Keding: Notariate im ländlichen Raum sichern
Magdeburg. Sachsen-Anhalts Bürgerinnen und Bürger sollen Notardienstleistungen auch künftig ohne übermäßige Wartezeiten oder lange Wege in Anspruch nehmen können. Justizministerin Anne-Marie Keding sagte dazu am Montag: „Es reicht nicht aus, wenn die Ballungszentren ausreichend mit Notariaten versorgt sind. Sachsen-Anhalt ist ein Flächenland. Gerade im ländlichen Raum ist Bürgernähe ein wichtiges Thema, und dazu gehört auch eine entsprechende Ausstattung mit Notariaten. Ich halte es für wichtig, dem Bürger auch auf dem Land etwa bei der Erstellung eines Testaments oder bei der Abfassung eines Grundstückskaufvertrages notarielle Unterstützung anbieten zu können. Es war und ist mein Ziel, die jetzt mit Notariaten besetzten Standorte zu halten.“
Seit 2018 wurden deshalb auch in Hettstedt, Haldensleben, Gardelegen und zuletzt in Gräfenhainichen die dort ansässigen und frei gewordenen Notariate mit jungen Notarinnen und Notaren erneut besetzt. Diese Entwicklung wird sich im August dieses Jahres in Osterburg fortsetzen.
Während in den Jahren 1994/1995 im Land Sachsen-Anhalt an 39 Standorten 105 Notariate existierten und diese rund 202 000 Urkunden im Jahr anfertigten, haben sich der Strukturwandel und die Bevölkerungsentwicklung im Land auch im Bereich der Notariate ausgewirkt. 2015 gab es an 35 Standorten nur noch 76 Notariate mit einem Urkundenaufkommen von insgesamt rund 117 000 Urkunden, derzeit sind es 65 an 34 Standorten. Der Rückgang an Notariaten hat vor allem in den großen Städten stattgefunden. Ein Standort (Genthin) musste in den letzten Jahren aufgegeben werden, weil sich kein Nachfolger fand.
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