Polizeiliche Kriminalstatistik des Polizeireviers Harz für das Jahr 2017
Polizeiliche Kriminalstatistik des Polizeireviers Harz für 2017- Rückgang der Kriminalität um 7,7% - Aufklärungsquote (AQ) weitestgehend gehalten- Asyl-Straftaten um 19,7% rückläufigDie Anzahl der vom Polizeirevier Harz im Jahr 2017 abgeschlossenen Fälle verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 18.419 Fälle (2016: 19.956). Dies entspricht einem Rückgang um 7,7%. Davon wurden auch unter teilweise erschwerten Rahmenbedingungen 12.158 Fälle aufgeklärt (AQ 66,0%). Im Vorjahr lag die AQ bei 69,5%. Aufgrund der Besonderheit, dass Halberstadt der Standort der Zentralen Anlaufstelle für Asylbegehrende (ZASt) des Landes Sachsen-Anhalt ist, werden mit der Einreise und dem Asylverfahren in Verbindung stehende Straftaten nach dem Aufenthalts-, Asyl- oder Freizügigkeitsgesetz auch überwiegend zentral im Polizeirevier Harz registriert und bearbeitet. Im Jahr 2017 machten die 5.058 registrierten Asyl-Straftaten einen Anteil von 27,5% an der Gesamtzahl der abgeschlossenen Fälle aus (2016: 6.299, Anteil: 31,6%). Damit wurden 1.242 Asyl-Straftaten weniger registriert als im Vorjahr. Abzüglich der Asyl-Straftaten wurden im Jahr 2017 13.361 Straftaten registriert. Gegenüber dem Vorjahr wurden damit 296 Straftaten weniger registriert ? ein Rückgang von 2,2%. Davon wurden 7.100 Fälle aufgeklärt (AQ 53,1%). Im Vorjahr lag die AQ bei 55,4%.Insgesamt wurden 10.131 Tatverdächtige ermittelt (7.255 männlich, 2.876 weiblich). Im Vergleich zum Vorjahr (2016: 11.697) bedeutet dies einen Rückgang um 13,4%. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtige verringerte sich leicht um 2,4%-Punkte auf 5.518 Tatverdächtigen (2016: 6.655). Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtanzahl aller ermittelten Tatverdächtigen betrug im Jahr 2017 54,5% (2016: 56,9%).Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren liegt bei 19,9% (2.021 Tatverdächtige). Im Jahr 2016 betrug dieser Anteil 20,8%. Von den unter 21-Jährigen wurden 157 Kinder (bis unter 14 Jahre), 657 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 1.207 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt. Der Anteil der Straftaten gegen das Leben liegt im Bereich der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord bei 0,1%. Unter den 52 Fällen waren acht Morde, von denen 7 Fälle aufgeklärt (AQ 87,5%) werden konnten. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Harz wurde ein Fall des Totschlags bearbeitet.Von den 54 im Polizeirevier Harz erfassten Sexualdelikten konnten 43 aufgeklärt werden, was einer AQ von 79,6% entspricht.Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen und Raubdelikte zählen, sank um 47 Fälle auf 2011 Fälle (-2,3%). In der Gruppe der Raubstraftaten sanken die Fallzahlen um 23 Fälle auf 67. Davon konnten 48 Fälle aufgeklärt werden (71,6%). Bei den Körperverletzungsdelikten war ein Rückgang um 38 Fälle zu registrieren. 1.270 Fälle wurden im Jahre 2017 erfasst (2016: 1.308 Straftaten). Die AQ lag bei beachtlichen 90,9%.Diebstahlsdelikte bilden mit 30,0% den höchsten Anteil an den 2017 abgeschlossenen Fällen. Dabei stieg die Anzahl um 384 Fälle auf 5.519 (+7,5%). Die Anzahl der Fälle des Fahrraddiebstahls verringerte sich um 54 Fälle auf 699 Delikte, wobei 55 Fälle aufgeklärt werden konnten, was einer AQ von 7,9% entspricht.Die Zahl der Diebstahlsdelikte in/aus Wohnungen blieb mit 343 Fällen nahezu konstant (2016: 346 Fälle). Positiv entwickelte sich jedoch der Deliktsbereich der Einbrüche in Einfamilienhäuser. Hier wurden mit 76 erfassten Fällen insgesamt 26 Fälle weniger registriert als im Vorjahr (2016: 102 Fälle; -25,5%). Die hierin enthaltenen Tageswohnungseinbrüche in Einfamilienhäuser ? also Einbrüche, die sich in der Zeit zwischen 06.00 Uhr und 21.00 Uhr ereigneten ? verringerten sich um 35,3% von 34 auf 22 Fälle. Bevorzugte Begehungsweise in diesem Deliktsfeld war weiterhin das Einschlagen/Einwerfen von Fensterscheiben und Aufhebeln von Terrassentüren an den Gebäuderückseiten.Rückläufig sind auch weiterhin die Straftaten rund ums Kfz. Sowohl bei den Komplettentwendungen ? von 86 auf 70 Fälle ? als auch beim Diebstahl in/aus Kfz ? von 722 auf 675 Fälle ? verringerten sich die angezeigten Straftaten. Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein Rückgang der Fallzahlen um 12% auf 1.822 Fälle festzustellen (2016: 2.070 Fälle). Die Fallzahlen im Deliktsbereich Sachbeschädigung sanken im Jahr 2017 um 133 auf 1.444 Fälle (-8,4%). 2016 waren es noch 1.577 Fälle. Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 7,8% an der Gesamtkriminalität dar. Die Anzahl der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti ist mit 97 Straftaten (+23 Fälle) höher als 2016 mit 74 Fällen. Die AQ im Jahr 2017 beträgt 7,2% (2016: 9,5%).Beim Widerstand gegen Polizeivollzugs- und Vollstreckungsbeamte blieben die Fallzahlen mit 61 Straftaten nahezu unverändert (2016: 63). Bei diesen Fällen wurden insgesamt 106 Polizeibeamte Opfer von Widerstandshandlungen und dabei körperlich angegriffen und zum Teil mehr oder minder schwer verletzt.Im Berichtsjahr stellte die Polizei 717 Fälle (-3,4%) im Bereich der Rauschgiftkriminalität fest. Den höchsten Anteil nehmen dabei die allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) mit Cannabis in 231 Fällen (+14,9%) und mit Amphetaminen mit 174 Fällen (+15,2%) ein. Die Fälle mit Crystal entwickelten sich rückläufig. Mit 124 Fällen wurden hier 63 Fälle weniger registriert als im Vorjahr (2016: 187).Eine Zunahme ist beim illegalen Anbau von Betäubungsmitteln zu verzeichnen (+55,6%), wo die Fallzahlen von 18 (2016) auf 28 (2017) stiegen.Dass sich die Verstöße gegen das Aufenthalts-, Asyl- oder Freizügigkeitsgesetz durch Asylbegehrende rückläufig entwickelt, wurde bereits ausgeführt. Neben diesen ausländerspezifischen Verstößen wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2017 aus der Personengruppe der Asylbegehrenden mit legalem Aufenthalt 284 Tatverdächtige gezählt. Den Großteil bildeten dabei Körperverletzungsdelikte (67 Fälle) und Diebstahlsdelikte (168 Fälle, davon 149 Fälle von Ladendiebstahl).
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