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Halle (Saale), den 17.04.2019

Welttag des Buches am 23. April Bibliotheken im Umbruch ? Onleihe-Nutzer haben sich verdoppelt

Am 23. April 2019 ist es wieder so weit: Deutschlandweit feiern Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte am UNESCO-Welttag des Buches das Lesen. In Sachsen-Anhalt gibt es derzeit 73 hauptamtliche Bibliotheken mit jährlich ca. 2 Mio. Besuchern. Insgesamt gibt es im Land 237 Einrichtungen, einschließlich nebenamtlich oder ehrenamtlich geführter Bibliotheken. ?Damit sind die öffentlichen Bibliotheken die meistbesuchten Kultureinrichtungen in den Kommunen und dienen auch und vor allem der Bildung und Fortbildung. Hier gibt es für jeden die Möglichkeit, sich aktuelle Informationen und Hintergrundwissen zu beschaffen oder aber einfach durch die Welt der Geschichten zu reisen.?, so der Präsident des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt als zuständige Stelle für die öffentlichen Bibliotheken im Land. Aber auch vor öffentlichen Bibliotheken machen neue Entwicklungen wie beispielsweise der Bevölkerungsrückgang oder das veränderte Leseverhalten der Menschen nicht halt. ?Wer nicht voran geht, geht zurück?, wusste schon Matthias Claudius (1740 bis 1815). ?Bibliotheken müssen sich diesen Herausforderungen stellen und neue Wege gehen, um Nutzer zu halten und neue hinzuzugewinnen.?, so der Präsident weiter.  So ist es folgerichtig, dass im Fokus der Bibliotheken vor allem neue Angebote für Kinder und Jugendliche stehen. Wie erreiche ich Kinder und Jugendliche, die mehrheitlich ein anderes Nutzerverhalten gegenüber Medien haben als Erwachsene? ? mit dieser Frage beschäftigen sich verschiedene Bibliotheksprojekte im Land, u.a. in der Jugendmediathek der Stadtbibliothek Halle (Saale).Erste Projekte, die dem Rechnung tragen ? wie beispielsweise das Minecraft-Projekt der Stadtbibliothek Halle (Saale) haben sich etabliert. Auch technische Weiterentwicklungen, die die Arbeit der öffentlichen Bibliotheken und die Nutzung erleichtern, wie beispielsweise Automaten, die eine Rückgabe der ausgeliehenen Medien außerhalb der Öffnungszeiten ermöglichen, gibt es bereits. Einen weiteren Schritt in Richtung ?Moderne? war die Einführung der Onleihe im Jahr 2013. Binnen kürzester Zeit boten 28 Bibliotheken diese Möglichkeit der Mediennutzung an. Im ersten Jahr hatten bereits 5.500 Nutzer rund 90.000 Medien per Onleihe geliehen. 2018 haben sich die Nutzerzahlen verdoppelt. Insgesamt wurden 380.000 Medien online genutzt. 38 Bibliotheken bieten inzwischen diesen Service. Auch ist eine Änderung beim Medienkauf der Bibliotheken zu beobachten. So werden im Kinder- und Jugendbereich zunehmend Bücher mit digitalen Ergänzungen gekauft, sogenannte ?Think?-Stifte, ?Tonie-Boxen +Figuren? (Hörspiele für Kinder als Box mit Figuren als Tonträger). Zudem werden Veranstaltungen (z.B. Bibliothekseinführungen) für Kinder und Jugendliche zunehmend auch mit digitalen Medien durchgeführt, um die Verbindung von analogem und digitalem Raum herzustellen, z.B. ?Actionbound? ? welches eine Erkundung der Bibliothek mit dem Tablet ermöglicht.Verstärkt werden neben digitalen Spielen aber auch wieder analoge Gesellschaftsspiele gekauft. Bibliotheken werden zunehmend als interkultureller Begegnungsort und zur Nutzung von Medien vor Ort genutzt, ganz nach dem Motto kommunizieren, lesen, spielen.Im Jahr 2018 standen für öffentliche Bibliotheken insgesamt 620.000 ? Landesmittel zur Verfügung. 2019 wird der größte Teil des Medienetats (Landesmittel + Eigenmittel) für Belletristik ausgegeben (ca. 245.000 ?), dicht gefolgt von Non-Book-Medien (ca. 241.000 ?)HintergrundEine regionale Tradition ist zu einem internationalen Ereignis geworden: 1995 erklärte die UNESCO den 23. April zum ?Welttag des Buches?, dem weltweiten Feiertag für das Lesen, für Bücher und die Rechte der Autoren. Die UN-Organisation für Kultur und Bildung hat sich dabei von dem katalanischen Brauch inspirieren lassen, zum Namenstag des Volksheiligen St. Georg Rosen und Bücher zu verschenken. Über diesen Brauch hinaus hat der 23. April auch aus einem weiteren Grund besondere Bedeutung: Er ist der Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes.

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