Trickdiebe in Magdeburg unterwegs
Am gestrigen Donnerstag wurden in der Weitlingstraße, im Fermersleber Weg sowie in der Herderstraße zwei Frauen und ein Mann Opfer von Trickdieben. Gegen 12:30 Uhr traf eine 82-jährige Geschädigte in der Weitlingstraße, vom Einkaufen kommend, an ihrer Wohnanschrift auf zwei ihr unbekannte Frauen. Diese boten der Rentnerin an, die Einkaufstaschen in die Wohnung zu tragen, was sie dankend annahm. An der Wohnungstür angekommen, bat eine der Frauen um ein Glas Wasser, woraufhin die Geschädigte die Frauen in ihre Wohnung ließ. Während des Befüllens des Wasserglases, bewegte sich eine der Täterinnen unbemerkt in der Wohnung. Nachdem die Unbekannten die Wohnung wieder verlassen hatten, stellte die Geschädigte das Fehlen von drei Briefumschlägen mit Bargeld fest. Im Fermersleber Weg wurde gegen 17:55 Uhr ein 74-jähriger Mann Opfer der Trickdiebe. Er schaute aus dem Fenster seiner Wohnung, als ihn eine unbekannte Frau ansprach und vorgab, Vorhänge dabei zu haben, die seine Frau bestellt hätte. Der Unbekannten Glauben schenkend, ließ der Rentner die Frau in die Wohnung. Während er sich mit ihr in der Küche aufhielt, betrat vermutlich eine weitere Person unbemerkt die Wohnung. Erst als die Frau wieder gegangen war, bemerkte der 74-Jährige das Fehlen von mehreren tausend Euro Bargeld. Eine 92-jährige, in der Herderstraße wohnhafte Frau, war gegen 19:20 Uhr von der Masche der Trickdiebe betroffen. Zwei unbekannte Frauen klingelten an der Wohnungstür und gaben sich als Mitarbeiterinnen eines Pflegedienstes aus. Während eine Frau unter einem Vorwand ein großes Tuch hochhielt, verschaffte sich die Mittäterin Zugang zu den einzelnen Räumen. Wie die Geschädigte im Nachgang feststellte, wurden sämtliche Schränke durchwühlt und Bargeld entwendet. Bereits in der Vorwoche kam es zu Betrugshandlungen gegenüber älteren Menschen. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Straftaten gibt, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. (BM) Anbei einige präventive Hinweise zu derartigen Vorfällen: Schauspielerisch begabte Diebe und Betrüger an der Haus- oder Wohnungstür nutzen im Grunde nur ganz wenige Tricks, zu denen sie sich immer wieder neue Varianten einfallen lassen: Sie bitten um Hilfe oder eine Gefälligkeit, täuschen Amtspersonen vor, behaupten Sie zu kennen und geben an von einer Dienstleistungsfirma zu kommen. Andere geben vor, Umfragen zu machen oder Blumen für die Nachbarn abzugeben. Alle wollen aber in Wirklichkeit nur eines: in Ihre Wohnung gelangen, um Sie zu bestehlen. Alle Opfer helfen dabei unbewusst mit, weil sie zu vertrauensselig oder hilfsbereit sind. Lassen Sie es nicht soweit kommen. In Ihren vier Wänden sind Sie mit diesen Fremden allein- und Sie können Ihre Augen nicht überall haben. Hier einige Tipps, wie Sie gegen diese Tricks vorgehen können: ? Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen, wer zu Ihnen will, schauen Sie aus dem Fenster, durch den Türspion, benutzen Sie die Türsprechanlage. ? Öffnen Sie die Tür nur mit vorgelegter Sperrkette. ? Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung. ? Nur wenn Sie alleine sind, haben Trickdiebe ein leichtes Spiel mit Ihnen. Versuchen Sie einen Nachbarn dazu zu bitten, oder bestellen Sie den Besucher zu einem späteren Termin noch einmal. ? Angebliche Bekannte Ihrer Nachbarn wollen in Ihrer Wohnung Grüße notieren, Wasser für die Blumen holen oder ein Geschenk deponieren?. Lassen Sie ihn nicht in Ihre Wohnung ? auch nicht, wenn er Ihren Nachbarn eine Nachricht hinterlassen möchte. Lassen Sie den Sperrbügel oder die Sicherheitskette vor der Tür und reichen Sie Papier und Stift durch den Spalt. ? Fordern Sie den Dienstausweis, prüfen Sie Ihn sorgfältig (Foto, Behörde, Stempel), lassen Sie sich zusätzlich noch den Personalausweis zeigen, rufen Sie bei dem geringsten Zweifel die Behörde oder die Firma an (Telefonnummer selber aus den ?Gelben Seiten? heraussuchen), dabei aber die Tür versperrt lassen. ? Lassen Sie nur Handwerker ein, die Sie selbst bestellt haben, oder die vorher durch Firma oder Hausverwaltung angekündigt wurden. Gesundes Misstrauen gegenüber Fremden hat mit Unhöflichkeit nichts zu tun! Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu, zum Beispiel Ihren Nachbarn, wenn Sie unsicher sind. Scheuen Sie sich nicht, laut um Hilfe zu rufen, wenn Sie sich bedrängt fühlen. Rufen Sie bereits im Verdachtsfall die Polizei unter dem Notruf 110. Sollten Sie doch Opfer einer Straftat geworden sein: ? Informieren Sie sofort die Polizei. Im Notfall Polizeiruf 110. ? Prägen Sie sich Einzelheiten über Täter und Tatablauf ein. Sie unterstützen so die Arbeit der Polizei.
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