Polizeimeldung Polizeirevier Magdeburg
Betrug durch falsche Polizeibeamte
Am Dienstag, den 12.10.2021 wurden der Magdeburger Polizei in den frühen Nachmittagsstunden gleich zwei Fälle von Trickbetrug durch falsche Polizeibeamte in den Bereich Altstadt und Neustädter See gemeldet.
Die erste Tat ereignete sich gegen 13:30 Uhr in der Otto-von-Guericke-Straße. Die 76-jährige Geschädigte wurde unvermittelt in ihrem Wohnzimmer von zwei fremden männlichen Personen überrascht, welche sich als Mitarbeiter des Landeskriminalamtes (LKA) ausgaben. Den Zutritt in die Wohnung der 76-Jährigen konnten die beiden Männer mit Hilfe eines schlüsselberechtigten Nachbarn erlangen. Die falschen Polizisten gaben in einem gebrochenem Deutsch an, dass sie aufgrund diverser Einbrüche die Wertsachen der 76-jährigen Magdeburger überprüfen wollen. Einer der Täter blieb dabei im Wohnzimmer, der zweite falsche Polizeibeamte schaute sich unbeobachtet in der Wohnung um. Auf Nachfrage, ob noch sämtliche Wertsachen sicher in der Wohnung seien, bejahte die 76-Jährige dies und gab den Standort einer Geldkassette preis. Dies überprüfte einer der Täter, musste aber dabei feststellen, dass die Geldkassette fest verschraubt ist. Als die Täter dann die Herausgabe des Schlüssels zur Geldkassette forderten, gab die 76-Jährige an, in dieser Sache vorsichtshalber ein Telefonat führen zu wollen. Daraufhin verließen die beiden Täter die Wohnung der 76-Jährigen in unbekannte Richtung. Entwendet wurde in diesem Fall nichts.
Die zweite Tat ereignete sich gegen 14:20 Uhr in der Victor-Jara-Straße. Auch hier sprachen zwei männliche Täter, welche vorgaben Mitarbeiter des LKA zu sein, eine 84-jährige Magdeburgerin im Flur an. Auch hier gaben die beiden Männer an, dass die 84-Jährige aufgrund diverser Einbrüche ihre Geldverstecke überprüfen müsse. Hierbei gelang es den beiden Tätern jedoch, mehrere Briefumschläge mit Bargeld im oberen vierstelligen Bereich unbemerkt zu entwenden.
An beiden Tatorten wurden Spuren durch den Kriminaldauerdienst gesucht und gesichert. Die entsprechenden Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet.
Die beiden Täter konnten wie folgt beschrieben werden:
- männlich, ca. 175cm groß, ca. 30 Jahre alt, sportlich, kurze Haare, südländischer Phänotyp, sprach gebrochenes deutsch, dunkle Bekleidung
- männlich, ca. 170cm groß, ca. 30 Jahre alt, kurze Haare, südländischer Phänotyp, sprach gebrochenes deutsch, dunkle Bekleidung
Zeugen, welche sachdienliche Hinweise zu den Taten und/oder den Tätern geben können, werden gebeten, sich unter 0391/546-3295 im Polizeirevier Magdeburg zu melden.
Hinweise der Polizei:
©Polizeiliche Kriminalprävention
Immer wieder sind Betrüger unterwegs, die sich als Polizisten ausgeben, um in den Besitz von Geld und anderen Wertgegenständen ihrer Opfer zu gelangen.
Gefälschte Dienstausweise an der Haustür
An der Haustür schrecken sie nicht davor zurück, gefälschte Dienstausweise vorzuzeigen, um sich Zutritt in die vier Wände ihrer Opfer zu verschaffen, um Schmuck und Bargeld zu stehlen.
Die Betrüger fordern ihre Opfer auch per Post oder E-Mail zur Zahlung höherer Geldsummen auf: Sie verschicken beispielsweise Haftbefehle mit der Aufforderung, die im Schreiben genannte Geldstrafe zu bezahlen, ansonsten drohe die Inhaftierung.
Falsche Polizisten am Telefon
Am Telefon versuchen sie ihre Opfer unter verschiedenen Vorwänden, dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben, der sich ebenfalls als Polizist ausgibt. Dazu behaupten die Betrüger beispielsweise, dass Geld- und Wertgegenstände bei ihren Opfern zuhause oder auf der Bank nicht mehr sicher seien oder auf Spuren untersucht werden müssten. Dabei nutzen die Täter eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Polizei-Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheinen lässt.
Tipps der Polizei
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch unter:
https://polizei-beratung.extrapol.de/themen-und-tipps/betrug/betrug-durch-falsche-polizisten/
Glauben Sie Opfer eines Betrugs geworden zu sein? Wenden Sie sich sofort an die örtliche Polizeidienststelle und erstatten Sie Anzeige.
(sa)
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