Polizeimeldung: 81
Halberstadt, den 17.03.2021

Polizeiliche Kriminalstatistik 2020

Polizeiliche Kriminalstatistik des Polizeireviers Harz für 2020

- Rückgang der Kriminalität um 5,8 %
- Aufklärungsquote (AQ) bei 57,5 %
- Ladendiebstähle um 23,1 % rückläufig

Die Anzahl der vom Polizeirevier Harz im Jahr 2020 abgeschlossenen Fälle verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 14.492 Fälle (2019: 15.392). Dies entspricht einem Rückgang um 5,8 %.

Davon wurden 8.332 Fälle aufgeklärt (AQ 57,5 %). Im Vorjahr lag die AQ bei 57,9 %.

Aufgrund der Besonderheit, dass Halberstadt der Standort der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt) des Landes Sachsen-Anhalt ist, werden mit der Einreise und dem Asylverfahren in Verbindung stehende Straftaten nach dem Aufenthalts-, Asyl- oder Freizügigkeitsgesetz auch überwiegend zentral im Polizeirevier Harz registriert und bearbeitet. Im Jahr 2020 machten die 736 registrierten Asyl-Straftaten einen Anteil von 10,6 % an der Gesamtzahl der abgeschlossenen Fälle aus (2019 1.639, Anteil: 12,2 %). Damit wurden 903 Asyl-Straftaten weniger registriert als im Vorjahr.

Abzüglich der Asyl-Straftaten wurden im Jahr 2020 insgesamt 13.756 Straftaten und somit gegenüber dem Vorjahr (13.753) drei Straftaten mehr registriert. Davon wurden 7.596 Fälle aufgeklärt (AQ 55,2 %). Im Vorjahr lag die AQ bei 52,9 %. Dies bedeutet eine Leistungssteigerung von 2,3 % trotz Rückgang der Fallzahlen bei Ladendiebstählen.

Insgesamt wurden 5.786 Tatverdächtige ermittelt (4.176 männlich, 1.610 weiblich). Im Vergleich zum Vorjahr (2019: 6.496) bedeutet dies einen Rückgang um 11 %. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtige verringerte sich um 10,1 %-Punkte auf 1.203 Tatverdächtige (2019: 2.010). Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtanzahl aller ermittelten Tatverdächtigen betrug im Jahr 2020 20,8 % (2019: 30,9%).

Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren (sogenannte Jungtatverdächtige) liegt bei 16,5 % (953 Tatverdächtige). Im Jahr 2019 betrug dieser Anteil 17,0 %. Von den unter 21-Jährigen wurden 131 Kinder (bis unter 14 Jahre), 389 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 433 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt.
Die Diebstahlsdelikte bilden mit 32,6 % den höchsten Anteil an den 2020 abgeschlossenen Fällen.
Die Anzahl der Fälle des Ladendiebstahls fiel im Vergleich zum Vorjahr (788 Delikte) um 182 Fälle auf 606 Delikte, wobei 540 Fälle aufgeklärt werden konnten, was einer AQ von 89,1 % entspricht.

Die Zahl der Diebstahlsdelikte in/aus Wohnungen nahm mit 284 Fällen ab (2019: 318 Fälle). Leicht positiv entwickelte sich auch der Deliktsbereich der Einbrüche in Einfamilienhäuser. Hier wurden mit 63 erfassten Fällen vier weniger registriert als im Vorjahr (2019: 67 Fälle). Die hierin enthaltenen Tageswohnungseinbrüche in Einfamilienhäuser – also Einbrüche, die sich in der Zeit zwischen 06.00 Uhr und 21.00 Uhr ereigneten – verringerten sich von 20 Fällen in 2019 auf 18 angezeigte Fälle im Jahr 2020.a

Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein Anstieg der Fallzahlen um 2,7 % auf 2.425 Fälle festzustellen (2019: 2.360 Fälle). Im Deliktsbereich der Computerkriminalität (Betrug mittels rechtswidrig erlangter Debitkarten mit PIN, Computerbetrug, Betrug mit Zugangsberechtigungen zu Kommunikationsdiensten, Datenveränderung, Computersabotage, Ausspähen/Abfangen von Daten, Softwarepiraterie etc.) sind die Fallzahlen in 2020 auf 510 Fälle angestiegen (2019: 421). Davon sind in 167 Fällen entsprechende Ermittlungsverfahren wegen Betrugs mittels rechtswidrig erlangter unbarer Zahlungsmittel eingeleitet wurden. Im Vergleich zum Vorjahr (130 Fälle) ist das ein Anstieg von 28,5 %.

Die Fallzahlen im Deliktsbereich Sachbeschädigung sanken im Jahr 2020 um 142 auf 1.401 Fälle. Im Jahr 2019 waren es noch 1.543 Fälle. Die Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 9,7 % an der Gesamtkriminalität dar. Die Anzahl der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti ist von 102 Fällen im Jahr 2019 auf 136 im Jahr 2020 gestiegen. Die AQ im Jahr 2020 betrug 11,8% (2019: 28,4 %).

Beim Widerstand gegen Polizeivollzugs- und Vollstreckungsbeamte fielen die Fallzahlen von 73 aus 2019 auf 68 im Jahr 2020. Bei diesen Fällen im Jahr 2020 wurden insgesamt 124 Polizeibeamte Opfer von Widerstandshandlungen, wobei zehn verletzt wurden.

Im Berichtsjahr stellte die Polizei 661 Fälle (2019: 646 Fälle) im Bereich der Rauschgiftkriminalität fest. Den höchsten Anteil nehmen dabei die allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) mit Cannabis in 261 Fällen sowie mit Amphetamin mit 106 Fällen gefolgt von Crystal mit 85 Fällen ein.

Neben den ausländerspezifischen Verstößen wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2020 aus der Personengruppe der Asylbegehrenden mit legalem Aufenthalt insgesamt 298 Tatverdächtige gezählt. Den Großteil bildeten dabei Diebstahlsdelikte (119 Tatverdächtige; davon 100 Tatverdächtige bei Ladendiebstählen) und Körperverletzungsdelikte (84 Tatverdächtige).

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