Polizeimeldung: 175/2021
Magdeburg, den 19.03.2021

Polizeimeldung

Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Polizeireviers Magdeburg für das Jahr 2020

Corona-Pandemie bedingt die Statistik - Einbrüche erneut rückläufig – Betrugshandlungen gestiegen - Zahl der ermittelten Tatverdächtigen erhöht

Die Anzahl der erfassten Straftaten in der Landeshauptstadt Magdeburg stieg gegenüber dem Vorjahr leicht an auf nunmehr 25.093 Fälle [(2019: 24.584); (2018: 26.877)]. Dies entspricht einem Anstieg um 2,1%. Die Häufigkeitszahl für die Landeshauptstadt Magdeburg (Straftaten pro 100.000 Einwohner) liegt demnach bei 10.563 [(2019: 10.299); (2018: 11.270)].

Für das Jahr 2020 ist hervorzuheben, dass die Kriminalstatistik der Landeshauptstadt Magdeburg in einigen Deliktsfeldern in besonderem Maße von der Corona-Pandemie geprägt wurde. Im Vergleich zur Landesstatistik sind deutliche Parallelen bei Diebstahlshandlungen (Rückgang) und Betrugshandlungen (Zunahme) zu verzeichnen. 

Von den erfassten Straftaten konnten 12.989 (2019: 12.801) Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote ist mit 51,8% im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.

Insgesamt konnten 8.514 Tatverdächtige (2019: 8.282) ermittelt werden (6.461 männlich, 2.053 weiblich). Damit wurden 2,7% mehr Tatverdächtige ermittelt als im Vorjahr.

Im Jahr 2020 waren 2.279 Tatverdächtige nichtdeutscher Herkunft (2019: 2.037). Das entspricht einem Anstieg von 11,9%. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtanzahl aller ermittelten Tatverdächtigen betrug im Jahr 2020 26,8% (2019: Anteil: 24,6%).

Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren liegt bei 21,1% (2019: 22,5%). Insgesamt sind 1.796 (2019: 1.862) Tatverdächtige dieser Altersgruppe zuzurechnen. Von den unter 21-Jährigen wurden 317 (2019: 354) Kinder (bis unter 14 Jahre), 680 (2019: 704) Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 799 (2019: 804) Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt.

 

Erfasste Fälle in den

2020

 

2019

 

Straftatenhauptgruppen/ausgewählte Straftaten

 

 

 

 

(Auszug aus der Gesamtstatistik)

erfasste Fälle

AQ

erfasste Fälle

AQ

 

 

in %

 

in %

Fälle gesamt

25.093

51,8

24.584

52,1

Straftaten geg. das Leben

15

80,0

14

92,9

- Mord

1

100,0

0

0

- Totschlag und Töten auf Verlangen

9

88,9

10

100

- fahrlässige Tötung

5

60,0

4

75,0

Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung

265

82,3

248

86,7

- Vergewaltigung/ sex. Nötigung

37

70,3

40

85,0

- sex. Missbrauch von Kindern

59

91,5

55

92,7

Rohheitsdelikte/ Straftaten gg. persönliche Freiheit

3.337

82,6

3.448

83,9

- Körperverletzungen

2.304

83,4

2.458

83,7

- Raub/ räub. Erpressung/ räub. Angriff auf Kraftfahrer

228

61,0

180

57,2

Diebstahl insgesamt

10.700

27,8

10.835

28,9

- Diebstahl von Kfz. einschl. unbefugte Ingebrauchnahme

204

32,4

174

31,6

- Diebstahl von Fahrrädern

2.043

7,5

2.065

13,9

- Wohnungseinbruchdiebstahl

264

17,8

328

12,2

    - darunter Einbruchsdiebstahl in Einfamilienhäuser

91

11,0

132

7,6

    - darunter Einbruchsdiebstahl in Mehrfamilienhäuser

173

21,4

196

15,3

- Tageswohnungseinbrüche

119

16,8

116

13,8

    - darunter TWE in Einfamilienhäuser

47

10,6

52

5,8

    - darunter TWE in Mehrfamilienhäuser

72

20,8

64

20,3

- Diebstahl i/a Boden-/ Kellerräumen

2.241

6,9

1.673

11.8

- Diebstahl an/ aus Kraftfahrzeugen

1.207

    13,7

1.316

            7,6

- Taschendiebstahl

157

1,3

211

4,7

- Diebstahl in/ aus Büro/ Lager/ Werk

491

34,4

593

15,3

- Ladendiebstahl

1955

88,1

2.203

87,1

Vermögens-/ Fälschungsdelikte

3.136

76,0

2.953

76,1

- Betrug

2.223

78,9

2.104

79,8

- Erschleichen von Leistungen

521

89,6

470

96,8

sonst. Straftaten StGB

- Erpressung

- Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte

- Landfriedensbruch

5.512

42

121

4

49,0

81,0

95,0

75,0

5.301

60

154

15

50,6

56,7

96,1

80,0

- Brandstiftung

94

43,6

69

34,8

- ST gg. Aufenth./ AsylG/ Freizüg

476

98,9

219

97,7

- Sachbeschädigung

3.164

22,1

2.927

21,1

    - darunter Sachbeschädigungen durch Graffiti

980

5,9

909

7,9

Rauschgiftdelikte

1.221

89,6

1.183

89,7

- allg. Verstöße gegen das BtMG

948

91,0

919

91,8

Umweltkriminalität

150

78,7

102

79,4

Straßenkriminalität [1]

5.333

19,5

5.245

19,3

Straftaten Schule

281

62,6

264

63,3

 

Im Jahr 2019 wurden insgesamt 15 Straftaten gegen das Leben (2019: 14 Fälle); (2018: 22 Fälle) erfasst, darunter waren ein Mord und 9 Fälle von Totschlag.

