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Salzwedel, den 25.03.2018

Kriminalstatistik des Altmarkkreises Salzwedel 2017

  Im Jahr 2017 wurden im Altmarkkreis Salzwedel 4973 Ermittlungsverfahren zu Straftaten abgeschlossen, das sind 182 Verfahren mehr als im Vorjahr. Man kann feststellen, dass sich damit das Niveau der Straftaten seit dem Jahr 2013 etwa auf dem gleichen Stand befindet, wenn auch mit einer leicht steigenden Tendenz.                                 Von diesen 4973 Straftaten wurden 2953 aufgeklärt. Das sind im Vergleich zum Vorjahr exakt 189 aufgeklärte Verfahren mehr und liegt leicht über dem oben aufgeführten Zuwachs. Die Aufklärungsquote erhöhte sich damit im Vergleich zum Vorjahr von 57,7 auf 59,4 %. Die Aufklärungsquote liegt innerhalb der Polizeidirektion Nord dabei über dem Durchschnitt.   Steigerung der Fallzahlen Im Vergleich zum Jahr 2016 ist in nahezu allen Deliktsbereichen eine gleichbleibende Tendenz festzustellen. Den stärksten Anstieg der reinen Deliktzahlen gab es bei den Körperverletzungsdelikten. Hier wurden im Vergleich zum Vorjahr 70 Fälle mehr abgeschlossen und die Gesamtzahl stieg auf 639 Fälle. Darunter finden sich 137 (+14) schwere Körperverletzungen, 5 (-2) Misshandlungen von Schutzbefohlenen und 468 (+57) leichte Körperverletzungen. Die Körperverletzungsdelikte sind Bestandteil der Gruppe ?Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit? welche insgesamt eine steigende Tendenz aufweist. Die Fallzahlen betrugen im Jahr 2016 806 und im Jahr 2017 912. Bei der Rauschgiftkriminalität ist die Tendenz weiterhin leicht steigend. Hier wurden 323 Verfahren abgeschlossen, das sind 40 Fälle mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2014 waren 133, im Jahr 2015 201 und im Jahr 2016 283 Strafverfahren gezählt worden. Trotzdem machen die Rauschgiftdelikte nur 6,4 % aller abgeschlossenen Delikte des Jahres 2017 aus. Auffällig ist, dass bei einer etwa gleichbleibenden Tendenz bei den Diebstählen (+11) bei der Tatörtlichkeit in/aus Boden/Keller 82 Diebstähle mehr gezählt wurden als im Vorjahr, damit stieg die Zahl auf 144 Verfahren. Im Deliktfeld der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung hat sich die Anzeigenzahl von 28 auf 59 erhöht. Damit ist das Niveau des Jahres 2015 (48) überschritten, liegt aber unter der Fallzahl 2014 (68).     Rückgang der Fallzahlen Den zahlenmäßig stärksten Rückgang gab es bei den Ladendiebstählen mit -68 Verfahren auf 217, den Diebstählen in/aus Büro/Lager/Werk um -72 auf 129 Verfahren und an/aus Kraftfahrzeugen von -45 auf 159 Verfahren. Bezogen auf die Tatörtlichkeit ging die Zahl der Straßenkriminalität von 775 auf 710 zurück.   Auswertung weiterer Deliktgruppen Die Diebstahlsdelikte machen mit einer Zahl von 1.683 den größten Anteil der abgeschlossenen Verfahren aus. Das sind 33,84 % der Gesamtzahl. Im Bereich der Straftaten gegen das Leben wurde im vergangenen Jahr im Altmarkkreis Salzwedel kein Fall registriert oder abschließend bearbeitet. Der Anteil der Vermögens- und Fälschungsdelikte liegt mit 677 Fällen auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr (678). Die Zahl der sonstigen Straftaten (1210) nach dem Strafgesetzbuch (StGB) ist im vergangenen Jahr insgesamt leicht um 15 Fälle im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Hauptanteil haben hier die Sachbeschädigungen (583, -11) und Beleidigungen (248, +5). Innerhalb dieser Deliktsgruppe befinden sich auch die Brandstiftungen. Hier ist ein leichter Anstieg der Fallzahlen von 51 auf 59 zu verzeichnen. Der Bereich der strafrechtlichen Nebengesetze, hierzu gehören beispielsweise Umweltdelikte, Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz und Verstöße gegen das Waffengesetz, gab es eine Steigerung um 13,4 % auf 432 (+51) Fälle. Den Löwenanteil der Steigerung machen die bereits aufgeführten Rauschgiftdelikte aus.                                                                                                                                                      Insgesamt wurden 2190 Tatverdächtige ermittelt, das sind 48 Tatverdächtige mehr als im Vorjahr. Knapp drei Viertel (76,48 %) aller Tatverdächtigen sind männlich, damit hat sich der Anteil der männlichen Tatverdächtigen um 2,42 % erhöht. Der Anteil Jungtatverdächtiger (unter 21 Jahren) von der Gesamtzahl der Tatverdächtigen betrug 2017 mit 483 Personen 22,1%. Das sind 2,4 Prozentpunkte weniger als im Jahr 2016. Die Jungtatverdächtigen werden nochmals in drei Altersgruppen mit folgenden prozentualen Anteilen unterteilt: Kinder unter 14 Jahre 4,2 (+0,6)%; Jugendliche im Alter von 14 ? 17 Jahren 9,5 (-0,5) % und Heranwachsende im Alter von 18 ? 20 Jahren 8,4 (+1,5) %. Die Zahl der ausländischen Tatverdächtigen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 16 auf 220. Das sind 10 % aller Tatverdächtigen. Einen legalen Aufenthaltsstatus haben 204, dabei handelt es sich bei 91 (+16) Personen um Asylbewerber.                                           Insgesamt wird durch den Leiter des Polizeireviers Altmarkkreis Salzwedel Polizeioberrat Sebastian Heutig eingeschätzt, dass die Kriminalitätsrate im Altmarkkreis Salzwedel weiterhin auf einem im Landesvergleich niedrigem Niveau liegt. In der Altmark ist es, trotz vielleicht subjektiv gefühlter hoher Kriminalitätsbelastung und leichter Fallzahlensteigerung, doch recht sicher. Letztendlich schlägt sich dies auch in der Kriminalitätshäufigkeitszahl innerhalb der Polizeidirektion Nord nieder. Innerhalb der PD-Nord beträgt die Kriminalitätshäufigkeitszahl je 100.000 Einwohner 7.504. Im Altmarkreis Salzwedel beträgt diese Zahl 5.772, sie liegt damit zusammen mit dem Bördekreis und dem Salzlandkreis im unteren Bereich und an dritter Stelle. Herr Heutig möchte diese Gelegenheit auch nutzen, um sich bei allen Bediensteten des Polizeireviers Altmarkkreis Salzwedel für die geleistete Arbeit zu bedanken.

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