Vortrag über die NS-Gesundheits- und Rassenpolitik in Zeitz
Zeitz (MJ). Im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung ?Justiz im Nationalsozialismus. Über Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes. Sachsen-Anhalt?, die ab 29. August 2018 in Zeitz präsentiert wird, spricht die Historikerin Frau Dr. Ute Hoffmann zum Thema Nationalsozialistische Gesundheits- und Rassenpolitik und ihre Auswirkungen auf Zeitz Der Vortrag findet statt am Dienstag, 4. September 2018, 17 Uhr,im Stadtarchiv Zeitz,Schloss Moritzburg Zeitz,Schlossstr. 6. Der Vortrag widmet sich einem der weniger bekannten Bereiche des nationalsozialistischen Staates in Gestalt einer Gesundheitspolitik, die den Menschen nach seiner Arbeitsfähigkeit bemaß und deshalb auch all jene aus der sogenannten Volksgemeinschaft ausschloss, die aus Gründen der Krankheit, der Behinderung oder des Alters den an sie gestellten Leistungsanforderungen nicht genügen konnten. Ärzte und Juristen, Verwaltungsmitarbeiter und Pflegekräfte machten sich auf, die seit vielen Jahren immer wieder vorgetragenen Forderungen nach einer Verbesserung der deutschen Bevölkerung bei gleichzeitiger Entlastung der sozialen Kassen nun unter den Bedingungen der nationalsozialistischen Diktatur mit Hilfe staatlicher Legitimation und Organisation umzusetzen: durch zwangsweise Sterilisation und Mord. Diese Maßnahmen waren flächendeckend und erfassten so auch die Einwohner von Zeitz. Sterilisationsanträge gegen behinderte oder sozial auffällige Menschen wurden vom Gesundheitsamt der Stadt den Erbgesundheitsgerichten in Naumburg und Erfurt zugeleitet. Behinderte Kinder ließ man zum Töten in eine ?Kinderfachabteilung? einweisen. Mehr als 30 Frauen und Männer aus Zeitz, die sich als Patientinnen und Patienten in Heil- und Pflegeanstalten befunden hatten, starben in den Gaskammern der ?Euthanasie?-Anstalten Brandenburg, Bernburg und Sonnenstein Pirna. Die Gesamtzahl der Opfer wird nie mehr genau zu bestimmen sein. Dr. Ute Hoffmann ist seit 30 Jahren Leiterin der Gedenkstätte für die Opfer der NS-?Euthanasie? in Bernburg und seit 2008 auch Mitarbeiterin des Teams zur Erarbeitung der Wanderausstellung zur NS-Justiz auf dem Territorium des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Die Ausstellung setzt sich auch mit der Justizgeschichte in Zeitz und der Region auseinander und ist noch bis zum 28. September 2018 während der Gerichtsöffnungszeiten zu sehen. Nähere Informationen unter www.mj.sachsen-anhalt.de. Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-priority:99; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman","serif";}
Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel: 0391 567-6235Fax: 0391 567-6187Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de