Veröffentlichung der polizeilichen Kriminalstatistik 2017 des Polizeireviers Magdeburg
· Rückgang der Fallzahlen um 4,3% auf 27.143 Straftaten (-1.211) · Aufklärungsquote (AQ) bei 50,7 % (-1,5%) · insgesamt 8.493 Tatverdächtige ermittelt (-6,8%) Die Gefahr, Opfer einer Straftat in der Stadt Magdeburg zu werden, ist erneut gesunken. Die Kriminalitätshäufigkeit ist für die Landeshauptstadt nunmehr im dritten Jahr in Folge rückläufig (2016: 12.029; 2015: 12.242; 2014: 13.333) und hat mit 11.256 seit 2008 einen historischen Tiefstand erreicht. Der Wohnungseinbruchsdiebstahl bewegt sich auf Vorjahresniveau, beim Tageswohnungseinbruch ist ein deutlicher Rückgang festzustellen.l Die Anzahl der erfassten Straftaten ist mit 27.143 Fällen gegenüber dem Vorjahr um 4,3% rückläufig [(2016: 28.354; 2015: 28.440). Diese Straftatenentwicklung beruht im Wesentlichen auf Straftatenrückgänge in den Deliktsbereichen Diebstahl ohne erschwerende Umstände, Tageswohnungseinbruch, Fahrraddiebstahl, Straßenkriminalität und Rohheitsdelikte. Von den erfassten Straftaten konnten 13.763 (2016: 14.802) Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote sank um -1,5 % auf 50,7%. Insgesamt konnten 8.493 Tatverdächtige (2016: 9.108) ermittelt werden (6.394 männlich, 2.099 weiblich). Damit wurden 6,8 % weniger Tatverdächtige ermittelt als im Vorjahr. Im Jahr 2017 waren 1.847 Tatverdächtige nichtdeutscher Herkunft (2016: 2.178). Das entspricht einem Rückgang von -15,2%. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtanzahl aller ermittelten Tatverdächtigen betrug im Jahr 2017 21,7 % (2016: Anteil: 23,9%). Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren liegt bei 21,5% (2016:19,9 %). Insgesamt sind 1824 (2016: 1.815) Tatverdächtige dieser Altersgruppe zuzurechnen. Von den unter 21-Jährigen wurden 314 (2016: 284) Kinder (bis unter 14 Jahre), 755 (2016: 742) Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 755 (2016: 789) Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt. Erfasste Fälle in den 2017 2016 Straftatenhauptgruppen/ausgewählte Straftaten (Auszug aus der Gesamtstatistik) erfasste Fälle AQ erfasste Fälle AQ in % in % Fälle gesamt 27.143 50,7 28.354 52,2 Straftaten geg. das Leben 15 86,7 17 88,2 - Mord 2 100 0 0 - Totschlag und Töten auf Verlange 9 100 10 90 Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung 210 88,1 207 72,9 - Vergewaltigung/ sex. Nötigung 47 91,5 49 81,6 - sex. Missbrauch von Kindern 45 82,2 53 88,7 Rohheitsdelikte/ Straftaten gg. persönliche Freiheit 3.127 82,4 3.307 83,8 - Körperverletzungen 2.054 83,7 2.186 85,1 - Raub/ räub. Erpressung/ räub. Angriff auf Kraftfahrer 241 52,7 241 57,3 Diebstahl insgesamt 13.628 31,4 13.592 31,1 - Diebstahl von Kfz. einschl. unbefugte Ingebrauchnahme 278 26,3 292 32,5 - Diebstahl von Fahrrädern 2.736 21,5 3.518 20 - Wohnungseinbruchdiebstahl 406 20,9 415 15,2 - darunter Einbruchsdiebstahl in Einfamilienhäuser 139 10,1 147 9,5 - darunter Einbruchsdiebstahl in Mehrfamilienhäuser 267 26,6 268 18,3 - Tageswohnungseinbrüche 136 16,9 155 16,1 - darunter TWE in Einfamilienhäuser 40 17,5 55 1,8 - darunter TWE in Mehrfamilienhäuser 96 16,7 100 24 - Diebstahl i/a Boden-/ Kellerräumen 2.865 27,4 2.437 37,7 - Diebstahl an/ aus Kraftfahrzeugen 1.345 17,4 1.565 24,3 - Taschendiebstahl 269 4,1 257 7,4 - Diebstahl in/ aus Büro/ Lager/ Werk 683 17,3 503 18,3 - Ladendiebstahl 2.152 90,7 2106 89,3 Vermögens-/ Fälschungsdelikte 3.538 79,5 3.736 79,8 - Betrug 2.495 82,4 2.635 83,9 - Erschleichen von Leistungen 645 97,8 637 98,6 sonst. Straftaten StGB - Erpressung - Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte - Landfriedensbruch 5.169 28 85 23 48,9 85,7 100 95,7 5.679 17 110 20 51,5 70,6 97,3 40,0 - Brandstiftung 74 43,2 51 51 - ST gg. Aufenth./ AsylG/ Freizüg 101 99 522 100 - Sachbeschädigung 3.072 22,6 3077 21,7 - darunter Sachbeschädigungen durch Graffiti 824 6,4 546 8,6 Rauschgiftdelikte 969 94,4 893 93,7 - allg. Verstöße gegen das BtMG 741 95,8 699 95,9 Umweltkriminalität 136 75,0 109 83,5 Straßenkriminalität [1] 5.888 22,8 6.993 19,7 Straftaten Schule 274 48,5 292 42,9 Im Jahr 2017 wurden insgesamt 15 Straftaten gegen das Leben (2016: 17 Fälle; 2015: 7 Fälle) erfasst, darunter waren zwei Morddelikte und neun Fälle von Totschlag. Die Zahl der erfassten Sexualdelikte blieb mit 210 Fälle auf Vorjahresniveau (2016: 207). Insgesamt konnten 185 Fälle aufgeklärt werden, was einer AQ von 88,1% entspricht (2016: 72,9 %). Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen und Raubdelikte zählen, sank um 180 auf 3.127 Fälle. Die Aufklärungsquote betrug 82,4% (2016: 83,8). Bei den Raubstraftaten blieben die Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr gleich (241), dies ist seit 2008 der niedrigste Stand. Es konnten 127 Fälle aufgeklärt werden (52,7 %; 2016: 57,3 %). Die Zahl der Körperverletzungsdelikte sank um 132 Fälle auf 2.054 Fälle (2016: 2.186). Die AQ lag bei 83,7 %. Die Anzahl der Diebstahlsdelikte entspricht mit 13.628 Fälle dem Vorjahresniveau (2016: 13.592). Diebstahlsdelikte stellen mit 50,2 % die Hälfte des gesamten Straftatenaufkommens der Landeshauptstadt dar. Die Fallzahlen beim Fahrraddiebstahl sind stark gesunken. Mit 2.736 derartigen Delikten ist ein Rückgang um 782 Straftaten (22%) gegenüber 2016 (3.518) festzustellen. Erfreulich ist die nach wie vor für Fahrraddiebstähle überdurchschnittlich hohe AQ von 21,5 % (2016: 20,0; 2015: 19,5%). Hier sind es hauptsächlich Intensivtäter, die für eine Vielzahl der Straftaten im Deliktsbereich der Fahrradkriminalität verantwortlich sind. Der deutliche Rückgang der Fallzahlen ist darauf zurück zu führen, dass mehrere dieser Intensivtäter infolge stark intensivierter Ermittlungstätigkeiten zu Haftstrafen verurteilt wurden. Ein leichter Rückgang war im vergangenen Jahr bei den Wohnungseinbrüchen zu registrieren. Gegenüber dem Jahr 2016 (415 Fälle) sank die Zahl der Einbrüche auf 406 Fälle. In 139 Fällen handelte es sich dabei um Einbrüche in Einfamilienhäuser. Von diesen wiederum waren 40 sogenannte Tageswohnungseinbrüche. Die AQ bei den Wohnungseinbrüchen insgesamt liegt bei 20,9%. Am häufigsten gelangten die Täter durch Einschlagen/Einwerfen der Fensterscheiben bzw. der Terrassentür oder durch Aufbrechen/Aufhebeln der Tür mittels diverser Werkzeuge in das Innere, um die Räumlichkeiten gezielt nach Wertgegenständen zu durchsuchen. Zur Bekämpfung des Phänomens erfolgt die gezielte Bestreifung betroffener Bereiche sowie Kontrollen und Überprüfungen auffälliger Personen und Fahrzeuge durch uniformierte und zivile Kräfte. Festzustellen ist, dass die Zahl der Diebstahlshandlungen in/ aus Boden-/ Kellerräumen gegenüber dem Jahr 2016 um 428 auf 2.865 stieg. Für den Bereich Diebstahl an/aus Kfz ist in diesem Jahr ein erheblicher Rückgang zu verzeichnen (-14,1%). Die Fallzahlen sanken innerhalb eines Jahres von 1.565 auf 1.345. (2015: 1.772). Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein Rückgang der Fallzahlen um -5,3 % auf 3.538 Fälle festzustellen (2016: 3.736 Fälle). Bei den hierzu zählenden Betrugshandlungen ist ein Rückgang um 140 Fälle auf 2.495 Fälle zu verzeichnen. Bei der Deliktsgruppe Erschleichen von Leistungen ist mit nur 645 (2016: 653) angezeigten Straftaten keine Veränderung festzustellen. Das geringe Fallaufkommen beruht auf dem Anzeigeverhalten der Geschädigten. Auch im Deliktsbereich Sachbeschädigung sind die Fallzahlen unverändert geblieben (2017: 3.072 Fälle; 2016: 3.077 Fälle). Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 11,3 % an der Gesamtkriminalität dar. Die Anzahl der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti stieg demgegenüber um 278 auf 824 Straftaten gegenüber 2016 mit 546 Fällen. Die AQ beträgt 6,4 %. Die Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftdelikte liegen infolge des hohen Verfolgungsdruckes weiter auf hohem Niveau. Hier ist ein Anstieg von 893 auf 969 Straftaten (+8,5%) zu verzeichnen. Die AQ im Bereich der Rauschgiftkriminalität betrug 94,4%. Den höchsten Anteil bilden dabei die allgemeinen Verstöße gegen das BtM-Gesetz mit 741 Fällen (2016: 699 Fälle). Festgestellt werden muss, dass bei den Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte zwar die Fallzahlen sanken (2016: 110, 2017: 85), jedoch die Anzahl der an der Gesundheit geschädigten Polizeibeamtin/-beamten im Vergleich zum Vorjahr angestiegen ist. Es wurden 36 weibliche (2016: 29) und 138 männliche (2016: 129) Polizeibeamte geschädigt. Im Deliktsbereich Straftaten gegen das Aufenthaltsgesetz, Asylverfahrensgesetz und Freizügigkeitsgesetz sind die Fallzahlen 2017 um 421 Fälle gegenüber 2016 (522) auf 101 gesunken. [1] Die unter dem Begriff ?Straßenkriminalität? erfassten Straftaten werden in ihrer Tatphase ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen ? einschließlich öffentlicher Verkehrsmittel ? begangen.
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