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Halle (Saale), den 15.04.2019

18. April - Internationaler Denkmaltag Bereits 173 Anträge auf Denkmalpflegeförderung gestellt

Zu Beginn des Jahres sind beim für Denkmalpflege zuständigen Landesverwaltungsamt bereits 173 Anträge auf Förderung eingegangen. Diese werden nun geprüft. ?Das zeigt den großen Bedarf im Land an Unterstützung beim Erhalt unserer historischen Bausubstanz. Andererseits beobachten wir seit vielen Jahren das stetig wachsende Interesse der Öffentlichkeit an dem Thema Denkmalschutz. Da ist der internationale Denkmaltag am Donnerstag eine gute Gelegenheit, die Aufmerksamkeit auf dieses Themenfeld zu lenken.?, erklärt der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye. Der internationale Denkmaltag wird bereits seit mehr als 30 Jahren begangen. Mit der Idee, eine breite Öffentlichkeit auf die Denkmäler in aller Welt aufmerksam zu machen, initiierte die UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) in Zusammenarbeit mit der ICOMOS (Internationale Rat für Denkmalpflege) bereits im Jahre 1982 den Aktionstag zum Thema Denkmalschutz.Jährlich am 18. April soll der Fokus auf die Denkmäler und ihren Wert an sich aber ebenso deren Bewahrung gelenkt werden. Der Internationale Aktionstag für Denkmalschutz soll öffentlich das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Erhaltung und Rettung des Kulturerbes der Menschheit schärfen. Die bereits im Jahre 1954 verfasste Haager Konvention stellt die Grundlage des Kulturschutzes.Im Zusammenhang mit bewaffneten Auseinandersetzungen und Kriegstaten wurde der Schutz des kulturellen Erbes eines jeden Volkes in den Vordergrund gestellt und als Erbe der gesamten Menschheit bezeichnet. Über 120 Staaten verpflichteten sich zur Respektierung und Sicherung der Kulturgüter und stellten diese unter internationalen Schutz.In Sachsen-Anhalt gibt es rund 38.000 denkmalgeschützte Gebäude. Sie sind häufig bereits mehrere hundert Jahre alt und von großer kulturhistorischer Bedeutung. In den letzten Jahren hat sich auf dem Gebiet des Denkmalschutzes eine Menge getan. Trotzdem befinden sich immer noch viele der wertvollen Zeugen unserer Vergangenheit baulich in einem derart schlechten Zustand, dass sie von Verfall und Abriss bedroht sind.?Ein Ziel des Landesverwaltungsamtes als Obere Denkmalschutzbehörde des Landes ist es, den Denkmalschutz stärker in das öffentliche Bewusstsein zu tragen?, so der Präsident weiter. So soll  die Denkmalbörse, zu finden auf den Internetseiten des Landesverwaltungsamtes (www.landesverwaltungsamt.sachsen-anhalt.de) (Projekte) Kontakte zwischen Denkmalbesitzern, die ihr Gebäude abgeben möchten, und potentiellen Käufern herstellen. Mit dem Startschuss des Präsidenten des Landesverwaltungsamtes am 8. Oktober 2008 wurde das Online-Portal für verkaufswillige Eigentümer und potentielle Käufer denkmalgeschützter Objekte eröffnet. Die Denkmalbörse bietet seitdem allen Käufern und Verkäufern eine nach Objektart und Standort differenzierte Plattform, auf welcher beide Seiten schnell und unkompliziert in Kontakt treten können.Die ursprünglich aus Anlass von bei der oberen Denkmalschutzbehörde gestellten Abrissanträgen errichtete Denkmalbörse ist längst darüber hinausgewachsen. Neben einfachen und schon vom Abriss bedrohten Baudenkmälern finden sich in der Denkmalbörse zunehmend attraktive und gut erhaltene Schlösser, Gutshäuser und Mehrzweckgebäude. Vor dem Hintergrund der Überforderung der Eigentümer, die notwendigen Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen zu finanzieren, gilt es meist, für solche Objekte eine neue Nutzung zu finden.Insgesamt wurden bisher 192 Objekte in der Denkmalbörse betreut. Davon konnten 73 Baudenkmale einen neuen Eigentümer finden. Bei 23 Objekten wurde die Veröffentlichung in der Denkmalbörse auf eigenem Wunsch wieder beendet. Leider konnten 22 Objekte nicht mehr rechtzeitig vermittelt worden. Diese wurden aufgrund bauordnungsrechtlicher Verfügungen oder aus anderen Gründen abgebrochen. Zurzeit stehen 74 Objekte ? von der Bauernkate bis zum prunkvollen Stadthaus ? im Angebot.Das Land Sachsen-Anhalt beteiligt sich im Rahmen der im Haushalt bereitgestellten Mit¬tel an den Kosten der Erhaltung und Instandset¬zung von Kulturdenkmalen. Entsprechend der im Haushaltsjahr 2018 bereitgestellten Haushaltsmit¬tel und im Rahmen von Bundesprogrammen ge¬währte das LVwA im Haushaltsjahr 2018 7,49 Mio. Euro Landesmittel und 2,88 Mio. Euro Bundesmittel aus den Programmen ?Invest-Ost?, dem Denkmal¬schutz-Sonderprogramm des Bundes und dem Sonderprogramm des Bundes zur Sanierung und Modernisierung national bedeutsamer Orgeln für private und öffentliche Eigentümer von Kultur¬denkmalen.

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