Polizeimeldung: 016/2021
Magdeburg, den 16.03.2021

Polizeimeldung

Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) der Polizeiinspektion Magdeburg für das Jahr 2020

 

Die Anzahl der von der Polizeiinspektion Magdeburg im Jahr 2020 abgeschlossenen Fälle verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 61.000 Fälle (2019: 61.381). Dies entspricht einem Rückgang um -0,6 %. Damit setzte sich der Trend der letzten Jahre fort. Gleichzeitig ist ein Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen (-0,6 %), was das Anzeigenaufkommen mit beeinflussen kann.

Insgesamt konnten 32.120 Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote liegt bei 52,7 % (2019: 52,7 %).

Die Straßenkriminalität - Straftaten, die sich im öffentlichen Raum ereigneten – verringerte sich seit 2019 um 77 (-0,7 %) Fälle.

Insgesamt wurden 21.593 Tatverdächtige ermittelt (15.980 männlich, 5.613 weiblich). Im Vergleich zum Vorjahr (2019: 22.158) bedeutet dies einen Rückgang um -2,5 %. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtige verringerte sich signifikant um -10,4 % auf 4.160 Tatverdächtigen (2019: 4.645).  Somit liegt der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtanzahl aller ermittelten Tatverdächtigen bei nunmehr 19,3 % (2019: 21,0 %).

Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren liegt bei 19,1 % (4.116 Tatverdächtige). Im Jahr 2019 betrug dieser Anteil 19,7 %. Von den im Jahr 2020 unter 21-Jährigen wurden 790 Kinder (bis unter 14 Jahre), 1.641 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 1.685 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt.

Erfasste Fälle in den

2019

2020

Straftatenhauptgruppen/ausgewählte Straftaten

(Auszug aus der Gesamtstatistik)

erfasste Fälle

AQ

erfasste Fälle

AQ

 

in %

in %

Fälle gesamt

61.381

52,7

61.000

52,7

Straftaten geg. das Leben

40

85,0

48

70,8

- Mord

4

100,0

3

100,0

- Totschlag und Töten auf Verlangen

20

90,0

22

95,5

- fahrlässige Tötung

16

75,0

22

40,9

Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung

707

86,8

757

84,3

- unter Gewaltanw./Abhängigkeit

289

85,8

277

85,2

   '- darunter Vergewaltigung/ sex. Nötigung

108

92,6

83

84,3

- sexueller Missbrauch

240

83,8

256

84,8

   '- darunter sex. Missbrauch v. Kindern

176

87,5

174

89,7

‚-Verbreitung pornografischer Schriften

172

93,0

221

82,8

Rohheitsdelikte/Straftaten gg. persönliche Freiheit

8.486

88,0

8.829

87,0

- Raub/ räub. Erpressung/ räub. Angriff

364

62,6

366

65,3

- Körperverletzungen

5.607

88,9

5.673

88,0

Diebstahl insgesamt

23.727

28,2

22.412

26,4

- Diebstahl von Kraftwagen einschl. unbefugte Ingebrauchnahme

394

28,7

329

37,1

- Diebstahl von Fahrrädern

3.759

12,6

3.587

8,1

- Diebstahl in/aus Wohnungen

1.459

32,4

1.272

34,5

    - darunter Einbruchsdiebstahl in Einfamilienhäuser

484

10,1

418

13,4

    - und Tageswohnungseinbrüche in Einfamilienhäuser

197

13,2

165

15,8

- Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen

3.198

12,4

3.258

13,7

- Ladendiebstahl

3.995

88,0

3.388

88,2

Betrugsdelikte

7.275

55,7

7.429

52,1

sonst. Straftaten StGB

13.317

50,6

13.735

53,1

- Brandstiftung

382

34,0

391

35,8

- Sachbeschädigung

6.700

25,5

6.853

28,6

    - darunter Sachbeschädigungen durch Graffiti

1.193

10,9

1.420

15,6

- Widerstand gg. Vollstreckungsbeamte

281

97,5

271

98,2

Rauschgiftkriminalität

2.843

91,9

3.039

91,9

- allg. Verstöße gegen das BtMG

2.135

93,5

2.295

93,4

- unerlaubter Handel/Schmuggel von BtM

446

86,1

441

88,9

- sonstige Verstöße gegen das BtMG

236

94,5

277

89,2

- unerlaubter Anbau von BtM

72

91,7

70

80,0

Umweltkriminalität

513

56,5

619

63,7

Straßenkriminalität

11.267

20,7

11.190

21,2

 

Im Zuge der Bearbeitung durch die Polizeiinspektion Magdeburg (PI MD)   lag der Anteil Straftaten gegen das Leben bei 0,1 %. Unter den 48 Fällen waren drei Morde, von denen alle drei Fälle aufgeklärt (AQ 100,0 %) werden konnten.

Von den 757 erfassten Sexualdelikten konnten 638 aufgeklärt werden, was einer AQ von beachtlichen 84,3 % entspricht.

Der Anstieg im Bereich der Verbreitung pornografischer Schriften ist Ergebnis der erhöhten Ermittlungstätigkeit im Internet zu diesem Kriminalitätsphänomen. Anstieg der Fälle in 2020 um 49 auf 221 Fälle (+28,5 %).

Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen und Raubdelikte zählen, stieg um 343 Fälle auf 8.829 Fälle

(+4,0 %) an. In der Gruppe der Raubstraftaten stiegen die Fälle auf 366 (+0,5 %). Davon konnten 239 Fälle aufgeklärt werden. Das entspricht einer AQ von 65,3 % (+4,8 %). Bei den Körperverletzungsdelikten wurde ein Anstieg um 66 Fälle registriert. 5.673 Fälle wurden im Jahre 2020 erfasst (2019: 5.607 Straftaten). Die AQ lag hier bei beachtlichen 88,0 %.  

Diebstahlsdelikte bilden mit 36,7 % den höchsten Anteil an den 2020 abgeschlossenen Fällen. Dabei sank die Anzahl auf 22.412 Fälle (-5,5%).

Schwerpunkt des Fahrraddiebstahls, trotz sinkender Fallzahlen (-4,6 %) in der PI Magdeburg, bleibt nach wie vor die Landeshauptstadt Magdeburg.

Im Bereich der PI MD sanken die Fallzahlen um -172 (-4,6 %) auf jetzt 3.587 Fälle.

Bei der Umsetzung der Konzeption zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen (WED) konnten die Fallzahlen (2019: 1.459 Fälle) im Berichtsjahr 2020 um -12,8 % (2020: 1.272) gesenkt werden. Ein besonders hoher Rückgang wurde bei Einbrüchen in Einfamilienhäuser –66 Fälle

(-13,6 %) registriert. Die hierin enthaltenen Tageswohnungseinbrüche in Einfamilienhäuser – also Einbrüche, die sich in der Zeit zwischen 06.00 Uhr und 21.00 Uhr ereigneten – sanken von 197 auf 165 Fälle (-16,2 %). Bevorzugte Begehungsweise in diesem Deliktsfeld war weiterhin das Einschlagen/Einwerfen von Fensterscheiben/Terrassentüren an den Gebäuderückseiten.

Leicht rückläufig sind weiterhin die Straftaten bei Entwendungen von Kfz von 394 auf 329 Fälle (-16,5 %). Dagegen musste beim Diebstahl an/aus Kfz ein leichter Anstieg um +1,9 % von 3.198 auf 3.258 Fälle verzeichnet werden.

Im Bereich der Betrugsdelikte ist ein leichter Anstieg um +2,1 % auf 7.429 Fälle zu verzeichnen (2019: 7.275 Fälle). Erklärt wird dies in der veränderten und gezielten Bearbeitung des Kriminalitätsphänomens Computerkriminalität, bei der hauptsächlich Informations- und Kommunikationstechnik (IUK) als Tatmittel zum Einsatz kommt.

Die Fallzahlen im Deliktsbereich Sachbeschädigung stiegen im Jahr 2020 um 153 auf 6.853 Fälle (+2,3 %). 2019 waren es noch 6.700 Fälle. Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 11,2 % an der Gesamtkriminalität dar. Die Anzahl der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti ist mit 1.420 Straftaten (+227 Fälle) höher als 2019 mit 1.193 Fällen. Die AQ im Jahr 2020 beträgt 15,6 % (+4,7 %).

Beim Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sanken die erfassten Straftaten um 10 Fälle von 281 auf 271 (-3,6 %) Fälle.

Im Berichtsjahr stellte die Polizei 196 Fälle (+6,9 %) der Rauschgiftkriminalität mehr fest als im Vorjahr. Der Anstieg in diesem Deliktsbereich ist in erster Linie ein Ergebnis des erhöhten Kontrolldrucks. Den höchsten Anteil nehmen dabei allgemeine Verstöße gegen das BtMG mit Cannabis mit 1.198 Fällen (+6,3 %) und Amphetaminen in flüssiger und fester Form mit 454 Fällen (+4,6 %) ein. Im Bereich des illegalen Anbaus von BtM ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen (-2,8 %): Hier gingen die Fallzahlen von 72 (2019) auf 70 (2020) zurück.

Rückläufig sind in der Polizeiinspektion Magdeburg die Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Asyl- oder Freizügigkeitsgesetz durch Asylbegehrende. Im Jahr 2020 wurden 1.097 Fälle in der PKS ausgewiesen, was einem Rückgang um -654 (-37,4 %) Fälle zum Vorjahr (1.751 Fälle) entspricht.

Neben diesen ausländerspezifischen Verstößen wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2020 aus der Personengruppe der Zuwanderer 2.371 (-24,9 %) Tatverdächtige gezählt, die an 3.080 (-26,3 %) erfassten Fällen beteiligt waren. Im Jahr 2019 waren es 4.178 Fälle, an denen 2.962 Tatverdächtige (Zuwanderer) beteiligt waren. Den Großteil Straftaten im Jahr 2020 bildeten dabei Körperverletzungsdelikte (423 Fälle) und Diebstahlsdelikte mit 418 Fällen (davon 336 Fälle Ladendiebstahl). 50 Straftaten richteten sich gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Mit sinkender Anzahl Tatverdächtiger (Zuwanderer) ist die Rauschgiftkriminalität ebenfalls leicht gesunken. Im Jahr 2019 lag die Fallzahl bei 263 und sank zum Jahr 2020 um 67 Fälle (-25,4 %). Im Bereich der Gewaltkriminalität ist die Fallzahl 2020 um -6,4 % auf 206 gesunken.

 

 


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