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Magdeburg, den 12.03.2019

Keding stellt Bericht zum Jugendvollzug vor

Justizministerin Anne-Marie Keding hat am Dienstag im Kabinett den Zweijahresbericht zum Jugendvollzug vorgestellt. Der Bericht gibt einen Überblick über die Belegungssituation in der Jugendanstalt und über Betreuungs- und Behandlungsangebote. Weiter werden die Bereiche der Ausbildung und Beschäftigung für junge Gefangene dargestellt.   Im Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre wird als einer der Schwerpunkte in der Behandlung im Jugendvollzug festgestellt, dass straffällig gewordene Jugendliche immer häufiger mit psychischen oder mit Drogenproblemen in den Jugendvollzug kommen. Zunehmend leiden die Gefangenen an behandlungsbedürftigen psychiatrischen Auffälligkeiten und Erkrankungen, die teilweise ihre Ursache im Konsum von Drogen haben. Mehr als die Hälfte aller Gefangenen weist laut Bericht ein ernstzunehmendes Suchtproblem auf. Dazu kommt, dass Gewalt bei den Delikten eine immer größere Rolle spielt. Das erfordert einen sehr hohen Aufwand bei der Arbeit mit den Gefangenen.   Keding: ?In der Jugendanstalt Raßnitz steht das soziale Lernen in der Gemeinschaft im Mittelpunkt. Die meisten Gefangenen haben gebrochene Biographien, die gekennzeichnet sind durch schwierigste familiäre Verhältnisse, Heim- und Psychiatrieaufenthalte sowie Schulabbrüche. Raßnitz bietet ein vielfältiges Programm, das über Schul- und Berufsbildung bis hin zu sozialtherapeutischen Angeboten reicht und ständig überarbeitet wird.?   Die Ministerin sagte auch, Voraussetzung für eine qualifizierte Arbeit mit den jugendlichen Straftätern sei gut ausgebildetes und ausreichendes Personal. Keding: ?Ich weiß, auch in Raßnitz ist die Personaldecke äußerst dünn. Dass dort trotzdem hervorragende Arbeit geleistet wird, liegt am hohen persönlichen Einsatz unserer Bediensteten. Das hat aber auch seinen Preis. Daher setzen wir alles daran, neues Personal in unsere Justizvollzugsanstalten zu bekommen.?   Mehr als 70 Prozent aller Jugendstrafgefangenen verfügen über keinen Schulabschluss und über 95 Prozent über keinen Berufsabschluss. Daher setzt Raßnitz in erster Linie auf Bildungsangebote, die in Schulabschlüssen oder in einer Berufsausbildung münden.   Insgesamt haben im Berichtszeitraum 2017/2018 zwölf Gefangene die Hauptschulklasse beendet. Neun Gefangenen konnte der Hauptschulabschluss zuerkannt werden. Daneben wird jährlich ein Realschulkurs angeboten. Im Berichtszeitraum beendeten 15 Gefangene den Kurs und 14 legten erfolgreich die Prüfungen für den Realschulabschluss ab.     Als Ausbildungsberufe werden angeboten: ·         Bauten- und Objektbeschichter (nur bis 2017), ·         Tischler und ·         Fachkraft für Metalltechnik ? Konstruktionstechnik (seit 2017).   Für Gefangene, die z.B. wegen der zu geringen Haftdauer für eine Berufsausbildung nicht geeignet sind, werden in den Berufsfeldern Holztechnik (10 Teilnehmerplätze), Garten- und Landschaftsbau (6 Teilnehmerplätze) und Metalltechnik (10 Teilnehmerplätze) Berufsorientierungsmaßnahmen angeboten.   In den beiden vergangenen Jahren waren in Maßnahmen des Europäi-schen Sozialfonds 225 Gefangene integriert. Im Bereich der Berufsvorbereitenden Maßnahmen (BVB) waren 142 Gefangene eingebunden. Die Maßnahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) und die Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BVB) wurden in den Berufsfeldern Metalltechnik, Holztechnik, Bautechnik, Garten- und Landschaftsbau, Lagerlogistik, Gebäudetechnik sowie Catering/Hauswirtschaft/Gartenpflege (offener Vollzug) vorgehalten.   Überblick über die Angebote in Auszügen:   ·         Sozialtherapie in der Sozialtherapeutischen Abteilung für Jugend-strafgefangene (JSothA) ·         Antigewalt-Training ·         ?Gruppentraining soziale Kompetenzen? ·         Deliktaufarbeitung ·         verschiedene Kreativzirkel ·         Sport (aber kein Kraftsport an Geräten), gemeinsame Sportveranstaltungen, Benefiz-Turnier im Fußball für krebskranke Kinder ·         Schuldner- und Insolvenzberatung ·         Sucht- und Gefährdetenberatung ·         Anne-Frank-Wanderausstellung ·         Seelsorge ·         Übergangsmanagement ·         MOVES-Projekt  - Mit Offenem Vollzug zur Erwerbstätigkeit und Sozialisation   Hintergrund Die 2002 gebaute Jugendanstalt Raßnitz verfügt über insgesamt 382 Haftplätze (davon 336 Einzelhaftplätze). In Raßnitz waren zum Stichtag 31.12.2018 110 Gefangene mit reiner Jugendstrafe und 140 Jungtäter (junge männliche Erwachsene bis zum 26. Lebensjahr und mit einer Vollzugsdauer von maximal 2,5 Jahren Freiheitsstrafe) untergebracht. Beide Gruppen sind räumlich voneinander getrennt. Die Gefangenen sind im Durchschnitt 22,4 Jahre alt. In Raßnitz arbeiten zum Stichtag 31.12.2018 193 Bedienstete     Aktuelle Informationen bieten wir Ihnen auch unter https://twitter.com/sachsenanhalt und https://www.facebook.com/Land.Sachsen.Anhalt/ sowie auf der zentralen Plattform des Landes www.sachsen-anhalt.de.   Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-priority:99; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman",serif;}

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