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Salzwedel, den 27.03.2020

Kriminalstatistik Altmarkkreis Salzwedel 2019

Im Jahr 2019 wurden im Altmarkkreis Salzwedel 4766 Ermittlungsverfahren abgeschlossen, das sind 77 Verfahren weniger als im Vorjahr, jedoch noch 74 mehr als im Jahr 2014. Damit kann konstatiert werden, dass sich das Niveau der Straftaten seit dem Jahr 2013 in etwa auf dem gleichen Niveau bewegt. Es gibt in diesen Jahren nur minimale Schwankungen.                                 Von diesen 4766 im Jahr 2019 bearbeiteten Straftaten wurden 2849 aufgeklärt. Das sind im Vergleich zum Vorjahr exakt 42 aufgeklärte Verfahren mehr. Die Aufklärungsquote erhöht sich damit im Vergleich zum Vorjahr von 58,0% auf 59,8 %. Die Aufklärungsquote im Altmarkkreis Salzwedel liegt weit über dem Durchschnitt im Land Sachsen-Anhalt. Die Aufklärungsquote im Land Sachsen-Anhalt lag 2019 bei 55,0 %.   Steigerung der Fallzahlen Obwohl die Fallzahlen insgesamt von 2018 zu 2019 um 77 Straftaten zurückgegangen sind, gab es Deliktsbereiche in denen im Berichtszeitraum  dennoch  ein Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen war. Den stärksten Anstieg der reinen Fallzahlen gab es im Bereich der Rohheitsdelikte. Hier wurden im Vergleich zum Vorjahr 105 Fälle mehr abgeschlossen und die Gesamtzahl stieg auf 909 Fälle, so dass hier nahezu das Niveau von 2017 mit 912 abgeschlossenen Verfahren erreicht ist. (Die Aufklärungsquote liegt hier bei 94,5%. Diese Delikte machen19,07 % aller abgeschlossenen Verfahren des Jahres 2019 aus.) Hauptsächlich ergibt sich diese Steigerung aus den Fallzahlen der Körperverletzungen. Hier wurde ein Anstieg um 88 Fälle auf 635 registriert, was einem Plus von 16,1 % entspricht. Bei den sonstigen Straftaten stiegen, entgegen dem Vorjahrestrend, die Fallzahlen von 1200 auf 1270. Die Hauptanteile liegen nach wie vor bei den Sachbeschädigungen (605, +36) und Beleidigungen (263, +38).     Rückgang der Fallzahlen Den zahlenmäßig stärksten Rückgang der Fallzahlen wurde  bei den Diebstählen registriert. Hier wurden im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr 151 Fälle weniger gezählt. Die Gesamtzahl beträgt 1379 abgeschlossene Strafverfahren. Dabei sind die Diebstahlsanzeigen mit 28,93% der größte Anteil der registrierten Straftaten (siehe Grafik). Die Aufklärungsquote liegt bei diesen Delikten bei 29,7% und damit um 1,9% höher als im Vorjahr. Dem schließen sich die Fallzahlen der strafrechtlichen Nebengesetze mit 443 an, hierzu gehören beispielsweise Umweltdelikte, Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz und Verstöße gegen das Waffengesetz, hier ist ein Minus von 90 Fällen zu verzeichnen. Dieses ergibt sich hauptsächlich aus den gesunkenen Zahlen der Rauschgiftdelikte (-89). Bei den erfassten Brandstiftungen ergab sich im Jahr 2019  im Vergleich zum Vorjahr erfreulicher Weise eine Minderung um 23 Fälle auf insgesamt 45, das sind 33,8 % weniger.      Auswertung weiterer Deliktsgruppen Im Bereich der Straftaten gegen das Leben wurde im vergangenen Jahr im Altmarkkreis Salzwedel ein Fall registriert. Dabei handelt es sich um einen Totschlag aus dem November im Bereich Arendsee. Ein Mann ist verdächtig, eine nahe Angehörige vorsätzlich getötet zu haben. Der Fall wurde durch die Staatsanwaltschaft Stendal bereits angeklagt und wird demnächst am Landgericht Stendal verhandelt.   Im Bereich der strafrechtlichen Nebengesetze finden sich auch Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz, Asylverfahrensgesetz und Freizügigkeitsgesetz der EU wieder. Hier wurde in 6 Fällen ermittelt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden hier 30 Straftaten weniger registriert, das ergibt minus 83,3%.                                           Auch im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist eine geringfügige Verminderung der Fallzahlen festzustellen. Mit 714 Fällen wurden im Jahr 2019 zehn Straftaten weniger als 2018 erfasst. Zu den Vermögens- und Fälschungsdelikten gehört auch der Betrug. Hier sind die Ermittler im Jahr 2019 besonders erfolgreich gewesen. Sowohl im Juli 2019 in Salzwedel OT Kemnitz als auch im November 2019 in Diesdorf OT Reddigau konnten so genannte Enkeltrickbetrüger auf frischer Tat festgenommen werden, als sie versuchten insbesondere ältere Opfer um ihr Erspartes zu erleichtern.   Im Deliktfeld der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung hat sich die Zahl der bearbeiteten Ermittlungsverfahren von 52 auf 50 leicht verringert.   Insgesamt wurden durch die Polizei zu den angezeigten Straftaten 2083 Tatverdächtige ermittelt, das sind 76 Tatverdächtige weniger als im Vorjahr. Der Anteil der männlichen Tatverdächtigen beträgt 75,1 % und ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, ohne jedoch das Niveau von 2017 mit einem Anteil von 76,48 % zu erreichen. Der Anteil Jungtatverdächtiger (unter 21 Jahren) von der Gesamtzahl der Tatverdächtigen betrug 2019 mit 457 Personen 21,94 %, das entspricht etwa dem Stand vom Vorjahr. Die Jungtatverdächtigen werden nochmals in drei Altersgruppen mit folgenden prozentualen Anteilen unterteilt: Kinder unter 14 Jahre 4,9 (+0,5)%; Jugendliche im Alter von 14 ? 17 Jahren 8,6 (- 1,0) % und Heranwachsende im Alter von 18 ? 20 Jahren 8,4 (+ 0,9) %. Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 70 auf 205 an. Das sind 9,84% aller Tatverdächtigen und somit 3,59% mehr als im Vorjahr.                                             Polizeioberrat Sebastian Heutig, Leiter des Polizeireviers Altmarkkreis Salzwedel, schätzte auch dieses Jahr ein, dass die Kriminalitätsrate im Altmarkkreis Salzwedel weiterhin im Landesvergleich auf einem niedrigen Niveau liegt. Im Altmarkkreis Salzwedel lebt es sich damit weiterhin recht sicher, wenn auch das subjektive Empfinden der von Straftaten betroffenen Bürger in Einzelfällen dagegen spricht.

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