Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
Magdeburg. Der 19-jährige Ahmad engagiert sich im Bundesfreiwilligendienst am WELCOME-Treff in Halle. ?Wenn man will, kann man alles?, sagt der junge Mann, der vor einem Jahr aus Kandahar in Afghanistan gekommen ist, vorher bereits sieben Sprachen sprechen konnte und schon jetzt auch Deutsch schon gut beherrscht. ?Man kann eine Sprache lernen, man kann Menschen helfen.? Als Geflüchteter war er zunächst Gast im WELCOME-Treff, seit einigen Monaten ist er dort einer von sieben Bundesfreiwilligen. Yakha Khalimova stammt aus Tschetschenien, lebt seit 2006 in Sachsen-Anhalt, und hat gerade einen zwölfmonatigen Bundesfreiwilligendienst in einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge geleistet. Dort hat sie andere Geflüchtete zu Ärzten und zu Behörden begleitet und hat bei der Erstorientierung geholfen. Andere Bundesfreiwillige engagieren sich in Sachsen-Anhalt beispielsweise in Kirchgemeinden, Wohlfahrtsverbänden oder Sportvereinen und bieten hier vielfältige Unterstützung in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe. Fast 180 junge Geflüchtete in Sachsen-Anhalt haben seit Dezember 2015 einen Bundesfreiwilligendienst mit Flüchtlingsbezug begonnen und engagieren sich landesweit ehrenamtlich in gemeinnützigen Einrichtungen. ?Die Erfahrungen mit dem Programm sind sehr gut?, sagt Integrationsbeauftragte Susi Möbbeck bei einem Treffen mit Teilnehmern des Programms in Magdeburg. Auch im Bundesvergleich stehe Sachsen-Anhalt sehr gut da. Die Bundesregierung hatte im Dezember 2015 als Reaktion auf die steigenden Flüchtlingszahlen im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes das Sonderprogramm für Tätigkeitsfelder innerhalb der Flüchtlingshilfe gestartet. Kommunale und zivilgesellschaftliche Akteure erhalten hier die Möglichkeit, Impulse für eine Stärkung von ehrenamtlichen Initiativen der Willkommenskultur mit Bildungs- und Integrationsaufgaben sinnstiftend zu verknüpfen. Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt die Umsetzung des ?BFD mit Flüchtlingsbezug?, um gerade auch Menschen mit eigener Fluchterfahrung die Möglichkeit zu geben, sich in einer gemeinnützigen Organisation ehrenamtlich zu engagieren. Die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt hat in Kooperation mit dem Landesnetzwerk Migrantenorganisationen sowie der LAG Freiwilligenagenturen im Auftrag des Landes eine Servicestelle mit Beratungs- und Qualifizierungsangeboten entwickelt. Diese unterstützt und begleitet kommunale und nicht-verbandsgebundene Einsatzstellen bei der Einführung und Umsetzung des ?BFD mit Flüchtlingsbezug? und bei der Schaffung günstiger Rahmenbedingungen.
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