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Magdeburg, den 20.06.2017

Sachsen-Anhalts Wälder fit machen für die Klimaveränderungen

Magdeburg. Zu den Aussagen von Klimaforscher Christopher Reyer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sagt Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert:?Die Auswirkungen der Klimakrise sind in Sachsen-Anhalts Wäldern jetzt schon spürbar. Eichenprozessionsspinner, Kieferntriebsterben, Kiefernbuschhornblattwespe, Fichtenborkenkäfer,  Eschentriebsterben - all das gehört zum Ökosystem. Doch insbesondere die Trockenheit und die Niederschlagsdefizite der letzten Jahre lässt die Wälder kaum mehr erholen; es ist eine Zunahme des Auftretens einer Vielzahl von Schaderregern zu verzeichnen.? ?Wir wissen jetzt schon, dass sich in Zukunft unsere Waldökosysteme in ihrer Baumartenzusammensetzung und in ihren Waldaufbaustrukturen von den heutigen Wäldern unterscheiden werden. Für die in langen Zeiträumen produzierende Forstwirtschaft stellen Ausmaß und Geschwindigkeit des erwarteten Klimawandels eine besondere Herausforderung dar.??Deshalb fördern wir in Sachsen-Anhalt aktiv den Waldumbau. Der landeseigene Forstbetrieb geht mit gutem Beispiel voran.  Ziel ist es, die Schadensrisiken für unsere Wälder zu minimieren.  Für den Nichtstaatswald übernehmen wir bis zu 85 % der Kosten, wenn der Wald fit gemacht wird für die zukünftigen klimatischen Bedingungen.?Hintergrund:In Sachsen-Anhalt wird in allen Waldbesitzarten eine Vielzahl von waldbaulichen Maßnahmen umgesetzt, die den Aufbau stabiler und gemischter Wälder fördern, um eine Risikominimierung und -verteilung zu erreichen. Schwerpunkt dabei bilden der bereits seit einigen Jahren eingeleitete Waldumbau und die Beteiligung von bisher zu wenig beachteten Waldbaumarten.  Insbesondere sind hier die älteren einschichtigen Kiefernreinbestände im Tiefland und die einschichtigen Fichtenreinbestände des Hügellandes und des Mittelgebirges zu nennen. Der Aufbau von mehrschichtigen Nadelholz/Laubholz- und Laubholz/Nadelholz-Beständen hat dabei Vorrang. Zukünftige Waldgenerationen werden damit über ein höheres Maß an Vitalität und Stabilität gegenüber biotischen und abiotischen Schadereignissen verfügen, auf einen Klimawandel besser reagieren können und die Waldfunktionen nachhaltig sichern.Zukünftige Waldstrukturen sollen Waldschutzrisiken minimieren. Darunter zählen insbesondere:? Richtige Wahl der Baumarten (Waldumbau)? Verbesserung des vertikalen Waldaufbaus (Mischbestände)? Erreichen einer hohen inneren Festigkeit des Bestandes durch Wahl zweckmäßiger Pflanzverbände und rechtzeige Pflege jüngerer Bestände? Anlage und Erhaltung der Bestandesmäntel (Traufschicht)? Anlage von Waldaußenrändern? ?Saubere Waldwirtschaft?

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