Die Zahl der erfassten Sexualdelikte stieg von 248 auf 265 Fälle. Dies sind 17 Fälle mehr als im Vorjahr. Insgesamt konnten 218 Fälle aufgeklärt werden, was einer AQ von 82,3% entspricht (2019: 86,7%).

Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen und Raubdelikte zählen, sank um 111 auf 3.337 Fälle. In der Gruppe der Raubstraftaten stiegen die Fallzahlen auf 228. Davon konnten 139 Fälle aufgeklärt werden. Trotz gestiegener Fallzahlen konnte die AQ gesteigert werden. Die AQ lag hier bei 61,0% (2019: 57,2%).

Die Zahl der Körperverletzungsdelikte ging um 154 Fälle zurück. 2.304 Fälle wurden im Jahr 2020 erfasst (2019: 2.458 Straftaten). Die AQ lag bei 83,4%.

Die Anzahl der Diebstahlsdelikte sank auf 10.700 Fälle (-135 Fälle). Gleichwohl stellen die Diebstahlsdelikte mit 42,6% fast die Hälfte des gesamten Straftatenaufkommens der Landeshauptstadt dar. 

Die Fallzahlen beim Fahrraddiebstahl sind um 1,1% zurückgegangen. Mit 2.043 derartigen Delikten sind es 22 Straftaten weniger als 2019 (2.065). Im Gegensatz zu dem vergangenen Jahr sank die AQ, sie liegt bei 7,5% (2019: 13,9%); (2018: 13,6%).

Ein wiederholter Rückgang war im vergangenen Jahr bei den Wohnungseinbrüchen zu registrieren. Gegenüber dem Jahr 2019 (328 Fälle) ging die Zahl der Einbrüche auf 264 Fälle zurück. In 91 Fällen handelte es sich dabei um Einbrüche in Einfamilienhäuser. Von diesen wiederum waren 47 sogenannte Tageswohnungseinbrüche. Die AQ bei den Wohnungseinbrüchen insgesamt liegt bei 17,8%.  Am häufigsten gelangten die Täter durch Aufhebeln der Fenster bzw. der Terrassentür oder durch Aufbrechen/Aufhebeln der Tür mittels diverser Werkzeuge in das Innere. In den Sommermonaten kam es vermehrt dazu, dass Sie Fenster mittels eines Steines eingeworfen wurden. In den Räumlichkeiten wurde danach gezielt nach Wertgegenständen durchsucht.

Festzustellen ist, dass die Zahl der Diebstahlshandlungen in/ aus Boden-/ Kellerräumen gegenüber dem vergangenen Jahr stark angestiegen ist. Sie stieg im Jahr 2020 um 568 auf 2.241.

Für den Bereich Diebstahl an/aus Kfz ist ein Rückgang zu verzeichnen, er beträgt -8,3%. Die Fallzahlen sanken innerhalb eines Jahres von 1.316 auf 1.207 (2018: 1.040).

Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein Anstieg der Fallzahlen um +6,2% auf 3.136 Fälle festzustellen (2019: 2.953 Fälle).

Bei den hierzu zählenden Betrugshandlungen ist ein Anstieg um +119 Fälle auf 2.223 Fälle zu verzeichnen.

Hierzu gehört auch die Deliktsgruppe Erschleichen von Leistungen, deren Fallzahlen durch intensivierte Kontrollen um +51 Straftaten auf 521 Fälle (10,9%) stieg.

Einen Anstieg weisen die Fallzahlen im Deliktsbereich Sachbeschädigung auf. Sie stieg im Jahr 2020 um 237 auf 3.164 Fälle (8,1%). 2019 waren es noch 2.927 Fälle. Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 12,6% an der Gesamtkriminalität dar. Die Anzahl der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti stieg um 71 auf 980 Straftaten gegenüber 2019 mit 909 Fällen. Die AQ beträgt 5,9%.

Die Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftdelikte sind auf Grund des hohen Verfolgungsdruckes und der intensiven Kontrolltätigkeit weiter auf hohem Niveau. In diesem Deliktsbereich ist zu verzeichnen, dass die Straftaten von 1.183 auf 1.221 Straftaten stiegen. Die AQ im Bereich der Rauschgiftkriminalität betrug 89,6%. Den höchsten Anteil bilden dabei die allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mit 948 Fällen (2019: 919 Fälle).

Festgestellt werden muss, dass bei den Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte die Fallzahlen zum Vorjahr rückläufig sind. Hier von 154 im Jahr 2019 auf 121 Straftaten im Jahr 2020. Es wurden bei diesem Delikt 47 weibliche (2019: 36) und 168 männliche (2019: 230) Polizeibeamte geschädigt.

Im Deliktsbereich Straftaten gegen Aufenthaltsgesetz, Asylverfahrensgesetz und Freizügigkeitsgesetz sind die Fallzahlen 2020 um 257 Fälle gegenüber 2019 (219) auf 476 gestiegen (2018: 159 Fälle).

[1] Die unter dem Begriff „Straßenkriminalität“ erfassten Straftaten werden in ihrer Tatphase ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen – einschließlich öffentlicher Verkehrsmittel – begangen.

 

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