Polizeimeldung: 73/2021
Salzwedel, den 24.03.2021

Polizeimeldung

Polizeiliche Kriminalstatistik Altmarkkreis Salzwedel 2020

Im Jahr 2020 wurden im Altmarkkreis Salzwedel 4697 Ermittlungsverfahren erfasst, das sind 69 Verfahren weniger als im Vorjahr. Damit kann konstatiert werden, dass sich die Zahlen der Straftaten auf dem Niveau der letzten Jahre bewegt. Es gibt in diesen Jahren nur minimale Schwankungen.

Von diesen 4697 im Jahr 2020 bearbeiten Straftaten wurden 2820 aufgeklärt. Das sind im Vergleich zum Vorjahr zwar exakt 29 aufgeklärte Verfahren weniger. Die Aufklärungsquote stieg gegenüber dem Vorjahr von 59,8 % auf genau 60 %. Die Aufklärungsquote im Altmarkkreis Salzwedel liegt damit über dem Durchschnitt im Land Sachsen-Anhalt. Die durchschnittliche Aufklärungsquote im Land Sachsen-Anhalt lag im Jahr 2020 bei 54,1 %.

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns spiegeln sich auch in der Kriminalstatistik wieder. So waren einerseits weniger Diebstähle zu verzeichnen, andererseits stiegen dafür die Betrugsfälle. Auffällig ist der Rückgang von Wohnungseinbruchsdiebstählen um 15,2 % und der Rückgang von Ladendiebstählen um 9 %. Dagegen stieg der Waren- bzw. Warenkreditbetrug um 35 %.

Auch bei den Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte war ein nicht unerheblicher Anstieg zu verzeichnen. So wurden 39 Fälle von Widerstandshandlungen registriert. Demgegenüber lag die Anzahl im Vorjahr bei 30 Fällen. Das macht einen Anstieg um 30 % aus. Dieser Trend ist auch in ganz Sachsen-Anhalt zu beobachten. Diese Entwicklung veranlasste daher auch den Innenminister von Sachsen-Anhalt, Michael Richter, sich für einen besseren Schutz der Einsatzkräfte vor Gewalt, Anfeindungen und Respektlosigkeiten auszusprechen.

 

Steigerung der Fallzahlen

Obwohl die Fallzahlen insgesamt von 2019 zu 2020 um 69 Straftaten zurückgegangen sind, gab es Deliktsbereiche in denen im Berichtszeitraum dennoch ein Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen war. Den stärksten Anstieg der reinen Fallzahlen gab es im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte. Hier wurden im Vergleich zum Vorjahr 111 Fälle mehr abgeschlossen und die Gesamtzahl stieg auf 825 Fälle. Hauptsächlich ergibt sich diese Steigerung aus den Fallzahlen für Betrug. Hier wurde ein Anstieg um 144 Fälle auf 635 registriert, was einem Plus von 29,3 % entspricht.

Bei den sonstigen Straftaten stiegen, entsprechend dem Vorjahrestrend, die Fallzahlen von 1270 auf 1359. Die Hauptanteile liegen bei Sachbeschädigungen (631, +26) und Widerstand gegen die Staatsgewalt / Straftaten gegen die öffentliche Ordnung (212, +59).

 

Rückgang der Fallzahlen

Den zahlenmäßig stärksten Rückgang der Fallzahlen wurde bei den Diebstählen registriert. Hier wurden im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr 218 Fälle weniger gezählt. Die Gesamtzahl beträgt 1161 abgeschlossene Strafverfahren. Dabei sind die Verfahren, bei denen es um Diebstahl geht, mit 24,7 % der zweitgrößte Anteil der registrierten Straftaten, nach den sonstigen Straftaten mit 28,9 %. Die Aufklärungsquote liegt bei den Diebstahlsdelikten bei 33,2 % und damit um 3,5 % höher als im Vorjahr.

Dem schließen sich die Fallzahlen der strafrechtlichen Nebengesetze mit 403 an. Hierzu gehören beispielsweise Umweltdelikte und Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz. hier ist ein Minus von insgesamt 40 Fällen zu verzeichnen. Dieses ergibt sich hauptsächlich aus den gesunkenen Zahlen der Rauschgiftdelikte (-46).

Die Fallzahlen im Bereich der Rohheitsdelikte, wie zum Beispiel Körperverletzung etc., ist im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig um 12 Fälle zurückgegangen und ist damit mit insgesamt 897 Fällen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich liegt bei 92,3 %. 

 

Auswertung weiterer Deliktsgruppen

Im Bereich der strafrechtlichen Nebengesetze finden sich auch Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz, Asylverfahrensgesetz und Freizügigkeitsgesetz der EU wieder. Hier wurde in 2 Fällen ermittelt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden hier 4 Straftaten weniger registriert, was einem Minus von zwei Dritteln entspricht.

Im Deliktfeld der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung hat sich die Zahl der bearbeiteten Ermittlungsverfahren von 50 auf 51 leicht erhöht. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich liegt bei 84,3 % gegenüber dem Vorjahr von 78 %.

Insgesamt wurden durch die Polizei zu den angezeigten Straftaten 2006 Tatverdächtige ermittelt, das sind 77 Tatverdächtige weniger als im Vorjahr. Der Anteil der männlichen Tatverdächtigen stellt dabei den Hauptanteil dar und beträgt 79,71 %. Damit ist dieser Anteil im Vergleich zum Vorjahr um knapp 5 % gestiegen.

Der Anteil der Jungtatverdächtigen (unter  21 Jahren) von der Gesamtzahl der Tatverdächtigen betrug 2020 mit 407 Personen 20,29 %, was einem leichten Rückgang von 1,65 % zum Vorjahr entspricht. Die Jungtatverdächtigen werden nochmals in drei Altersgruppen mit folgenden prozentualen Anteilen unterteilt: Kinder unter 14 Jahren 4,4 % (-0,5 %), Jugendliche im Alter von 14 – 17 Jahren 9,3 % (+0,7 %) und Heranwachsende im Alter von 18 – 20 Jahren 6,6 % (-1,8 %).

Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen fiel 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 16 auf 189 ab. Das sind 9,4 % aller Tatverdächtigen und somit 0,44 % weniger als 2019.

 

 

Impressum:

Polizeiinspektion Stendal Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel

Große Pagenbergstr. 10
29410 Salzwedel

Tel: (03901) 848 198
Fax: (03901) 848 210

Mail: bpa.prev-saw@polizei.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung