Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) der Polizeiinspektion Magdeburg für das Jahr 2019
Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) der Polizeiinspektion Magdeburg für das Jahr 2019 Rückgang des Straftatenaufkommens um -2,9 % ? 61.381 Fälle erfasst32.357 Straftaten aufgeklärt ? Aufklärungsquote bei 52,7 %, Weiterer Anstieg der Computerkriminalität +34,3 % Die Anzahl der von der Polizeiinspektion Magdeburg im Jahr 2019 abgeschlossenen Fälle verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 61.381 Fälle (2018: 63.209). Dies entspricht einem Rückgang um -2,9 %. Damit setzte sich der Trend der letzten Jahre fort. Insgesamt konnten 32.357 Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote liegt bei 52,7 % (2018: 53,9 %). Die Straßenkriminalität - Straftaten, die sich im öffentlichen Raum ereigneten ? verringerte sich im zurückliegenden Jahr um 479 (-4,1 %) Fälle. Insgesamt wurden 22.158 Tatverdächtige ermittelt (16.145 männlich, 6.013 weiblich). Im Vergleich zum Vorjahr (2018: 22.579) bedeutet dies einen Rückgang um -1,9 %. Die Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtige verringerte sich von 4.692 (2018) auf 4.645 Tatverdächtigen. Somit liegt der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtanzahl aller ermittelten Tatverdächtigen bei nunmehr 21,0 % (2018: 20,8 %). Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren liegt bei 19,7 % (4.358 Tatverdächtige). Im Jahr 2018 betrug dieser Anteil 19,4 %. Von den im Jahr 2019 ermittelten Tatverdächtigen unter 21-Jahre waren 936 Kinder (bis unter 14 Jahre), 1.688 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 1.734 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre). Erfasste Fälle in den 2018 2019 Straftatenhauptgruppen/ausgewählte Straftaten (Auszug aus der Gesamtstatistik) erfasste Fälle AQ erfasste Fälle AQ in % in % Fälle gesamt 63.209 53,9 61.381 52,7 Straftaten geg. das Leben 48 97,9 40 85,0 - Mord 9 88,9 4 100,0 - Totschlag und Töten auf Verlangen 34 100,0 20 90,0 - fahrlässige Tötung 4 100,0 16 75,0 Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung 616 86,4 707 86,8 - unter Gewaltanw./Abhängigkeit 309 85,8 289 85,8 "- darunter Vergewaltigung/ sex. Nötigung 103 86,4 108 92,6 - sexueller Missbrauch 211 86,7 240 83,8 "- darunter sex. Missbrauch v. Kindern 132 91,7 176 87,5 Rohheitsdelikte/Straftaten gg. persönliche Freiheit 8.348 87,4 8.486 88,0 - Raub/ räub. Erpressung/ räub. Angriff 401 52,1 364 62,6 - Körperverletzungen 5.507 88,4 5.607 88,9 Diebstahl insgesamt 26.623 28,3 23.727 28,2 - Diebstahl von Kraftwagen einschl. unbefugte Ingebrauchnahme 453 27,2 394 28,7 - Diebstahl von Fahrrädern 4.902 11,4 3.759 12,6 - Diebstahl in/aus Wohnungen 1.669 32,7 1.459 32,4 - darunter Einbruchsdiebstahl in Einfamilienhäuser 614 11,4 484 10,1 - und Tageswohnungseinbrüche in Einfamilienhäuser 218 12,8 197 13,2 - Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen 3.194 12,8 3.198 12,4 - Ladendiebstahl 3.651 90,2 3.995 88,0 Betrugsdelikte 7.308 66,5 7.275 55,7 sonst. Straftaten StGB 12.030 54,5 13.317 50,6 - Brandstiftung 356 42,1 382 34,0 - Sachbeschädigung 5.809 27,9 6.700 25,5 - darunter Sachbeschädigungen durch Graffiti 934 11,2 1.193 10,9 - Widerstand gg. Vollstreckungsbeamte 270 99,6 281 97,5 Rauschgiftkriminalität 2.757 92,3 2.843 91,9 - allg. Verstöße gegen das BtMG 2.099 93,4 2.135 93,5 - unerlaubter Handel/Schmuggel von BtM 440 88,4 446 86,1 - sonstige Verstöße gegen das BtMG 204 92,6 236 94,5 - unerlaubter Anbau von BtM 84 90,5 72 91,7 Umweltkriminalität 591 58,9 513 56,5 Straßenkriminalität 11.746 19,8 11.267 20,7 Der Anteil von Straftaten gegen das Leben lag in der PI Magdeburg bei 0,1 %. Unter den 40 Fällen waren vier Morde, von denen alle vier Fälle aufgeklärt werden konnten. Von den 707 erfassten Sexualdelikten konnten 614 aufgeklärt werden, was einer AQ von beachtlichen 86,8 % entspricht. Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen und Raubdelikte zählen, stieg um 138 Fälle auf 8.486 Fälle (+1,7 %) leicht an. Dagegen verringerten sich in der Gruppe der Raubstraftaten die Fälle auf 364 (-9,2 %). Davon konnten 228 Fälle aufgeklärt werden. Das entspricht einer AQ von 62,6 % (+10,5 %). Bei den Körperverletzungsdelikten wurde ein Anstieg um 100 Fälle registriert. 5.607 Fälle aus dem Jahr 2019 stehen 5.507 Straftaten aus 2018 gegenüber. Die AQ lag hier bei beachtlichen 88,9 %. Diebstahlsdelikte bilden mit 38,7 % den höchsten Anteil an den 2019 abgeschlossenen Fällen. Dabei sank die Anzahl der Fälle auf 23.727 (-10,9%). Schwerpunkt des Fahrraddiebstahls, trotz sinkender Fallzahlen von -1.143 Delikte auf 3.759 Fälle (-23,3 %) in der PI Magdeburg, bleibt nach wie vor die Landeshauptstadt Magdeburg.. In Umsetzung der Konzeption zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen (WED) konnten die Fallzahlen (2018: 1.669 Fälle) im Berichtsjahr 2019 um -12,6 % (2019: 1.459) gesenkt werden. Ein besonders hoher Rückgang wurde bei Einbrüchen in Einfamilienhäuser erzielt, wo ?130 Fälle (-21,2 %) weniger registriert wurden. Die hierin enthaltenen Tageswohnungseinbrüche in Einfamilienhäuser ? also Einbrüche, die sich in der Zeit zwischen 06.00 Uhr und 21.00 Uhr ereigneten ? sanken von 218 auf 197 Fälle (-9,6 %). Bevorzugte Begehungsweise in diesem Deliktsfeld war weiterhin das Einschlagen/Einwerfen von Fensterscheiben/Terrassentüren an den Gebäuderückseiten. Leicht rückläufig sind weiter die Straftaten des Diebstahls von Kfz von 453 auf 394 Fälle (-13,0 %). Beim Diebstahl an/aus Kfz blieben die Fallzahlen annähernd konstant. (2018: 3.194 Fälle, 2019: 3.198 Fälle) Im Bereich der Betrugsdelikte ist ein leichter Rückgang um -0,5 % auf 7.025 Fälle zu verzeichnen (2018: 7.308 Fälle). Erklärt wird dies in der veränderten und gezielten Bearbeitung des Kriminalitätsphänomens Computerkriminalität, bei der hauptsächlich Informations- und Kommunikationstechnik (IUK) als Tatmittel zum Einsatz kommt. Die Fallzahlen im Deliktsbereich Sachbeschädigung stiegen im Jahr 2019 um 891 auf 6.700 Fälle (+15,3 %). 2018 waren es noch 5.809 Fälle. Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 10,9 % an der Gesamtkriminalität dar. Die Anzahl der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti ist mit 1.193 Straftaten (+259 Fälle) höher als 2018 mit 934 Fällen. Die AQ im Jahr 2019 beträgt 10,9 %. Beim Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte stiegen die erfassten Straftaten um 11 Fälle von 270 auf 281 (+4,1 %) Fälle an. Im Berichtsjahr stellte die Polizei 86 Fälle (+3,1 %) der Rauschgiftkriminalität mehr fest als im Vorjahr. Der Anstieg in diesem Deliktsbereich ist in erster Linie ein Ergebnis des erhöhten Kontrolldrucks. Den höchsten Anteil nehmen dabei allgemeine Verstöße gegen das BtMG mit Cannabis mit 1.127 Fällen (+3,2 %) und Amphetaminen in flüssiger und fester Form mit 434 Fällen (-6,3 %) ein. Im Bereich des illegalen Anbau von BtM ist ein Rückgang zu verzeichnen (-14,3 %): Hier gingen die Fallzahlen von 84 (2018) auf 72 (2019) zurück. Rückläufig sind in der Polizeiinspektion Magdeburg die Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Asyl- oder Freizügigkeitsgesetz durch Asylbegehrende. Im Jahr 2019 wurden 1.764 Fälle in der PKS ausgewiesen, was einem Rückgang um -290 (-14,1 %) Fälle zum Vorjahr (2.054 Fälle) entspricht. Neben diesen ausländerspezifischen Verstößen wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2019 aus der Personengruppe der Zuwanderer (Asylbewerber, Geduldete und Kontingentierte Bürgerkriegsflüchtlinge) 2.962 (-13,2 %) Tatverdächtige gezählt, die an 4.178 (-2,5 %) erfassten Fällen beteiligt waren. Im Jahr 2018 waren es 4.285 Fälle mit 3.352 beteiligten Tatverdächtigen (Zuwanderer). Den Großteil bildeten dabei Körperverletzungsdelikte mit 451 Fällen und Diebstahlsdelikte mit 772 Fällen (davon 654 Fälle von Ladendiebstahl). 57 Straftaten richteten sich gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Im Bereich der Rauschgiftkriminalität stiegen die Fallzahlen von 233 im Jahr 2018 auf 263 im Jahr 2019 an (+12,9 %), obwohl die Anzahl der Tatverdächtigen rückläufig war. Im Bereich der Gewaltkriminalität ist die Fallzahl 2019 um 5,3 % auf 220 gestiegen.
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