten. In diesen Einrichtungen standen zu Spitzenzeiten insgesamt rund 2.000 Unterbringungsplätze zusätzlich zur Verfügung. Aufgrund der gesunkenen Zugangszahlen werden alle drei Standorte sukzessive aufgegeben. Das Land Sachsen-Anhalt wird am Standort Stendal eine neue Einrichtung mit 1.000 Plätzen errichten, die neben der ZASt in Halberstadt als zweites Standbein für die Erstaufnahme von Asylsuchenden dient.
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