Pressemitteilung: 471/2020
Magdeburg, den 01.11.2020

Fernsehansprache zur Corona-Pandemie / Haseloff: Notlage im Gesundheitswesen verhindern

„Die Lage ist sehr ernst. Die Zahl der positiv Getesteten übersteigt inzwischen deutlich die Werte vom Frühjahr. Wir müssen unbedingt eine Notlage im Gesundheitswesen verhindern. Deshalb sind die von Bund und Ländern am vergangenen Mittwoch beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus unumgänglich.“ Das sagte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff heute im MDR.

 

In seiner Fernsehansprache warb Haseloff um Verständnis für die ab morgen geltenden Einschränkungen. „Ich kann den Unmut vieler Menschen verstehen. Aber die Zuspitzung der Corona-Lage lässt uns keine andere Wahl. Immerhin konnte ein vollständiger Lockdown vermieden werden. Und wir wollen auch nach Möglichkeit wieder im Dezember zu unserem Sachsen-Anhalt-Weg zurückkehren.“

 

In der jetzigen Situation gelte es vor allem, „die wirtschaftlichen Härten abzufedern. Für Unternehmen, die von neuerlichen Einschränkungen betroffen sind, wird es schnell finanzielle Hilfen geben.“ Haseloff: „Diese Hilfen – das ist jetzt das Allerwichtigste - müssen schnellstmöglich bei den betroffenen Unternehmen ankommen. Dafür werde ich mit aller Kraft einsetzen.“

 

 

Anlage: Wortlaut der Fernsehansprache von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff im MDR-Fernsehen am 1. November 2020

 

 

 

 

 

Ansprache von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff im MDR am 1. November 2020

Sperrfrist: Sonntag, 1. November 2020, 19.30 Uhr!

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

wir befinden uns in einer der schwersten Krisen der jüngeren Zeit. Das Coronavirus breitet sich in Deutschland wieder rasant aus. Die Lage ist sehr ernst. Die Zahl der positiv Getesteten übersteigt inzwischen deutlich die Werte vom Frühjahr. Wir müssen unbedingt eine Notlage im Gesundheitswesen verhindern. Deshalb sind die von Bund und Ländern am vergangenen Mittwoch beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus unumgänglich. Sie treten morgen in Kraft.

Auch für Sachsen-Anhalt gelten dann in bestimmten Bereichen Einschränkungen. Für die nächsten Wochen liegt der Schwerpunkt auf einer drastischen Kontaktreduzierung. Gastronomische Einrichtungen bleiben bis voraussichtlich 30. November geschlossen. Nur Personen aus zwei Haushalten dürfen sich im Privaten sowie in der Öffentlichkeit aufhalten, maximal jedoch zehn Personen. Ich bedaure diese neuerlichen Einschränkungen des öffentlichen wie privaten Lebens sehr. Und ich kann den Unmut vieler Menschen verstehen. Aber die Zuspitzung der Corona-Lage lässt uns keine andere Wahl. Immerhin konnte ein vollständiger Lockdown vermieden werden. Und wir wollen auch nach Möglichkeit wieder im Dezember zu unserem Sachsen-Anhalt-Weg zurückkehren.

Jetzt aber gilt es vor allem, die wirtschaftlichen Härten abzufedern. Für Unternehmen, die von neuerlichen Einschränkungen betroffen sind, wird es schnell finanzielle Hilfen geben. Sie erhalten vom Bund für den Monat November eine außerordentliche Wirtschaftshilfe. Kleine Betriebe bis 50 Mitarbeiter können bis zu 75 Prozent ihrer Umsatzausfälle erstattet bekommen und größere Betriebe bis zu 70 Prozent. Vergleichsmaßstab sind die Umsätze des Vorjahresmonats. Die Landesregierung wird zudem Unternehmen, die nach dem November 2019 gegründet wurden, helfen. Diese Hilfen – das ist jetzt das Allerwichtigste - müssen schnellstmöglich bei den betroffenen Unternehmen ankommen. Dafür werde ich mit aller Kraft einsetzen.

Zwar ist die Lage in Sachsen-Anhalt noch nicht so dramatisch wie in anderen Bundesländern. Aber die aktuelle bundesweite Entwicklung erfordert ein einheitliches Vorgehen aller Länder und Solidarität untereinander. Wir werden die Krise nur gemeinsam durchstehen. Die Pandemie erinnert uns an unsere gemeinsame Verantwortung und wechselseitige Abhängigkeit.

Klare Regeln sind in dieser Lage unumgänglich. Wir dürfen weder uns noch andere Menschen gefährden. Daher appelliere ich erneut an alle Bürgerinnen und Bürger in Sachsen-Anhalt: Halten Sie Abstand, beachten Sie die Hygieneregeln, schränken Sie Ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum ein und bleiben Sie, so oft es geht, zu Hause. Nur dann können die Infektionsketten wirksam unterbrochen und schwerwiegende Folgen für das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in unserem Land verhindert werden. Ich danke Ihnen. Bleiben Sie gesund.

 

Ihr

Reiner Haseloff

 

 

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