Tag des offenen Denkmals 2019 ?Modern(e): Umbrüche in der Kunst und Architektur? im Landesverwaltungsamt
?Modern(e): Umbrüche in der Kunst und Architektur? ? ist das Motto des diesjährigen ?Tages des offenen Denkmals? am Sonntag, den 8. September 2019. Umbrüche, die haben auch die historischen Gebäude, in denen heute die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesverwaltungsamtes arbeiten, erlebt. Wer erfahren will, wie viel Altes und Neues hinter den alten, ehrwürdigen Mauern steckt, der kann auch in diesem Jahr wieder einen Blick in die Flure, Höfe und Zimmer des Landesverwaltungsamtes in der Ernst-Kamieth-Straße 2 in Halle (Saale) werfen.Um 11 Uhr und um 14 Uhr widmet sich Historiker Detlef Feige in einem Vortrag dem Thema des Tages. Bei den anschließenden Rundgängen kann auch ein Blick in die Büroräume des Präsidenten des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, geworfen werden. Ansonsten kann man das Haus auch auf eigene Faust ? per Audio-Guide ? oder auch auf ganz konventionellem Wege zwischen 10 und 17 Uhr besuchen und besichtigen.Für Kinder gibt es wieder ein kleines Quiz quer durch das Haus. Das Amt öffnet in diesem Jahr bereits zum 12. Mal die Türen seines unter Denkmalschutz stehenden Dienstgebäudes in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes. Hintergrund:In Sachsen-Anhalt gibt es rund 38.000 denkmalgeschützte Gebäude. Sie sind häufig bereits mehrere hundert Jahre alt und von großer kulturhistorischer Bedeutung. In den letzten Jahren hat sich auf dem Gebiet des Denkmalschutzes eine Menge getan. Trotzdem befinden sich immer noch viele der wertvollen Zeugen unserer Vergangenheit baulich in einem derart schlechten Zustand, dass sie von Verfall und Abriss bedroht sind.Ein Ziel des Landesverwaltungsamtes als Obere Denkmalschutzbehörde des Landes ist es, den Denkmalschutz stärker in das öffentliche Bewusstsein zu tragen. So soll die Denkmalbörse, zu finden auf den Internetseiten des Landesverwaltungsamtes (www.landesverwaltungsamt.sachsen-anhalt.de) (Projekte), Kontakte zwischen Denkmalbesitzern, die ihr Gebäude abgeben möchten, und potentiellen Käufern herstellen. Infos zur Geschichte des Denkmals Ernst-Kamieth-Straße 2Ehemalige Königliche Eisenbahndirektion Halle ? Heute Hauptsitz des Landesverwaltungsamtes Sachsen-AnhaltAm 01.04.1895 wurde die Königliche Eisenbahndirektion Halle an der Saale gegründet. Das Streckennetz umfasste zu diesem Zeitpunkt 1900 Kilometer. Verkehrspolitisch war Halle zu dieser Zeit eine wichtige ?Drehscheibe? Preußens, kreuzten sich doch hier wichtige Verbindungen zwischen Schlesien und den westlichen Provinzen mit den Nord-Süd-Routen von Magdeburg und Berlin nach Süddeutschland.Die Pläne für das zwischen 1901/02 errichtete Gebäude der ehemaligen Königlichen Eisenbahndirektion Halle ? dem damals größten Verwaltungsbau der Stadt Halle ? stammen aus dem Jahr 1899 und sind von Regierungs- und Baurat Eduard August Wilhelm Fürstenau (1862 Marburg ? 1938 Berlin), der 1890 in den preußischen Staatsdienst eingetreten war. Die das Quartier umgebenden Straßen wurden nach den Eisenbahnpionieren Maybach, Thielen und Budde benannt. Das opulente, weitgehend noch bauzeitlich erhaltene Haupttreppenhaus empfängt den Gast heute mit einem Bild von Günter Rechn aus dem Jahr 1975 ?Lust am Leben?. Der 1944 in Lodz geborene Künstler studierte Gobelinwirkerei und Malerei in Halle an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein und ist heute als freischaffender Künstler in Limberg bei Cottbus sowie in Grosseto, Italien tätig. In den Jahren von 1929 bis 1938 wurde das Gebäude erweitert, um dem erweiterten Platzbedarf zu entsprechen. In der Außengestaltung passen sich diese Anbauten dem historischen Kernbau an, hier jedoch mit moderner Innenarchitektur. Besonders das ?Runde Treppenhaus? ist in der Anlage noch der Frühmoderne der 20er Jahre verhaftet.Die Kelleranlagen dieses Bereiches waren von vornherein auf Luftschutzzwecke ausgerichtet.Im Krieg selbst blieb der Bau bis auf zwei durch Brandbomben verursachte Dachstuhlbrände von weiteren Zerstörungen verschont.Heute haben hier das Landesverwaltungsamt mit seinem Hauptsitz sowie das Landeschulamt und das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr (Bereich Raumordnung) ihren Dienstsitz.
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